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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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eins auf die Nase zu geben, und versuchte, mich an ihr vorbeizuzwängen.
    »Warte mal«, hielt mich Brooke auf und versperrte mir den Weg mit dem Arm. »Du kommst mir bekannt vor.« Ihre Augen verengten sich zu gefährlichen Schlitzen.
    Ich zuckte die Achseln und schaute Caprice an. Sie zuckte ebenfalls mit den Schultern, in ihren Augen konnte ich allerdings sehen, wie wütend sie war.
    »Ach, jetzt verstehe ich«, sagte Fern. »Ihr seid Pantomimen.«

    »Ich hasse Pantomimen!«, warf Romaine voller Leidenschaft ein.
    Ich machte den Mund auf und gähnte, in der Hoffnung, sie würden uns gehen lassen.
    »Schaut mal, Mädels, ich glaube, das soll heißen, die beiden sind müde«, bemerkte Brooke. »Vielleicht seid ihr ja müde, weil ihr so langweilig seid.« Sie ließ den Arm sinken, und wir konnten endlich in unser Abteil.
    »Vielleicht seid ihr ja gar nicht müde«, bellte Candy hinter uns her. »Vielleicht ist es ja bloß eure dämliche Nummer.«
    Obwohl ich so müde war, dachte ich noch lange über Georges nach. Selbst wenn wir ihn finden sollten, war noch lange nicht garantiert, dass er tatsächlich wusste, wer Monsieur X war. Und wenn er es wusste, hieß das noch lange nicht, dass er wusste, wo Monsieur X sich jetzt aufhielt. Trotzdem musste ich optimistisch bleiben. Ich meine, Hoffnung war das Einzige, was ich noch hatte. Das musste genügen.
    Als ich schließlich einschlief, glaubte ich das Echo von heulenden Wölfen zu hören.

Kapitel 12
    Weh Moi
    Datum: 17. Juli
     
    To do: Roman schreiben, Château kaufen, Wimpern wachsen lassen, jeden Tag jemandem ein Kompliment machen, mein inneres Selbst wieder entdecken, traumatische Erlebnisse vermeiden, koste es, was es wolle.
     
    D er nächste Morgen fand uns in Gesellschaft von Zappski und seiner Truppe in einem gemieteten Bus, der die Küstenstraße entlangbrauste. (Leslie, Jimmy, die Fashion-Schwestern und das Wolfes-Rudel hatten vergeblich bei den Taxis gelauert.) Chapeau claque für Zappzarappski! Dass er uns die Kostüme und die Fahrgelegenheit zum Cap verschaffte, war echt Spitze!
    Rein geografisch waren wir irgendwo zwischen Nizza und Cannes. Der Bus raste todesmutig die enge Route de Plages an schroffen Felsen, Zypressen und Oleanderbüschen vorbei, die sich mit weißen und terrakottafarbenen Häusern und herrlichen
Wiesen voller blauer und rosa Blumen abwechselten. Ab und zu sah ich auf der anderen Seite das Meer blitzen, bevor wir in eine Ebene hinabfuhren, die von Lavendelfeldern, Weinstöcken, Mimosenbäumen und Bambushainen beherrscht wurde.
    Auf unseren Wunsch bog der Fahrer in die gekieste Auffahrt des Grand-Hotel du Cap-Ferrat ein. Hohe Zedern stachen in den immerblauen Himmel hinein, der mit dem Türkis des Meeres dahinter zu wetteifern schien. (Heißt wohl nicht umsonst Côte d’Azur.) Der betagte Bus setzte uns (und unser Gepäck) wie die Überreste einer Comicbook-Konferenz auf den Marmorstufen des Grand-Hotels ab.
    Also nicht, dass ich nicht dankbar gewesen wäre für die Mitfahrgelegenheit und so weiter, doch eigentlich hatte ich auf eine etwas weniger auffällige Ankunft am Ziel unserer Reise gehofft. Aber da das nun einmal nicht hatte sein sollen, beschlossen wir, auch weiter unerkannt zu bleiben, und zogen uns die Zorro-Masken wieder in die Gesichter.
    Während dem Hotelpersonal (Gäste waren zu dieser frühen Stunde noch nicht unterwegs) der Mund offen stand, kamen wir ohne weitere Zwischenfälle bis in die Eingangshalle (obwohl ich jeden Augenblick erwartete, dass uns jemand bitten könnte, eine Katze aus den Bäumen zu retten oder eine andere Heldentat zu vollbringen).
    Caprice versteckte sich hinter einer großen Palme, während ich mich quer durch die mit weißem Carrara-Marmor geflieste Halle an den Empfangstisch
begab. Eine dünne Frau mit schwarzer Hornbrille, kurzem rotem Haar und grauem Kostüm begrüßte mich, ohne mit der Wimper zu zucken. Sie war ganz offensichtlich eine Expertin, die schon so manches, nein, eigentlich alles gesehen hatte.
    »Oui, Mademoiselle?«
    »Hallo«, sagte ich so lässig wie möglich. »Ich suche nach einem Ihrer Gäste.«
    Sie lächelte höflich.
    »Sein Name ist … Georges.«
    »Georges?« Sie machte eine Pause und wartete auf den Nachnamen.
    Ich starrte sie an und war völlig perplex. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich seinen Familiennamen nicht kannte. Ich meine, wie konnte ich nur so blöd sein?
    »Ja, Monsieur Georges«, meinte ich und benutzte meine arroganteste

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