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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Kamm beiseite und wischte sich die Hände an seinen olivgrünen Arbeitshosen ab. »Natürlich. Worum geht es?«
    Die junge Frau sah sich im Zelt um und wußte offenbar nicht, wie sie beginnen sollte. »Es ist wegen der Knochen, Dr. Davison. Irgend etwas stimmt nicht mit ihnen. Es muß da etwas ganz Schreckliches passiert sein.«
    »Ach ja?«
    Sie vermied es, ihn anzusehen, während sie mit gedämpfter Stimme weitersprach. »Als die Fellachen die Knochen aus dem Sand zogen und in die Kiste legten, habe ich sie untersucht. Die Knochen weisen Wunden auf, Dr. Davison, Brüche und Risse. Ein Schädel ist völlig verbeult, was von massiver physischer Einwirkung zeugt.«
    »Wahrscheinlich ist das auf die Felsbrocken zurückzuführen. Entweder wurden sie von den Soldaten des Paschas über die Leichen gerollt, oder sie sind vom Plateau heruntergestürzt …«
    »Nein, Dr. Davison. Daran habe ich auch zuerst gedacht, doch dann verglich ich die Verletzungen an den Knochen mit der Form der Steine, die darüber lagen, und konnte keine Übereinstimmung feststellen. Außerdem liefern die Felsbrocken keine Erklärung dafür, daß die Knochen überall verstreut sind. Schädel liegen meterweit von Rippen und Armen entfernt. Dr. Davison«, Jasmina blickte zu ihm auf, »die Körper wurden zerstückelt, bevor sie verbrannt wurden.«
    Mark spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten. »Das ist offensichtlich das Werk von Aasfressern, wahrscheinlich Hunden.«
    »Dr. Davison, wenn ein Hund einen Kadaver zerreißt, dann schleppt er das Beutestück weit weg, um ungestört fressen zu können. Wenn diese Leichname von Aasfressern angerührt worden wären, so hätten wir die Knochen über den ganzen CañonBoden verstreut gefunden. Es ist aber vielmehr so, als ob …«
    »Als ob was?«
    »Als ob die Leichen zerhackt und danach Stück für Stück ins Feuer geworfen worden wären.«
    »Das ist doch absurd! Warum sollten die Männer des Paschas so etwas tun?«
    »Vielleicht haben sie sie schon so vorgefunden.«
    Mark starrte Jasmina verwundert an und wollte eben etwas erwidern, als seine Überlegung durch ein Geräusch unterbrochen wurde.
    Jasmina wandte den Kopf. »Was ist das?«
    Mark lauschte. Es war ein tiefes, vibrierendes Summen, das wie ein Rohrblattinstrument, etwa ein Fagott, in den niedrigen Tonlagen klang. Es spielte vier Noten in einer sich ständig wiederholenden, rhythmischen Tonfolge, wobei es von weit her und doch ganz aus der Nähe zu kommen schien. »Ein Fellache, der auf einer Hirtenflöte spielt«, meinte Mark stirnrunzelnd.
    Sie schüttelte den Kopf. »Da singt doch jemand, Dr. Davison. Hören Sie, das sind Wörter.«
    Neugierig geworden, glitt Mark von seinem Hocker herunter und trat nach draußen; Jasmina folgte ihm. In der sengenden Nachmittagssonne liefen sie um das Camp herum, bis sie die Rückseite des Gemeinschaftszeltes erreichten. Dort fanden sie die alte Samira, die neben dem Steinofen im Schneidersitz auf dem Boden kauerte und mit geschlossenen Augen und wiegendem Oberkörper sang.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Sie scheint in Trance zu sein.«
    Die alte Frau setzte ihren magischen Sprechgesang unbeirrt fort. Mark beugte sich zu ihr herunter und sah, daß ihr glänzender, brauner Speichel aus dem Mundwinkel tropfte. Als ein Schatten über ihn fiel, schielte Mark nach oben und erkannte Abdul, der sich ein bißchen herunterbeugte. »Wir sind fertig, Effendi. Die Männer haben die letzten Fundstücke ins Arbeitszelt gebracht.«
    Mark richtete sich auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Ich möchte, daß Samira durch jemand anderes ersetzt wird.«
    »Hat sie etwas Unrechtes getan, Effendi?«
    »Sie ist völlig berauscht, Abdul. Offensichtlich kaut sie irgendwelche Blätter. Es ist mir egal, was sie während ihrer freien Zeit tut, aber wenn sie für mich arbeitet, soll sie gefälligst einen klaren Kopf haben. Stell jemand anderes für sie ein!«
    Als Mark sich zum Gehen wandte, erhob die alte Fellachin plötzlich ein markerschütterndes Geheul, und als er zu ihr hinunterblickte, bemerkte er, daß sie ihn mit glühenden, schwarzen Augen anstarrte. Samira hatte aufgehört, ihren Körper hin und her zu wiegen, und sprach nun laut und nachdrücklich.
    »Was sagt sie? Ich verstehe sie nicht.«
    »Sie warnt Sie vor drohender Gefahr, Effendi.«
    Mark blickte finster auf Samiras faltiges Gesicht herab. Er beobachtete, wie sich die dünnen Lippen rasch über zahnlose Kiefer bewegten und dabei Worte hervorstießen, die

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