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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Felsbrocken und Bodenwellen. Bevor sie vom Camp losfuhren, hatte er die Scheicha im Schatten einer Zeltwand kauern sehen und bemerkt, wie sie ihn aus pechschwarzen Augen fast anklagend anstarrte. Und als er jetzt über die Ruinenfelder der alten Stadt jagte, hallte ein Satz aus Ramsgates Tagebuch wie das Läuten einer Totenglocke in seinem Gedächtnis wider: »Mohammeds treuer Helfer, Gott sei seiner Seele gnädig, wurde in zwei Hälften zerhackt gefunden …«
    Als sie den Rand des Dorfes erreichten, wo sie nicht weiterfahren konnten, stiegen die drei Männer aus und marschierten hintereinander durch die engen Gassen. Die meisten Häuser standen leer, und die kleinen Kinder, die man sonst im Schmutz spielen sah, waren verschwunden. Weiter vorn hörten sie Singen.
    »Was ist da los?« fragte Ron.
    Wenig später stießen sie auf eine Menschenmenge, die hinter einem mit Möbeln beladenen Eselskarren herlief. Die Leute klatschten in die Hände und schrien Lobpreisungen.
    »Es ist eine Hochzeit«, erklärte Hasim.
    Die drei folgten der Menge hinter dem Eselskarren und hielten gleich darauf vor einem Schlammziegelhaus an. Junge Männer mit Schädelkäppchen und Galabias standen dichtgedrängt im Eingang. Sie schnalzten mit der Zunge und sangen derbe Liebeslieder. Mark kämpfte sich durch die Menge nach vorn und konnte im düsteren Innern des Hauses Vorbereitungen für ein bäuerliches Festmahl erkennen. Ein junger Fellache, der sich mit gespielter Schüchternheit ein Taschentuch vors Gesicht hielt, stand im Kreise seiner Freunde, die ihm anerkennend auf den Rücken klopften. Seine Hände waren mit Henna gefärbt, und er trug eine neue Galabia.
    Mark bahnte sich einen Weg durch die Gruppe und hielt nach dem ›Umda Ausschau. Unverrichteter Dinge kehrte er einen Moment später zu seinen Begleitern zurück und meinte: »Laßt uns das Haus der Braut finden!«
    Sie wanden sich durch die schmutzigen, engen Dorfstraßen, immer dem schrillen Geschrei der Frauen folgend. Als sie das Haus schließlich fanden, trafen sie dort, wie erwartet, alle Frauen und Kinder des
    Dorfes an, die damit beschäftigt waren, das junge Mädchen für die Hochzeitsnacht herzurichten. Sie hatte bereits das einzige Bad ihres Lebens genommen, und ihre Freundinnen waren nun dabei, ihre Hände und Füße mit Henna rot zu färben und ihr hin und wieder in die Oberschenkel zu kneifen, was Glück bringen sollte. Als von ferne Gewehrschüsse ertönten, wurden rote und weiße Schleier über den Kopf des Mädchens gebreitet, und ihre Freundinnen besprengten sie mit Salz.
    Mark, Ron und Hasim entfernten sich von der Menge und sahen den von dem Eselskarren angeführten Zug des Bräutigams, der sich die enge Straße hinabwand. Unter den Männern befand sich auch der ›Umda.
    »Da ist er«, murmelte Ron.
    »Warte. Noch nicht.«
    Sie traten in den Schatten zurück, um nicht gesehen zu werden. Der Bräutigam und seine Freunde betraten das winzige Haus und machten den Weg frei für den ›Umda . Während die übrigen Dorfbewohner sich draußen drängten, überwachten die engen Freunde und Verwandten den Jungfräulichkeitstest. Er wurde schnell und auf primitive Weise durchgeführt. Die Braut schrie vor Schmerz auf, und ihr Blut ergoß sich auf ein weißes Tuch. Alle klatschten Beifall und ließen die Braut hochleben. Die Ehre war gerettet. Jetzt würden die Festlichkeiten beginnen.
    »Das wird nicht einfach werden«, bemerkte Ron, als sie aus dem Schatten der Wand heraustraten.
    »Ist mir völlig egal. Ich werde jetzt mit dem Alten reden, ob er will oder nicht.«
    Als Mark sich eben einen Weg durch das Gedränge bahnen wollte, wichen die Bauern zu seiner Überraschung zurück, und der ›Umda erschien im Eingang des Hauses. Als die Menge sich hinter ihm schloß, trat er auf die drei Männer zu und begrüßte sie mit überaus freundlichem Lächeln. »Ihr bereitet uns heute eine große Ehre. Kommen Sie herein und feiern Sie mit uns.«
    »Wir müssen uns unterhalten, Hagg .«
    Das Lächeln schwand aus dessen Gesicht. »Wir haben nichts miteinander zu bereden, Dr. Davison. Der Mann kam aus El Hawata. Sprechen Sie also mit dem ›Umda von El Hawata.«
    Marks Augenbrauen schnellten in die Höhe. »Ihr wißt davon?«
    »Es gibt nichts in dieser Gegend, was ich nicht weiß.«
    »Dann wißt Ihr wohl auch, wer den Mann getötet hat.«
    Die Miene des Alten verdüsterte sich. »Das ist eine Sache, die ich nicht weiß.«
    »Hört zu, Hagg …«
    »Dr. Davison, es gibt keine Fehde.

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