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Die siebte Gemeinde (German Edition)

Die siebte Gemeinde (German Edition)

Titel: Die siebte Gemeinde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Link
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Und das wird bald sein, sofern dieser Fettwanst dort endlich sagt, wo sich der siebte Brief befindet.«
    Berniér und die beiden anderen Mönche murmelten ein Gebet. Kranto ging auf Pardus zu und trat ihm gegen den Arm. »Du machst es uns leichter, wenn du sagst, wo ihr den Brief versteckt habt.« Er drehte seinen Kopf zu der Hütte. »Habt ihr schon etwas gefunden?«
    Gilbert steckte seinen Kopf aus dem Fenster und schüttelte ihn wortlos.
    »Dann sucht weiter.« Kranto zückte ein Messer, schritt grinsend auf Viktorianah zu, drückte die Klinge an ihren Hals und zuckte kurz mit dem Handgelenk. Viktorianah schrie auf, die Haut an ihrem Hals platzte auf und ein Schwall Blut lief an ihrer Schulter hinunter. »Vielleicht fällt es dir ja ein, während ich ein Muster in ihren Hals schlitze.«
    »Nicht!«, schrie Berniér. »Er wird es dir sagen.« Er schaute flehend zu Pardus. »In Gottes Namen, sagt es diesem Wahnsinnigen, bevor er uns alle aufschneidet.«
    »Wie habt Ihr mich genannt?« Kranto ließ von Viktorianah ab, die den Schmerz mit zugekniffenen Augen unterdrückte, und stürmte auf Berniér zu. Unmittelbar vor dem Mönch blieb er stehen und stierte Richtung Wald. Leises Kinderweinen war von dort zu hören. Der Ritter, der den Kindern gefolgt war, trieb die vier Mädchen zu Fuß, ohne sein Pferd, aber mit gezücktem blutverschmierten Schwert, vor sich her. Nazares und Fabius waren nicht zu sehen.
    »Sind das alle?«, fragte Kranto.
    Der Mann nickte. »Ja, alle.«
    Pardus drehte sich automatisch zum Wald und dann zu den Frauen neben sich um. Er zuckte hilflos mit den Schultern. Bore fing an zu weinen. Der Ritter packte eines der Mädchen, Hannah, an den Haaren und schleuderte sie über den Zaun in das Gatter.
    »Los jetzt, ihr Gören!«, blaffte er die anderen Kinder an. »Macht keinen Ärger. Rüber da!«
    Hannah wälzte sich schmerzverzerrt über die Wiese. Ihr ohrenbetäubendes Schreien hallte markerschütternd von den Bäumen zurück. Petra, ihre ältere Schwester, kniete sich zu ihr herunter und versuchte sie zu trösten.
    »Weiter hab ich gesagt, ihr verfluchten Drecksbälger!«, rief der Ritter und holte mit seinem Schwert aus. In diesem Moment war ein Surren zu vernehmen und zwei Pfeile trafen den Ritter gleichzeitig in die Brust. Wie ein nasser Sack fiel der Mann rücklings auf den Boden. Sein Schwert schleuderte ihm aus der Hand und rutschte über die Wiese in den Wald hinein.
    Kranto drehte sich erschrocken um und sah, dass sechs Reiter, angeführt von Philipp von Ryle und Arusch, den Hang hinabstürzten. Kranto sprang geistesgegenwärtig über seine Gefangenen hinweg und verschanzte sich hinter ihnen im Gatter. Er führte sein Messer an Viktorianahs Hals und hielt sein Schwert in der anderen Hand vor Bores Kehle. »Halt, Philipp!«, schrie er. »Stopp! Oder diese Frauen werden auf der Stelle sterben.«
    Philipp hob seinen Arm, und sie verlangsamten ihren Schritt. Krantos Begleiter stürzten aus dem Haus heraus und blickten irritiert zwischen Philipp und Kranto hin und her. Zwei Ritter an Philipps Seite hoben ihre Bögen und zielten auf die drei abtrünnigen Kreuzritter. Diese ließen ängstlich ihre Schwerter fallen.
    »Ihr Narren«, rief Kranto ihnen zu. »Sie werden nicht auf uns schießen, so lange wir die Frauen in unserer Gewalt haben. Los, hebt eure Waffen wieder auf. Auf der Stelle!«
    Gilbert grinste spöttisch und bückte sich zu seinem Schwert, in diesem Moment ließ Philipp seinen Arm niedersinken und die Bogenschützen feuerten ihre Geschosse ab. Gilberts grinsen erstarrte.
    »Ihr habt es so gewollt«, schrie Kranto und holte mit seinem Schwert aus. Bevor er seinen Arm niederstrecken konnte, ertönte ein Schrei, und er wurde von hinten mit einer Klinge durchbohrt. Nazares hatte sich an ihn herangeschlichen, zuvor das Schwert des erschossenen Ritters an sich genommen und es Kranto in den Rücken gestoßen. Die vier Mädchen, die ängstlich auf der anderen Seite des Gatters gehockt hatten, stürmten ebenfalls auf Kranto zu, gefolgt von Fabius, der aus dem Schutz der Bäume auf den Zaun zugerannt kam. Die Mädchen stürzten sich auf den Bärtigen, der noch immer Messer und Schwert in der Hand hielt, aber verdutzt auf die Spitze starrte, die aus seiner Brust ragte.
    »Ein Kind«, stöhnte er und sank geschwächt auf die Knie, »ein verfluchtes Kind ...«
    Die Zwillinge Lore und Nara traten ihm schreiend die Waffen aus der Hand. Nazares zog seine Klinge aus Kranto heraus, und dieser fiel

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