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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Unsere Dörfer leben seit Jahren im Frieden, und wir beabsichtigen, dies auch weiterhin zu tun. Ich bin kein solcher Narr, wie Sie vielleicht glauben. Ich würde es niemals zulassen, daß Ihre archäologische Arbeit durch eine Tha’r behindert wird. Sie beschäftigen viele meiner Männer und geben uns Tee von guter Qualität. Und ich bin nicht so dumm, daß ich nicht wüßte, was eine Tha’r bei einem so einträglichen Geschäft anrichten könnte. Wer immer den Mann getötet hat, Dr. Davison, er kam nicht aus El Till. Ich erlaube keine Blutrache.«
    »Hagg, Ihr seid der mächtigste Mann in diesem Tal. Ihr könnt den anderen ›Umdas gebieten …«
    Der Alte hob warnend die Hand. »Jetzt kränken Sie mich, Dr. Davison. Ihr Ghaffir ist verunglückt, nichts weiter.«
    »Jetzt hört Ihr mir mal zu!« schrie Mark plötzlich, so daß alle zusammenzuckten. »Und Ihr hört mir gut zu! Zwei Tote in meinem Camp sind genug! Ich hab die Nase voll! Das Gemetzel hört jetzt sofort auf!
    Wenn nicht, werde ich die Polizei des Ma’mur alarmieren, und dann werde ich Arbeiter aus El Minia einstellen, und Eure Leute werden leer ausgehen!«
    Marks Wutausbruch verblüffte den ›Umda , der ihn mit offenem Mund angaffte.
    »Tragt Eure kleinen Streitigkeiten auf Eurem eigenen Boden aus, Hagg! Wenn es in Zukunft noch einen Zwischenfall gibt, und sei es nur ein blaues Auge, dann wird die Polizei kommen, und meine Arbeit wird weitergehen! Das verspreche ich Euch, und ich meine es bitter ernst, Hagg!«
    Als Mark auf dem Absatz kehrtmachte und davonmarschierte, mußten Ron und Hasim rennen, um mit ihm Schritt zu halten. Sie eilten von dem ›Umda weg, der, auf seinen Stock gestützt, stehenblieb und ihnen verwirrt nachstarrte. »Das ist nicht der Weg zum Landrover!« rief Ron.
    »Wir müssen noch woandershin!«
    Sie erreichten den westlichen Rand des Dorfes, wo die Felder anfingen. Ein paar Männer hielten die sakije in Gang, und eine alte Frau stand knietief in dem schlammigen Tümpel und entlauste sich. Ringsumher herrschte tiefe Stille.
    Das Haus, auf das sie zusteuerten, lag etwas abseits des Dorfes und war größer und schöner als die Hütten der Fellachen. Kinder spielten mit Ziegen und Hühnern vor der offenen Haustür, und als die drei Besucher näher kamen, stieg ihnen der herzhafte Duft von gebratenem Lamm in die Nase. Mark blieb in einiger Entfernung vom Eingang stehen und rief auf englisch: »Domenikos! Kommen Sie heraus, ich will mit Ihnen reden!«
    Die Kinder hörten auf herumzutollen und starrten die Fremden verwundert an. Fliegen ließen sich auf ihren Gesichtern nieder und überschatteten ihre Augen. Gleich darauf erschien eine Gestalt auf der Türschwelle. Der Grieche lächelte und knöpfte sein Hemd zu.
    »Welch eine Ehre für mich und mein Haus! Bitte kommen Sie herein, und trinken Sie Tee mit mir.«
    »Ich bin nicht hergekommen, um ein Schwätzchen mit Ihnen zu halten. Domenikos, ich bin gekommen, um Sie zu warnen.«
    Constantin Domenikos war so erstaunt, daß seine kleinen Augen vorzutreten schienen. »Wie bitte?«
    »Zwei meiner Leute sind in den letzten vier Tagen getötet worden. Es ist mir völlig egal, ob eine Stammesfehde dahintersteckt oder ob es das Werk eines einzelnen war. Ich will, daß es sofort aufhört. Deswegen bin ich hier.«
    »Dr. Davison, ich verstehe nicht …«
    »Vielleicht werden Sie mich gleich besser verstehen.« Mark trat zu ihm hin und tippte ihm mit dem Finger auf die Brust. »Noch ein weiterer Vorfall, und die Regierungspolizei wird hier anrücken. Es ist mir egal, ob meine Ausgrabung dadurch beeinträchtigt wird, es ist mir egal, ob alles zum Stillstand kommt! Das Morden hört auf, Domenikos!«
    Der Grieche blinzelte verwirrt. »Ich weiß beim besten Willen nicht, wovon Sie sprechen. Was habe ich damit …«
    »Nur für den Fall, daß Sie dachten, ich würde mir Ihren Schutz erkaufen.«
    »Aber ich habe die Männer doch nicht getötet …«
    »Es interessiert mich nicht, ob Sie es waren oder nicht. Sorgen Sie nur dafür, daß es nicht wieder vorkommt! Klar?«
    »Aber Dr. Davison …«
    »Merken Sie sich eins, Domenikos«, Marks Stimme klang drohend, »noch ein Zwischenfall, und ich zeige Sie bei den Behörden an. Ich werde ihnen von dem kleinen Handel erzählen, den Sie mir vorgeschlagen haben, und ich glaube nicht, daß Ihre Freunde in Athen sehr erfreut darüber wären.«
    Mark drehte sich ruckartig um und ließ den verblüfften Mann einfach stehen. Dieser starrte ihm ungläubig nach, als

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