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Die Shopping-Prinzessinnen

Die Shopping-Prinzessinnen

Titel: Die Shopping-Prinzessinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Barham
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der totale, uneingeschränkte Zickenkrieg ausbrechen könnte. Die Krallen sind ausgefahren.
    Miau for now! – O.D.D.
    »Oh mein Gott! Darf ich mal sehen?«, sagte ich und riss der verblüfften Liz-Taylor-Kopie das Blatt aus der Hand.

    Sie starrte mich wütend an. »Die Entspannungsübungen im Wellness-Center sind ausgezeichnet, chérie «, fauchte sie. »Machen Sie möglichst schnell einen Termin!«
    Anstelle meiner anfänglichen Überraschung überspülte mich jetzt eine Welle, nein, ein Tsunami der Panik. Was sollten wir machen, wenn wir erkannt wurden? Ich meine, die ganze bessere Gesellschaft, die Paris im Sommer verließ … wo gingen die Leute hin? Ganz richtig: Hier an die Côte! Genau dahin, wo ich stand. Jeden Augenblick konnte es wieder losgehen!
    Ganz in meiner Nähe standen ein Mann und eine Frau aus ihren Liegestühlen auf und gingen zum Pool. Ein großer, grün-weiß gestreifter Sonnenhut blieb zurück. Unauffällig schnappte ich mir das Gerät und zog es mir tief ins Gesicht. In der Hoffnung, auf diese Weise unerkannt zu bleiben, machte ich mich auf die Suche nach meiner Gefährtin (mal wieder). Oh mein Gott! Caprice! Mein Gesicht war ja nicht so bekannt, aber Caprice war schließlich ein Markenartikel!

    Ich entdeckte sie am anderen Ende des Buffets, wo sie sich mit einem Mann unterhielt, der Anfang dreißig sein mochte. (Wenn ich nicht in solcher Panik gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich bemerkt, dass er sehr attraktiv, gutaussehend und sexy war.) Ich schlich so unauffällig wie möglich zu ihnen hinüber.

    »Hallo, Imogene.« Caprice lächelte und knabberte an einer Weintraube. »Das ist Eduard August-Reynard, der CEO von EAR«, sagte sie und sonnte sich offensichtlich unter der Mittelmeersonne und den heißen Blicken des Spitzenmanagers.
    »Hallo«, murmelte ich und zog den gestohlenen Hut jetzt auch an den Seiten herunter. »Du, hör mal …«
    »Stimmt was nicht mit deinem Hut?«, fragte Caprice.
    »Nein, ähm, ich will nur nicht, dass er wegfliegt. Du weißt ja, diese plötzlichen Windstöße hier an der Côte …« Ich fing nervös an zu kichern. »Die können sehr stark sein.«
    Die beiden starrten mich schweigend an.
    »Hör mal, Caprice. Ich muss dir was erzählen.«
    »Natürlich, Liebling, allerdings wollten Eduard und ich -«
    »Es ist aber wichtig«, beharrte ich und zog sie in Richtung des Früchtegratins.
    »Was ist denn los mit dir?!«, zischte sie. »Weißt du überhaupt, wer das ist?«
    »Er sieht wirklich sehr gut aus«, meinte ich. »Hör mal -«
    »Er ist nicht bloß irgendein gutaussehender Mann«, fauchte sie. »Er ist der schönste Mann auf der Welt! Er ist der Chef des größten Medienkonzerns im Universum!«
    Ich hielt ihr die Kolumne von O.D.D. vor die Nase. »Hier, lies mal!«

    Aus dem Ärger in ihrem Gesicht wurde Besorgnis. »Na, großartig!«, knurrte sie und zog sich jetzt ebenfalls ihren Sonnenhut ins Gesicht. »Warte mal eine Sekunde!«
    Sie ging zu Eduard hinüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr, das ihn am ganzen Körper heftig erröten ließ. Dann kam sie kichernd zu mir zurück. Unter Verzicht auf unseren Prominentenstatus (und jegliches periphere Sehen) flüchteten wir in Richtung unserer Cabana. Bedauerlicherweise mussten wir dabei über die Terrasse des Restaurants, und der Andrang der Mittagsgäste erwies sich als äußerst gefährlich für uns.
    Ich meine, wenn man darüber nachdenkt, war es ja völlig logisch, dass wir mit einem Kellner zusammenprallten, der ein voll beladenes Tablett auf einer Hand balancierte. Und es war auch nicht weiter erstaunlich, dass uns daraufhin alle anstarrten. Und natürlich erkannten sie alle Caprice, und dann auch ein bisschen mich. Hat es so kommen müssen? Vielleicht. Aber genau das ist geschehen.
    »SCHAUT MAL!!«, rief eine Stimme. »Das sind … sie!!!«
    »Das ist die Göre, der ich eine echte Fendi-Stola geschickt habe, und sie hat sich nicht mal dafür bedankt!«, kreischte eine Frau aus dem hinteren Teil des Clubs.
    Nicht vergessen: Smythson anrufen und neue personalisierte Danke-schön-Karten bestellen.
    »Also ich habe ihr einen Hermès-Schal geschickt
und nicht mal eine E-Mail gekriegt!«, rief jemand anderes. Die Franzosen achten halt doch sehr auf Etikette.
    »Ha! Ich habe persönlich einen ganzen Stapel Geschenkgutscheine vom L’Appartement 217 bei ihr vorbeigebracht und überhaupt nichts dafür bekommen! Hey, das ist mein Hut!«
    Die Eingeborenen wurden offenbar unruhig.
    Caprice sah mich

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