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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Beaumont-Adams-Doppelaktions-Revolver. Er wurde Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in England entwickelt und war sehr beliebt, weil durch die einfache Abzugsbewe
    gung gleichzeitig der Hahn gespannt und der Schuß abgefeuert wurde. Wenn ich mich recht entsinne, wurde er bereits mit Zentralfeuerpatronen geladen.« Halstead versuchte, die sechskammerige Revolvertrommel zu öffnen, was ihm jedoch nicht gelang.
    »Wie alt ist er?«
    »Das ist schwer zu sagen, Dr. Davison, denn er ist durch die Witterung stark beschädigt worden.« Er drehte und wendete die Waffe in den Händen und unterzog jedes Teil einer aufmerksamen Prüfung, bis er zum Kolben kam. Das Holz war ausgebleicht und angegriffen, doch mit einiger Mühe konnte man noch immer eine Gravur darauf erkennen. »Gestatten Sie?« Halstead nahm das Vergrößerungsglas und studierte schweigend die Buchstaben.
    »Was steht darauf?«
    »Leider kann ich nicht den vollständigen Namen ausmachen, aber wie es scheint, gehörte die Pistole Sir Robert.«
    Mark nahm die Waffe und das Vergrößerungsglas und untersuchte sie mit derselben Sorgfalt. »Sie haben recht«, murmelte er. »Zumindest sieht es so aus.« Er fuhr herum. »In Ordnung, Ron, machen wir uns wieder an die Arbeit!«

    Der Sack-Cañon war trapezförmig, wobei seine breiteste Stelle am hinteren Ende lag. Er verengte sich am Eingang auf ungefähr fünfzig Meter und schrumpfte dann zu einem schmalen Durchlaß, der sich zum Hauptwadi zurückschlängelte. Die Landrover mußten langsam hintereinander herfahren. Dann wurde die Arbeitsgruppe nach einem neu entworfenen Gitternetz auf das Wadi verteilt. Diesmal bekam jeder Mann ein Quadrat zugewiesen, das nur ein Fünftel so groß war wie das, das er vorher erkundet hatte. Trotzdem war es noch immer ein ausgedehntes Gebiet – der Cañon hatte die Größe von zwei Fußballfeldern –, und sie würden Tage brauchen, um alles gründlich abzusuchen.
    Während Abdul und seine beiden Helfer die Fellachen beaufsichtigten und sicherstellten, daß sie gewissenhaft jeden Stein und jeden Felsen genau unter die Lupe nahmen und den Boden gründlich absuchten, als gälte es, ein verlorenes Goldstück aufzuspüren, verweilten Mark und Ron bei den Landrovern, wo sie ihr zeitweiliges Hauptquartier aufgeschlagen hatten. Mark hatte seine neue Karte auf der Motor
    haube ausgebreitet und mit Steinen beschwert. In regelmäßigen Abständen suchte er den Cañon mit seinem Fernglas ab. Jasmina Schukri saß unterdessen in einem der Fahrzeuge und hielt sich in der Mittagshitze für die Behandlung von Skorpionstichen und Schlangenbissen bereit. Hasim al-Scheichly lief umher und machte sich Notizen. Alexis hatte es vorgezogen, im Lager zu bleiben; sie hatte über starke Kopfschmerzen geklagt.
    Es war Sanford Halstead, der die Feuerstelle entdeckte. Er hatte darauf bestanden, an der Suche teilzunehmen, und hatte sich eine Parzelle im Schatten der Felswand ausgesucht. Eine halbe Stunde hatte er schon damit verbracht, mittels einer Brechstange Felsen beiseite zu stemmen, als er fündig wurde.
    Auf sein erregtes Rufen hin eilten alle herbei. Abdul befahl den Fellachen, eine Ruhepause einzulegen, und lief mit großen, steifen Schritten über den Sand. Jasmina, die meinte, Halstead sei einer Schlange begegnet, kam mit ihrer Arzttasche angerannt. Mark ließ sich vor der Fundstelle auf die Knie fallen, und Ron begann sofort, Aufnahmen zu machen.
    »Löffel und Gabeln«, stellte Mark aufgeregt fest, »alle geschwärzt und verbrannt, aber erkennbar. Dort drüben liegt eine Brille vom alten Drahtgestell-Typ. Was ist das? Es sieht aus wie ein Füllfederhalter. Ein Stoffetzen …« Mark sprach schnell und atemlos, berührte aber nichts.
    Dann sah er zu den anderen auf und meinte: »Das hier ist mehr als eine Kochstelle. Es ist der Ort, wo die Soldaten des Paschas alles verbrannt haben.«
    Ein Wind wehte von der Hochebene herunter und fegte pfeifend durch den Cañon. Eine furchteinflößende Stille legte sich über die Gruppe der drei Amerikaner und drei Ägypter, als sie auf die jämmerlichen Überreste von Ramsgates Expedition hinunterblickten. Dann entdeckte Ron etwas, das ihn trotz der Mittagshitze erschauern ließ.
    »Schaut mal dort. Was ist das …?«
    Alle fuhren herum und starrten in die Richtung, in die er deutete. »Es sieht aus wie ein Knochen«, sagte Hasim.
    »Ob er wohl von einem Menschen stammt?« flüsterte jemand anders.
    Aber niemand antwortete. Der Wind frischte auf und peitschte so stark

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