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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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impotent …«
    »Mrs. Halstead …«
    »Er hat nicht das geringste Interesse an meinem Körper. Und für Geld würde er alles tun. Ich habe ihn zum Vorstandsvorsitzenden einer Firma gemacht, ihm Autos, schicke Anzüge und Taschengeld gegeben. Dafür leiht er mir seinen Familiennamen und begleitet mich, wann immer ich es von ihm verlange.«
    Du meine Güte, dachte Mark und sah sich in der trostlosen Wüste um, als suche er nach einem Ausweg aus seiner Lage.
    »Ich bekomme immer, was ich will, Dr. Davison. Es fiel mir nicht schwer, die Entscheidung der Berufungskommission in meinem Sinne zu lenken. Ich habe mächtige Freunde an der Universität von Los Angeles …«
    Er starrte sie verständnislos an. »Wie bitte? Was sagen Sie da?«
    »Nun kommen Sie schon, Dr. Davison, machen Sie mir nicht weis, daß Sie die beiden Ereignisse nie miteinander in Verbindung gebracht haben. Sie verlieren den Lehrstuhl, und im nächsten Augenblick steht Sanford mit einem verlockenden Angebot vor Ihrer Tür. Da können Sie doch unmöglich an einen Zufall geglaubt haben!«
    »Sie? Sie haben das getan?«
    Belustigt kräuselte sie die Lippen. »Sie hatten tatsächlich keine Ahnung? Sie enttäuschen mich, Dr. Davison! Natürlich hätten Sie den Lehrstuhl bekommen. Das wußten Sie doch. Haben Sie sich wirklich nicht gefragt, warum plötzlich alle gegen Sie stimmten, nachdem die Sache doch so sicher erschienen war?«
    Marks gesamter Körper verkrampfte sich. Er biß die Zähne zusammen, bis die Sehnen an seinem Hals hervortraten.
    »Es war übrigens ein sehr knappes Abstimmungsergebnis, Dr. Davison. Ich glaube, wenn Sie diese Stelle bekommen hätten, hätten Sie sich nicht so leicht davon überzeugen lassen, mit uns nach Ägypten zu kommen. Sie wären nicht das Risiko eingegangen, den Lehrstuhl wieder zu verlieren. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten Sie überhaupt nichts zu verlieren. Dafür hatte ich schon gesorgt.«
    »Es gibt doch noch andere Ägyptologen«, entgegnete Mark mühsam. »Warum ausgerechnet ich, um Himmels willen?«
    »Weil ich den Entschluß gefaßt hatte, Sie zu engagieren, nur aus diesem Grund. Sie besitzen eine Zielstrebigkeit, die mir gefällt. Ihre unerschütterliche Hingabe an Ihre Wissenschaft, selbst auf die Gefahr hin, die Frau zu verlieren, die Sie lieben …«
    »Was?«
    »Ich weiß alles über Nancy. Es ist Ihnen schwergefallen, zwischen ihr und Ihrem Beruf zu wählen, nicht wahr? Einen solchen Mann habe ich gesucht. Jemanden, der vor nichts haltmacht, der sich durch nichts aufhalten läßt, um das zu bekommen, was er will, nicht einmal durch eine Frau. Darin sind Sie und ich uns ganz ähnlich.«
    Mark stand auf und suchte den Horizont ab, ob er vielleicht trotz der Dunkelheit den Nil erkennen konnte. Er brauchte etwas, worauf er seinen Blick richten konnte. Es war ihm unmöglich, diese Frau anzusehen, deren Worte ihn wie Messerstiche trafen. »Wir sind uns nicht im geringsten ähnlich, Mrs. Halstead«, erwiderte er steif. »Sie befinden sich über mich im Irrtum.«
    »Wirklich?« Sie erhob sich schwungvoll. »Sie hatten die Wahl, Dr. Davison, und Sie kannten das Risiko. Sie haben sich für Ägypten entschieden. Glauben Sie wirklich, daß Nancy warten wird, bis Sie zurückkommen?«
    Ihre Stimme klang schneidend scharf. Mark sah in der Ferne den Fluß, schwarz in schwarz, und erstarrte innerlich.
    »Das ist auch etwas, das mir an Ihnen gefällt«, hörte er sie sagen, »Sie geben sich nicht geschlagen. Sie setzen sich zur Wehr, und unter diesen Voraussetzungen werden Sie dieses Grab für mich finden, Dr. Davison, jetzt erst recht.«
    Mark ließ sich an der alten Mauer zu Boden sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen. Das Vernichtende an diesen Worten war, daß sie der Wahrheit entsprachen.
    Siegesbewußt lächelnd blieb Alexis Halstead vor ihm stehen und genoß den Anblick seiner Niederlage. Doch im nächsten Augenblick schwankte sie, als wäre sie einer Ohnmacht nahe, und fuhr sich mit den Fingerspitzen an die Schläfen. Die grüne Iris ihrer Augen wurde glasig, ihr Blick trüb, ihr Gesichtsausdruck erstarrte, und für einen Moment glich Alexis wieder einer Marmorstatue.
    Dann zwinkerte sie, holte tief Luft und lächelte erneut auf Mark herab. Jetzt hatten ihre Augen wieder eine warme Ausstrahlung, ihre Gesichtszüge wirkten sanft und ihr Körper geschmeidig. »Ja, Sie werden das Grab für mich finden, Mark«, sagte sie mit weicher Stimme, »ich weiß es. Und … Sie sind … auch gar nicht mehr so weit

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