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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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gleichzeitig vor, sodass der Junge auf seine Schulter fiel, als er in sich zusammensackte. Ehe der Sachse sich aufrichtete, war Hacon bewusstlos geworden. »Danke, Gott«, wisperte
    Austin erleichtert und machte sich ohne erkennbare Mühe mit seiner leblosen Last auf den Weg.
    Candamir hatte die kurze Zeit, da niemand ihn anstarrte, genutzt, um sich auf die Knie aufzurichten. So verharrte er erst einmal, eine Hand wieder am Baumstamm, die Augen geschlossen. »Hab ich geschrien?«
    »Nein. Du hast keinen Laut von dir gegeben.«
    Candamir öffnete die Augen, um festzustellen, ob Osmund ihn anlog. Aber der erwiderte seinen Blick offen, lächelte dann gar ein wenig und fügte hinzu: »Das hat meinem Onkel überhaupt nicht gefallen.«
    »Nein. Ich hab’s gemerkt«, antwortete Candamir und hob die Hand, um sich über die feuchte Stirn zu fahren, ließ sie aber unverrichteter Dinge wieder sinken. Es tat so weh, dass es die Mühe nicht wert schien.
    Osmund stand auf und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Komm. Ich bring dich zum Fluss. Ein bisschen kühles Wasser tut sicher gut.«
    Candamir schauderte bei der Vorstellung, dass irgendetwas seinen Rücken berührte, und sei es auch nur ein einziger Tropfen. Davon abgesehen schien der Fluss ihm so weit weg wie Elasund. Trotzdem nahm er die Hand und ließ sich hochhelfen. Er wollte hier nicht bleiben. Die Buche war ein wundervoller Baum, und sie hatte ihm geholfen, diese Tortur durchzustehen, aber er erwog trotzdem, sie zu fällen.
    Als er stand, wurde ihm schwarz vor Augen, und er schwankte. Osmund packte seinen Arm und befahl eindringlich: »Nicht fallen, hörst du. Das wäre sicher furchtbar.«
    »Ja. Bestimmt. Osmund …« Ihm war so grauenhaft schlecht, dass er nicht weitersprechen konnte. Seine Kehle schloss sich mit einem trockenen Laut, aber er wollte sich jetzt einfach nicht erbrechen, denn der Körper krümmte sich unvermeidlich dabei, und dem konnte er jetzt einfach nicht ins Auge sehen.
    »Was?« Osmund machte einen zaghaften Schritt Richtung Fluss und zog Candamir mit. »Komm. Immer einen Fuß vor den anderen. Gleich wird dir besser, du wirst sehen. Denk an etwas anderes. Was wolltest du sagen?«
    »Es … es war nicht recht.«
    »Nein«, räumte Osmund vorbehaltlos ein. »Das war es nicht.«
    »Er wollte ihn umbringen.«
    »Ich bin nicht sicher, dass er das wollte, aber darauf wäre es wohl hinausgelaufen, ja.«
    »Vielleicht tut es das noch.«
    »Vielleicht.«
    »Und … und du warst nicht der Einzige, der gesehen hat, dass es nicht recht war. Harald. Auch viele andere. Sogar Haflad, der mich hasst. Sie haben alle das Gleiche gedacht.«
    »Ja. Ich weiß.«
    »Wir müssen das Gesetz ändern, Osmund. Das Thing muss Recht sprechen und die Buße verhängen. Oder das Urteil. Nicht … ein Einzelner.«
    Besorgt beobachtete Osmund das kränklich bleiche, schweißnasse Gesicht seines Ziehbruders. Candamirs Stimme war dünn geworden, und er keuchte.
    »Vielleicht hast du Recht«, räumte Osmund ein, mehr um ihn zu beruhigen, nicht weil er das wirklich glaubte. »Lass uns darüber beraten, wenn es dir besser geht.«
    Sie waren am Ufer angekommen. Blinzelnd beäugte
    Candamir die glitzernde Wasseroberfläche. Dann schaute er zu einem der Flöße, die sie zum Fischen gebaut hatten. »Bring mich ein Stück flussabwärts.«
    Osmund starrte ihn entgeistert an. »Meinst du nicht, es ist ein etwas unglücklicher Zeitpunkt für einen Ausflug? Du musst zu Brigitta oder meinethalben auch zu deinem Sachsen und deine Wunden versorgen lassen.«
    »Die sorgen für sich selbst. Ich muss vor allem eine Weile allein sein.« Er wollte nachdenken. Er wollte weit weg sein von Hacon und Gunda, von allen mitleidigen, neugierigen Blicken, und sich gehen lassen.
    »Candamir, wenn du wüsstest, wie das aussieht … «, sagte sein Freund beschwörend.
    »Osmund.«
    »Na schön. Wie du willst. Aber heute Abend hole ich dich zurück.«
    Erst musst du mich finden, dachte Candamir.
    Gunda hatte nicht gesehen, was bei der Buche passiert war, denn Asta hatte sie mit den Kindern zur Hütte zurückgeschickt und ihr befohlen, dort zu warten. Aber sie hatte Hacon schreien gehört, und als Austin nun mit dem Jungen über der Schulter heimkam, brach sie in Tränen aus.
    »Ich hab ihn umgebracht! Es ist meine Schuld«, jammerte sie und schlug die Hände vors Gesicht.
    Der Sachse war unendlich dankbar, als Siglind plötzlich im türlosen Eingang erschien, denn mit einem schwer verletzten Jungen und einer

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