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Die siebte Gemeinde (German Edition)

Die siebte Gemeinde (German Edition)

Titel: Die siebte Gemeinde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Link
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einem Mal und stieß Elias mit dem Ellenbogen in die Seite. »Was ist das hier? So ziemlich in der Mitte. Die Worte sehen anders aus, als die anderen.«
    »Ach du Gott, ja, stimmt.« Elias rückte nah an das Dokument heran, dass es ihm gerade noch möglich war, die Zeichen scharf zu erkennen. »Das habe ich noch gar nicht gesehen. Sieht aus wie Latein.«
    »Latein? Wieso plötzlich Latein?«
    »Hellseher bin ich nicht, ... hm, sind aber nur drei Worte.« Er strich über das Blatt und nuschelte vor sich hin. »Christi Manifestatio Scriptum ...«
    »Was?«
    »Christi Manifestatio Scriptum?«, wiederholte Elias. »Ich denke hier steht Christi Manifestatio Scriptum.«
    »Und wieder rächt sich, dass ich kein Latein in der Schule hatte«, meinte Emma niedergeschlagen. »Wobei man sich Christi und Scriptum schon fast aus dem Alltagsgebrauch zusammenreimen kann.«
    »Das Wort Manifestatio ist mir auch nicht geläufig«, bekannte sich Elias. »Aber das werden wir schnell herausfinden können.«
    Emma ließ sich erschöpft auf den hinter ihr stehenden Stuhl fallen und stierte an die Decke. Plötzlich zog sie die Augenbrauen nach oben, sprang mit einem Satz zurück auf die Füße und schlug mit der Hand auf den Tisch. Elias zuckte vor Schreck zusammen und glotzte sie an. »Was ist denn jetzt los?«
    »Elias, das ist es!«, rief sie triumphierend. »Christi Manifestatio Scriptum …, CMS!«

KAPITEL 7
     
    Arusch hockte kauernd in Narses’ Schuppen und brütete über seinen Unterlagen. Er haderte mit sich. Ob er wollte oder nicht, er musste sich mit den Kreuzrittern auseinandersetzen. Es blieb ihm keine Wahl. Nur wie er dies am Schlausten anstellen sollte, fiel ihm nicht recht ein.
    »Wo soll ich Euch das Brot hinstellen?«
    Arusch blickte erschrocken auf. Vor ihm stand ein hagerer blonder Junge, der einen Krug Wasser in der einen und ein Stück Brot in der anderen Hand hielt. Seine schwarze Kutte hing schlaff an seinem schmalen Körper hinunter. Schuhe trug er keine. Arusch konnte sein Alter nur vage schätzen. Der Bursche war derart mager, dass er zehn aber auch gut und gern vierzehn Jahre alt sein könnte.
    »Wer bist du denn?«, fragte Arusch.
    »Ich bin Nazares, Narses’ Sohn. Mein Vater hat mir aufgetragen, Euch diese Mahlzeit zu bringen.« Nazares blickte fragend über den Boden. »Wo soll ich das hinstellen?«
    »Du kannst es mir geben«, sagte Arusch und streckte ihm lächelnd seine Hand entgegen. »Ich habe dich bisher noch gar nicht gesehen, Nazares. Hast du dich vor mir versteckt?«
    Nazares kratzte sich nervös am Körper. »Mein Vater hat mir und meinen Geschwistern verboten, uns hier blicken zu lassen. Wir waren im Haus und halfen unserer Mutter.«
    »Warum das?«, fragte Arusch. »Hatte er etwa Angst, dass ich euch etwas antun könnte? Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten.«
    Nazares stemmte empört seine Hände in die Seite. »Ich fürchte mich nicht. Ich doch nicht. Während der Belagerung war der König auf der Suche nach Soldaten.« Er baute sich breitbeinig vor Arusch auf. »Ich wollte mich melden, kämpfen und viele Männer töten.« Er wies verächtlich auf die Werkzeuge, die an den Wänden des Holzschuppens hingen. »Aber unser Vater wollte nicht, dass wir zum Militär gehen. Wir sollen unser Geld wie er mit der Herstellung von blöden Beuteln und Taschen verdienen. Deshalb hat er uns von der Straße ferngehalten.«
    »Dein Vater ist ein kluger Mann«, entgegnete Arusch. »Viele, die zum Militär gehen, sterben einen frühen und schrecklichen Tod.«
    Nazares verzog das Gesicht und hob seine Kutte bis zum Hals nach oben. Arusch blickte auf einen nackten Körper, der mit roten Flecken übersät war und an dem er jede einzelne Rippe hätte zählen können.
    »An Hunger zu sterben ist ebenfalls kein schöner Tod«, sagte Nazares verächtlich und ließ die Kutte wieder fallen.
    Erschrocken hielt Arusch dem Jungen das Brot unter die Nase. »Nimm das Brot mit ins Haus. Ich bin nicht hungrig. Du und deine Geschwister könnt es besser gebrauchen. Wie viele seid ihr denn?«
    Nazares wich einen Schritt zurück. »Das geht nicht. Wenn mein Vater sieht, dass ich das Brot zurückbringe, wird er mich bestrafen.«
    Arusch brach eine Ecke vom Laib ab und deutete neben sich auf den Boden. »Komm, setz dich zu mir und leiste mir Gesellschaft. Dein Vater wird es nicht erfahren.«
    Der Jüngling zögerte einen Moment, setzte sich dann aber neben Arusch. Schüchtern schaute er zwischen seine Knie. Arusch hielt ihm

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