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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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auf ihren Bauch. »Zweimal habe ich meinen Samen in dir vergossen. Erzähl mir nicht, daß beide Male so wenig erinnerungswürdige Erfahrungen waren, daß du sie einfach schon aus deinen Gedanken verbannt hast.«
    »Wie könnte ich? Beim ersten Mal hast du mir weh getan, und beim zweiten Mal hast du dich wie ein keulenschwingender Wilder aufgeführt.«
    Douglas zog die Stirn in Falten und nahm seine Hand weg. »Na ja, das war nicht meine Absicht. Und was das erste Mal betrifft, lügst du. Du hast gejuchzt wie eine...«
    »Genug! Wenn das als eine Art Entschuldigung gelten sollte, dann laß dir gesagt sein, Mylord, sie ist mehr als unzureichend. Doch wenigstens hast du nicht wieder mir die Schuld zugeschoben.«
    Er sah sie finster an. »Ich wäre noch der alte, wenn es dich hier nicht gäbe. Also was soll ich tun?«
    »Was mich betrifft, ich gehe schnurstracks ein Messer wetzen.«
    Douglas grinste. In dem Augenblick sah er seinen Cousin vom anderen Ende des Korridors auftauchen. »Ah, wenn das nicht Tony ist, dieser verräterische Schurke. Ich wünschte, du würdest mir nicht unter die Augen treten. Wo ist deine Frau?«
    Tony lächelte müde und glücklich. »Sie schläft noch und träumt gewiß von mir.«
    Douglas’ Grinsen ging über in eine knurrige Miene. Das machte Alexandra wütend, sie konnte sich einfach nicht zurückhalten und versetzte ihm einen Fausthieb in den Magen.
    Nach Luft ringend, lächelte er noch unter Schmerzen.
    »Tony solltest du angreifen, nicht mich, deinen Ehemann, der dir gestern nacht Lustschreie entlockt hat.«
    »Aha«, sagte Tony und studierte Alexandras zutiefst betretenes Gesicht. »War auch an der Zeit, Douglas.«
    Alexandra kam mit diesem unmöglichen Mann an ihrer Seite einfach nicht zurecht. Hatte er denn überhaupt kein Schamgefühl, keinen Takt?
    »Ich nehme an, Mylord, ich bin selbstverständlich für deine verächtlichen Worte verantwortlich. Sag jetzt nichts mehr, und du auch nicht, Tony.«
    »Ein Eheweib ist keine schlechte Einrichtung«, bemerkte Tony schmunzelnd, während er neben Alexandra schritt. »Sie ist stets an deiner Seite, allzeit bereit, geküßt und gekrault zu werden.«
    »Eine Frau ist kein Haustier.«
    »Aber nein, sie ist viel mehr als ein Haustier. Wie denkst du darüber, Douglas?«
    Alexandra hatte den Eindruck, daß sich Douglas ausschließlich auf die Treppe konzentrierte und Tony gar nicht beachtete. Wahrscheinlich war er in Gedanken bei Melissande, dieser Esel. Mürrisch sagte er: »Sind Onkel Albert und Tante Mildred immer noch da?«
    Tony gähnte und kratzte sich am Ellbogen. »Nehme ich doch an. Es ist schließlich dein Haus. Du bist der verdammte Gastgeber. Du solltest eigentlich wissen, wer gerade unter deinem Dach weilt.«
    »Du weilst auch gerade hier, und, weiß Gott, ich wünschte, du tätest es nicht.«
    Für eine echte Klage war dies zu wenig überzeugend vorgebracht, das erfreute Tony. »Aber, aber, lieber Cousin. Ich hätte gedacht, am heutigen Morgen wäre alles vergeben und vergessen. Schließlich hast du endlich Alexandra genommen, wie ein Mann seine Braut nehmen muß, und nach ihrem Aussehen und nach deinem zu schließen, würde ich sagen...«
    »Sag es nicht, Tony!«
    »Tut mir leid, Alex, tut mir leid. Nun, Douglas, ich denke, ich werde Melissande am Freitag nach Strawberry Hill bringen. Freut dich das?«
    »Das sind noch drei weitere Tage in deiner verfluchten Gesellschaft!«
    »Und der meiner Schwester«, erwiderte Alexandra. »Du solltest mit dem Geschäft zufrieden sein. Du kannst apathisch herumsitzen, düsteren Gedanken nachhängen und ein melancholisches Gesicht machen.«
    »Ich wüßte es wahrhaft zu schätzen, wenn es dir gelänge, deine Zunge im Zaum zu halten, Madam.«
    »Ich habe bei Douglas noch nie gesehen, daß er wegen einer Frau düsteren Gedanken nachhängt, Alex. Dazu ist er viel zu stolz.«
    »Hallo! Guten Morgen, Alexandra! Meine Güte, siehst du blaß aus. Hast du nicht gut geschlafen? Piesackt dich Douglas wieder? Guten Morgen, Gentlemen.«
    Alexandra blickte auf ihre aufgekratzte, junge Schwägerin, die gesund, munter und gräßlich beschwingt wirkte. Sie seufzte.
    »Hallo, Sinjun.«
    »Guten Morgen, Range«, sagte Tony.
    Douglas brummte irgend etwas zu seiner Schwester hin.
    »Ist deine Mutter im Frühstückszimmer?« erkundigte sich Alexandra.
    »Aber nein, es ist noch viel zu früh für Mutter. Sie steht erst kurz vor zwölf auf. Komm schon, Alexandra, kein Grund, hier herumzutrödeln. Nur Tante Mildred ist

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