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Die sieben Finger des Todes

Die sieben Finger des Todes

Titel: Die sieben Finger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bram Stoker
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Runde ein aufmerksames Auge auf das Haus hat. Außerdem werden über kurz oder lang die Dienstboten, die Reißaus nahmen, ihre Mäuler zu wetzen beginnen. Sie müssen es tun, denn sie müssen unbedingt einen Grund für die Beendigung eines Dienstverhältnisse angeben, das, wie ich behaupten darf, in der Umgebung seinesgleichen sucht. Daraufhin werden die Dienstboten der Nachbarn zu reden beginnen, und dann vielleicht sogar die Nachbarn selbst. Sodann wird die stets aktive und aufmerksame Presse, die es sich angelegen sein läßt, die Öffentlichkeit aufzuklären und die Auflage zu steigern, die Sache in die Hand nehmen. Und wenn erst die Reporter hinter uns her sind, ist es aus mit der Ruhe. Nein, wir müssen uns Zurückgezogenheit sichern und alles Nötige mit uns nehmen. Auf all dies habe ich mich vorbereitet. Denn schon seit langem habe ich eine solche Möglichkeit vorausgesehen und mich darauf eingestellt. Natürlich wußte ich nicht im voraus, was eigentlich geschehen würde, doch ich wußte, daß etwas passieren würde. Seit zwei Jahren schon treffe ich Vorbereitungen dafür, daß alle meine hier aufbewahrten Raritäten nach Cornwall in mein dortiges Haus verlagert werden. Damals als Corbeck sich auf die Suche nach den Leuchten machte, ließ ich das alte Haus in Kyllion herrichten. Es ist mit elektrischem Licht ausgestattet, sämtliche Einrichtungen, den Strom selbst zu erzeugen, sind vorhanden. Dieses Haus liegt in völliger Abgeschiedenheit, es ist ganz unzugänglich und von außen nicht einzusehen, außer von der See aus, da es auf einem kleinen Felsvorsprung hinter einem Steilhang steht. Einst war es von einer hohen Steinmauer umgeben, denn damals, als es von einem meiner Vorfahren erbaut wurde, mußte ein großes, weitabgelegenes Haus bereit sein zur Verteidigung. Dieser Ort ist für unsere Zwecke so geeignet, als wäre er eigens dafür geschaffen worden. Ich will Ihnen an Ort und Stelle dann alles ganz genau erklären. Bis dahin wird es nicht mehr lange dauern, denn es ist alles bereits in Gang gesetzt. Ich habe Marvin verständigt, er möge für den Transport alles bereitmachen. Er wird einen Sonderzug arrangieren, der in der Nacht fährt und nicht unnötiges Aufsehen erregt. Um unser Gepäck und alles andere zum Bahnhof Paddington zu bringen, benötigen wir eine gewisse Anzahl von Karren und Wagen mit der entsprechenden Anzahl von Fuhrleuten und Trägern. Wir werden auf und davon sein, ehe die argusäugigen Presseleute es ahnen. Heute noch beginnen wir mit dem Packen, und ich behaupte, daß wir morgen abend fertig sein werden. In den Nebengebäuden habe ich alle Kisten gelagert, in denen ich die Sachen von Ägypten hierhertransportierte. Da sie für die Durchquerung der Wüste und die Fahrt auf dem Nil bis Alexandrien und weiter nach London ihren Dienst taten, bin ich zuversichtlich, daß sie es auch für die Fahrt nach Kyllion tun werden. Wir vier, werden mit Hilfe Margarets, die uns alles Benötigte zureichen wird, alles sicher einpacken. Und die Möbelpacker sollen dann alles zu den Wagen tragen.
    Heute werden die Dienstboten nach Kyllion vorausfahren, damit Mrs. Grant dort alles vorbereiten kann. Sie wird einen Vorrat an Lebensmitteln mitnehmen, damit wir in der Umgebung mit unseren täglichen Einkäufen nicht unnötig auffallen. Weiter wird sie dafür sorgen, daß wir frische Lebensmittel regelmäßig von London nachgeschickt bekommen. Dank Margarets kluger und großzügiger Behandlung jener Dienstboten, die sich zum Bleiben entschlossen haben, verfügen wir über einen verläßlichen Grundstock an Personal. Die Leute wurden bereits zur Verschwiegenheit verpflichtet, so daß wir keinen Klatsch von innerhalb des Hauses fürchten müssen. Da unsere Leute wieder nach London zurückkehren, sobald in Kyllion alles bereit ist, wird es herzlich wenig zum Klatschen für sie geben, zumindest was Einzelheiten betrifft.
    Da wir ohne Verzug mit dem Packen beginnen sollten, will ich alles andere vorbringen, wenn wir mehr Zeit haben.«
    Und wir machten uns an die Arbeit. Unter Mr. Trelawnys Führung, unterstützt vom Personal, schafften wir die großen Packkisten aus den Nebengebäuden. Etliche davon waren von gewaltiger Massivität, aus dickem Holz gefertigt und mit Eisenbändern und Stangen, mit Schrauben und Nieten gesichert. Wir stellten sie im Haus auf, jeweils in der Nähe der Dinge, die sie aufnehmen sollten. Nach Erledigung dieser Vorarbeiten und nachdem in allen Räumen und im Vestibül Unmengen

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