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Die siebte Gemeinde (German Edition)

Die siebte Gemeinde (German Edition)

Titel: Die siebte Gemeinde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Link
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warum und was genau?«
    Elias zog mit strahlenden Augen zwei weitere Zettel aus seiner Jacke und wedelte damit in der Luft herum. »Das hier ist die Nachricht von heute mit der entsprechenden Bibelstelle. Lust auf ein weiteres Stück Geschichte?«
    »Selbstverständlich«, nickte Emma.
    Elias sprang ein Stück von der Mauer weg und drehte sich auf dem Absatz. »Dazu müssen wir zurück über die Domplatte hinunter ins Parkhaus am Dom.«
    Noch ehe Emma einen Widerspruch anbringen konnte, war er einige Meter enteilt. Sie rannte ihm am Dom vorbei hinterher, die wenigen Stufen des Platzes hinab, in das Parkhaus. Gleich auf der ersten Ebene blieben sie rechts neben der Einfahrtschranke stehen, und Elias deutete über die Balustrade hinweg. Von dort konnte man auf ein altertümliches Mauerstück von etwa sechs Meter Länge schauen, das wie aus dem unterirdischen Nichts aus der Wand des Parkhauses in die Parkebene hineinlief.
    »Weißt du, was das dort unten ist?«, fragte Elias.
    Emma rümpfte die Nase. »Eine Mauer?«
    »Deine Gabe ist phänomenal. Wie konntest du das nur erkennen?«
    »Na, sag schon«, meinte Emma. »Spann mich nicht länger auf die Folter.«
    »Natürlich siehst du dort eine Mauer. Allerdings handelt es sich hier um ein Stück der alten Stadtmauer, die noch von den Römern errichtet wurde. Sie ist rund zweitausend Jahre alt. Bei Bauarbeiten zu diesem Parkhaus hat man sie entdeckt.« Er faltete die Zettel auseinander und las. »In die Mauer, in die Mauer, wo das Halten ist von kurzer Dauer ...« Er stoppte und zeigte zur Verdeutlichung um sich herum. »Ist soweit klar oder?« Er las weiter. »Musst zwar dünn sein wie ein Aal, doch schon geschehen von Anno dazumal … « Wieder stoppte er und wies zu dem Mauerstück. »Siehst du diesen kleinen Vorsprung dort am vorderen Teil der Mauer, wo am oberen Ende ein rostiges Gitter befestigt ist?«
    Emma nickte. »Sieht aus wie ein antiker Gully«, lächelte sie.
    »Tja, so ähnlich. Dies ist das sogenannte ›Anno-Loch‹. Der Ausstieg eines angeblichen Fluchtweges aus dem alten Dom heraus. Ein ehemaliger Erzbischof von Köln namens Anno soll diesen Weg benutzt haben, als er vor der aufgebrachten Bevölkerung fliehen musste, deren Unmut er sich kurz zuvor zugezogen hatte. Dieser Bischof Anno soll bei dem Ansturm auf den alten Dom, vom Dom aus direkt bis an diese Stelle dort gekrochen sein. Von hier konnte er ungesehen die Stadt verlassen.«
    »Wann soll das gewesen sein?«, fragte Emma.
    »Oh je, nagele mich jetzt nicht fest, ich denke so zwischen 1000 und 1100 nach Christus.« Elias schaute auf einen seiner Zettel. »Aber auch die Bibelstelle könnte passen, um auf diesen Ort hier aufmerksam zu machen: Seht ihr das alles? Amen, das sage ich euch: Kein Stein wird hier auf dem andern bleiben, alles wird niedergerissen werden.«
    »Warum das schon wieder?«, fragte Emma.
    »Eigentlich wollte man 1248 nur Teile des alten Doms kontrolliert abbrennen lassen, um Erweiterungen an ihm durchzuführen«, erzählte Elias. »Dabei ist aus Versehen nahezu der gesamte Dom vernichtet worden, und man hat ein paar Monate später mit dem Bau des neuen Doms, so wie du ihn oben siehst, begonnen. Mit Gerhard von Ryle als Baumeister.«
    Emma verzog nachdenklich ihr Gesicht. »Ich versteh nicht ganz. Heißt das, jemand möchte, dass wir in dieses Loch kriechen, wie einst Anno, um dort nach einem Buch zu suchen?«
    Elias untersuchte den Text. »Auf jeden Fall liest es sich so.« Er zuckte mit den Schultern. »Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass man dort überhaupt hineinpasst und wenn ja, dass man weiter als einen Meter vorankommt.«
    »Vielleicht weiß Matteo ja mehr als wir«, vermutete Emma.
    »Ja, vielleicht, aber warum macht er es nicht selbst, als uns mit diesen Rätseln zu belästigen?«
    »Auch wieder wahr.«
    »Weißt du was?«, sagte Elias. »Wir warten einfach bis morgen früh. Vielleicht hat Gustav ja etwas herausgefunden, was uns zu unseren Erkenntnissen weiterhilft. Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung, nach was wir suchen sollen.« Er wandte sich noch einmal um und zeigte Richtung Mauer. »Es sei denn, du möchtest heute Abend unbedingt dort hineinsteigen.«
    Emma blickte ringsum in die Parkhausebene und erkannte mehrere Kameras, die die Parkflächen im Fokus hatten. »Ich denke nicht«, schüttelte sie den Kopf. »Zumindest nicht heute.«
    »Dann lass uns nach Hause gehen. Für heute war das genug Information.«
     
    Alex Karakedis hielt sich das Telefon an

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