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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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die ihn abhielten, nicht einmal Rücksichtnahme auf seinen unschuldigen, schutzlosen Sohn. Aber Gunda war eine gesunde, junge Frau, die noch viele Kinder gebären konnte, und nichts brauchten sie hier so dringend wie zahlreichen Nachwuchs. Es schien eine sinnlose Verschwendung, sie zu töten. Und eine gar zu leichte Strafe …
    »Ich weiß noch nicht. Vielleicht verkaufe ich sie, falls irgendwer sie will. Irgendwie muss ich ja versuchen, an Saatgut zu kommen. Aber sie ist im Moment die kleinste meiner Sorgen. Ich frage mich vielmehr, wie ich Olaf leben lassen soll, wenn Hacon stirbt.«
    Austin richtete sich kerzengerade auf. »Du hast es geschworen, Herr. Du hast geschworen, mit dem Gesetz der Blutrache zu brechen.«
    »Ich weiß. Aber wenn ich meinen Schwur halte, beleidige ich die Götter und meine Ahnen. Und jeder hier wird mich einen Feigling nennen.«
    »Niemand hier würde wagen, dich einen Feigling zu nennen nach dem, was du getan hast. Außerdem, wenn du deinen Schwur brichst, beleidigst du deine Ahnen und Götter ebenfalls.«
    Candamir nickte mit einem freudlosen Lächeln. »Verflucht wäre ich so oder so, ganz gleich, wie ich mich entscheide.«
    Austin wusste, es war ein ungünstiger Zeitpunkt, aber er konnte sich nicht zurückhalten: »Da siehst du, wie grausam und dumm deine Götter sind. Wenn das alles ist, was sie dir zu bieten haben, ist es vielleicht an der Zeit, dich von ihnen ab-und dem meinen zuzuwenden.«
    Candamir verzog spöttisch den Mundwinkel. »Du bist doch wahrhaftig gerissen, Sachse. Aber dafür müsste dein Gott mir erst einmal beweisen, dass er wirklich gnädiger und mächtiger ist als die meinen, wie du so gern behauptest. Sag ihm, er soll ein Wunder wirken und meinen Bruder retten.«
    »Und wenn er es täte, würdest du den alten Göttern abschwören?«
    Candamir überlegte kurz und schüttelte schließlich den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich das könnte. Aber ich würde ihn nicht länger bekämpfen. Dir nicht verbieten, ihm zu huldigen, und Hacon auch nicht.«
    Austin wiegte den Kopf hin und her und hob dann seufzend die Schultern. »Das ist ein ziemlich mageres Angebot, Herr, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Gott nicht gern mit sich feilschen lässt. Aber ich werde sehen, was sich machen lässt.«
    Ehe Candamir seiner Erbitterung ob dieser ausweichenden Antwort Luft machen konnte, kam sein Bruder zu sich. Mit einem plötzlichen Ruck fuhr er aus dem Fieberschlaf auf, als habe er einen Albtraum gehabt, warf sich auf die Seite und vergrub den Kopf in den Armen. »Candamir …«:, jammerte er erstickt.
    »Hier bin ich, Hacon.«
    Der Junge nahm langsam den Arm vom Gesicht und schaute blinzelnd in seine Richtung. »Ist das wahr? Du bist zurückgekommen?« Tastend streckte er die Hand nach ihm aus.
    Candamir wollte eigentlich nicht, aber seine Finger schlossen sich um die Hand, ehe er es verhindern konnte. Sie glühte.
    »Oh, Candamir. Ich … ich …«
    »Schsch.«
    »Candamir, ich hab solche Angst.«
    Wie oft hatte er das schon gehört? Candamir, ich hab Angst. Mich hat geträumt, ein Unhold säße auf meiner Brust. Der Wind heult so, Candamir. Ich hab Angst. Und wie bei jeder dieser Gelegenheiten drängte es ihn zu antworten: Dann halt sie aus. Du musst lernen, deine Furcht zu beherrschen. Werd endlich ein Mann, Hacon. Aber stattdessen rückte er heute genau wie damals näher und bettete den Kopf seines Bruders behutsam auf seinen Oberschenkel.
    Siglind war nicht ganz sicher, ob sie wach war oder noch träumte. Sie hörte eine wunderbar reine, klare Stimme, die leise ein Lied von den zwölf Göttersälen sang:
    »Froheim ist der fünfte, wo die funkelnd goldne Walhall weit sich dehnt;
    Odin aber kiest alle Tage kampftote Krieger dort …«
    Langsam schlug sie die Augen auf, ohne sich zu rühren, und konnte kaum glauben, was sie sah: Candamir war zurückgekommen, und es war seine Stimme – nur vollkommen verändert -, die sie hörte. Er hatte Hacons Kopf in seinen Schoß gebettet, und der Junge lag vollkommen still, doch er war nicht tot, denn sie sah ihn atmen.
    Candamir hatte ihm eine Hand auf den dunklen Schopf gelegt und sah ernst, mit leicht gerunzelter Stirn auf ihn hinab, während er für ihn sang.
    »Kund ist er allen, die zu Odin kommen, den Saalbau zu sehn:
    Schilde sind die Schindeln, Schäfte die Sparren, es decken Brünnen die Bank …«
    Es war ein finsteres Lied, denn wie so viele andere erzählte es von Verrat und Heldentod, aber Siglind nahm die Worte

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