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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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sah, wie die Eingangsplane des Dunkelkammerzelts zur Seite geschoben wurde. Ron trat wankend heraus und sah sich suchend um. Es schien, als wittere er etwas in der Luft. Mark eilte durch das Lager auf ihn zu. »Was ist los, Ron?«
    Ron ließ den Blick langsam über das schlafende Camp gleiten und starrte argwöhnisch auf den dunklen Saum, der das erleuchtete Lager begrenzte. »Da kommt etwas«, flüsterte er. »Aus dieser Richtung nähert sich etwas.«
    Mark schauderte und begann unwillkürlich zu zittern. »Ich höre nichts.«
    »Du kannst es auch nicht hören. Es ist ein Gefühl. Ich stand am Entwicklerbad, als mich plötzlich ein Gefühl äußerster … Hoffnungslosigkeit überkam.« Er blickte Mark direkt ins Gesicht. »Du spürst es auch. Ich sehe es dir an.«
    Mark versuchte, nicht das Gesicht zu verziehen, als ihm ein stechender Schmerz in die Schläfen fuhr. Ja, er spürte es, wie er es zuvor schon zweimal gespürt hatte: ein schreckliches Grauen, eine seelische Qual, das plötzliche Bedürfnis, auf die Knie zu fallen und zu weinen.
    »Horch!« Ron hob die Hand. »Jetzt kannst du es hören.«
    Mark riß die Augen auf und starrte in die Schwärze jenseits des Lichtkegels. Da war es. Aus der Ferne hörte man es durch die pech
    schwarze Nacht näher kommen; zunächst nur ein Flüstern, dann aber immer lauter: Tock–tock, tock–tock … Es klang wie der unregelmäßige Schritt eines Betrunkenen, wie das Pochen eines Herzschlags, tock–tock, tock–tock; als ob jemand halb benommen vorwärts taumelte und sich mit schweren Schritten über den kalten Sand schleppte.
    Es rückte immer näher.
    Ron öffnete den Mund, als wolle er schreien.
    Mark trat einen Schritt zurück, prallte gegen eine Zeltstange und blieb wie versteinert stehen.
    Es war den ganzen Weg vom Grab zu Fuß heruntergekommen: durch den langen Schacht, die dreizehn Stufen hinauf, durch den dunklen Cañon, das Wadi hinunter, am Fuße der Felswand entlang bis zu den kleinen weißen Zelten. Langsam und unerbittlich näherten sich die geisterhaften Schritte. Es kam barfuß über den Sand.
    Dann sahen sie die Gestalt. Sie wankte aus der Dunkelheit ins Licht: eine hochgewachsene, feingliedrige Frau mit cremefarbener Haut und einem wohlgeformten Körper. Sie hatte lange Arme und Beine, und ihr durchsichtiges Kleid gewährte einen Blick auf kleine, feste Brüste mit rosa Brustwarzen, breite Hüften und einen dreieckigen Schatten zwischen ihren Oberschenkeln.
    Über ihren Schultern saßen anstelle eines Kopfes zwei lidlose Augen und die harten Scheren eines Skorpions.
    Ron stieß einen hohen, erstickten Schrei aus, der an das klägliche Miauen einer Katze erinnerte.
    Am Rand des Lichtkreises hielt das Ungeheuer kurz inne, während sich seine gelben, glänzenden Scheren beständig öffneten und schlossen. Dann setzte die Skorpionfrau mit hängenden Armen taumelnd ihren Weg fort. Am Eingang eines der Zelte blieb sie stehen. Mark versuchte zu schreien, eine Warnung auszustoßen, aber er hatte keine Stimme und keinen Atem mehr. Er war gelähmt wie in einem Traum. Er konnte gerade noch mit Entsetzen beobachten, wie die schlanken Arme sich ausbreiteten, als wollten sie einen Geliebten umarmen, da verschwand die Gestalt im Innern des Zeltes.
    Ein markerschütterndes Geheul drang nach draußen. Aus der Erstarrung befreit, fiel Mark auf die Knie. Ein Licht nach dem anderen ging an. Jasmina erschien im Eingang ihres Zelts und verknotete rasch
    ihren Morgenmantel. Sanford Halstead stolperte halbnackt und mit verwirrtem Gesichtsausdruck aus seinem Zelt.
    Ein zweites Heulen zerriß die Nacht. Dann konnte auch Ron sich bewegen. Er trat von der Zeltwand weg, taumelte über den Sand und schlug die Plane zurück, durch die das Wesen eingedrungen war.
    Auf dem Boden kniete mit glasigen Augen Abdul. Er warf den Kopf zurück und heulte ein drittes Mal auf.
    Jetzt waren auch die anderen zur Stelle: Jasmina, die ihre Arzttasche umklammert hielt, Halstead, der völlig entgeistert vor sich hinstarrte, Ron, vom Schluchzen geschüttelt, und schließlich Mark, der gegen die Zeltstange fiel und wie betäubt auf den Körper von Hasim al-Scheichly starrte.
    Er lag auf dem Rücken, nackt, mit großen, leblosen Augen, und seine Haut wimmelte von gelben, unbehaarten Skorpionen, die immer und immer wieder zustachen.

Zweiundzwanzig
    Mark versuchte, das Zittern seiner Hände unter Kontrolle zu halten, aber es wollte ihm nicht gelingen. Als er sich einen Bourbon eingoß, verschüttete er die

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