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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Gemäkel anhöre …«
    Grinsend stiegen der Lehrling und die Knechte von den Leitern, grüßten Siglind höflich, räumten ihre Werkzeuge fort und verschwanden im Wald.
    Candamir wartete vielleicht zehn Herzschläge lang, ehe er Siglind an sich zog, die Lippen auf ihre presste und gierig daran sog. Sie schlang die Arme um seine Hüften und schmiegte sich an ihn, drehte aber gleichzeitig den Kopf weg und schalt:
    »Warte doch wenigstens, bis sie abgelegt haben. Wenn Austin uns sieht …«
    »Seit wann muss es mich kümmern, was mein Sklave darüber denkt, wen ich zur Frau nehme?«, fragte er verdrossen.
    Sie stemmte die schwieligen Hände gegen seine Brust und machte sich los. »So weit ist es ja noch nicht. Und er mag dein Sklave sein, aber du weißt, was er in meinen Augen ist.«
    Candamir brummte missfällig, nahm ihre Hand und drückte sie an seine Wange. »Ich bin die Heimlichkeiten satt.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete sie unverbindlich. »Komm, lass uns das Dach anschauen.«
    Unwillig folgte er ihr ins Innere der Halle, ging langsam neben ihr her, während sie Rofen und Schindeln begutachtete, und wartete auf ihr Urteil.
    Nahe der Quelle hielt Siglind schließlich an. »Es wird gut«, beschied sie.
    Candamir nickte, setzte sich auf den Boden, wo Gras und Farn allmählich spärlich wurden, weil jeden Tag gar zu viele Füße darüber liefen und nun allmählich das Licht ausgesperrt wurde. Er schöpfte eine Hand voll Wasser und trank. Von all den klaren Quellen Catans war diese gewiss die wohlschmeckendste: kühl, süß und einen Hauch erdig. Mit der nassen Hand umfasste er Siglinds Arm und zog sie zu sich herunter. Dann schöpfte er mit beiden Händen und hielt ihr diese hin. Siglind beugte sich darüber und trank ein paar kleine Schlucke. Als er die Hände sinken ließ, schaute sie zu ihm auf. Ihr Lächeln erschütterte ihn immer noch ein wenig. Es hatte sich so verändert, war so vertraut und offen geworden. Er konnte noch nicht so recht fassen, dass er der Glückliche war, dem dieses Lächeln galt.
    Doch sein freudiges Staunen war seiner Stimme nicht anzuhören, als er sagte: »Also: Reden wir über deine Bedingungen, edle Königin.« Es klang eher schroff. »Was muss ich tun, damit du dich herablässt, mit mir in meiner Halle zu wohnen?«
    »Wenn du nicht sofort aufhörst, mich so zu nennen, werde ich gehen und nie wieder ein Wort mit dir sprechen!«, drohte sie hitzig.
    Er grinste flegelhaft. »Es ist komisch, dass dich das so aufregt. Sonst bringt dich so leicht nichts aus der Ruhe. Und es ist schwer, der Versuchung zu widerstehen, weißt du.«
    »Ich rate dir, dich diesbezüglich in Enthaltsamkeit zu üben«, warnte sie finster. Dann wandte sie den Blick ab und strich sich die langen, blonden Haare hinter ihr kleines Ohr, das rosa und durchsichtig wie eine Muschel schimmerte. »Du sagst es immer in so überheblichem Ton. Es erinnert mich an das, was war. An die Geringschätzung, mit der Cnuts Männer mich behandelt haben. Wenn sie ›edle Königin‹ sagten, klang es genauso.«
    Er schnalzte ein wenig ungeduldig, hob aber gleichzeitig begütigend die Linke. Sie hatte ihm nicht viel über ihr Leben als Königin der Kalten Inseln erzählt, und er wollte auch nicht unbedingt mehr darüber erfahren. Aber man musste nur bedenken, unter welchen Umständen sie Cnuts Königin geworden war, um sich vorstellen zu können, wie ihr Leben an seinem Hof ausgesehen hatte.
    Er nahm ihre Hand. »Ich gelobe Besserung.«
    Sie lachte wider Willen. »Darauf bin ich gespannt.«
    »Sag es mir. Spann mich nicht länger auf die Folter. Was sind deine Bedingungen?«
    »Ich will Austins Segen für unsere Vermählung. Den seines Gottes.«
    »Das sollte nicht schwierig sein.«
    »Es ist schwierig.« Sie erklärte ihm, warum.
    Candamirs Miene wurde grimmig. »Überlass das mir.«
    »Candamir, ich will nicht, dass du ihm zusetzt. Das würde auch nichts nützen. Er wird in dieser Sache nur das tun, was sein Gewissen ihm vorschreibt. Lass mich zuerst mit ihm reden.«
    Er konnte nicht fassen, dass er die Erlaubnis seines Sklaven brauchen sollte, um sich eine Frau zu nehmen, aber er verbarg seinen Unwillen. »Meinetwegen. Weiter. Was noch?«
    Sie schluckte, hob den Kopf und sah ihn an. »Ich will, dass du mir treu bist.«
    »Ich bin nicht sicher, dass ich das verstehe.«
    »Du musst mir schwören, die Finger von anderen Frauen zu lassen.«
    »Was? Aber warum, in aller Welt?«
    »Es ist Gottes Gebot.«
    Candamir ließ ihre Hand los und

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