Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
überstehen – selbst wenn er durch die Atmosphäre abgeschwächt wird.«
    General Stuart starrte den Ring an, den ein Kaffeebecher auf der polierten Eichenplatte des Konferenztisches hinterlassen hatte, ohne ihn wirklich zu sehen.
    »Die Armstrong-Raumstation kann überleben«, fügte Saint-Michael hinzu. »Niemand kann uns dazu zwingen, Hardware für dreißig Milliarden Dollar in der Erdatmosphäre verglühen zu lassen. Sollten die Russen beschließen, alles auf eine Karte zu setzen, könnte das SBR von Silver Tower eine entscheidende Rolle spielen.«
    Stuart blickte schließlich auf. »Gut, Jason, ich trage Ihre Empfehlung heute abend den Vereinigten Stabschefs vor und sorge dafür, daß sie morgen an den Präsidenten weitergeleitet wird. Damit hat er drei Tage Zeit, seine Entscheidung zu treffen.«
    »Danke, Sir.« Saint-Michael wußte, daß er sich nicht darauf verlassen konnte, daß Stuart seinen Vorschlag mit dem erforderlichen Nachdruck vertrat. Er konnte nur hoffen, daß der Präsident erkennen würde, wie wichtig es war, die Raumstation zu reaktivieren. Eines stand jedenfalls fest: Sollte das Vorhaben genehmigt werden, mußte er daran beteiligt sein. Am besten schnitt er das Thema gleich jetzt an… »General, falls wir grünes Licht bekommen, möchte ich die America als Pilot fliegen. «
    Stuart schüttelte sofort den Kopf. »Kommt nicht in Frage, Jason! Sie haben Flugverbot. Unabhängig von der Entscheidung des Präsidenten bleibt Hampton der Pilot.«
    »Sir, bei diesem Unternehmen haben Sie keine andere Wahl. Falls mein Plan genehmigt wird, brauchen Sie einen Kommandanten für die Raumstation – einen Mann, der das SBR und alle Untersysteme der Station genauestens kennt. Hampton ist unser bester HTS-Pilot, aber er versteht nichts vom Betrieb der Armstrong-Raumstation.«
    »Jason!« Stuarts Geduld war nahezu erschöpft. »Wir brauchen lediglich jemanden, der dort oben nach dem Rechten sieht, bis die Station wieder in eine stabile Bahn gebracht ist.«
    »Dieser Jemand müßte den Platz des Ersten Offiziers der America einnehmen, so daß Hampton lediglich die Aufgabe hätte, das Raumflugzeug an die Station heranzubringen. Hampton ist gut – aber vom Betrieb der Armstrong-Raumstation versteht er wirklich nichts.«
    »Sollte sich das als nötig erweisen, könnten wir bestimmt einen Sitz für das zusätzliche Besatzungsmitglied einbauen, Jason. Aber ich bin noch keineswegs überzeugt, daß Sie unbedingt erforderlich wären.«
    »Sir, niemand kennt die Station besser als ich.«
    »Aber was ist mit Ihrem Dysbarismus, Sir?« fragte Horvath, der um seine Chance fürchtete, endlich einmal mit dem Raumflugzeug America fliegen zu dürfen. »Was ist, wenn Sie dort oben wieder Anfälle bekommen?«
    »An Bord der America werden Raumanzüge getragen. Solange ich vorher lange genug Sauerstoff atme und in meinem Raumanzug bleibe, kann mir nichts passieren.«
    »Dafür kann niemand garantieren, Jason«, sagte Dr. Matsui hinter ihm.
    Saint-Michael machte sich nicht die Mühe, sich nach ihm umzudrehen.
    »Der geringere Druck im Raumanzug könnte einen Anfall auslösen. Die Aufregung, das Adrenalin… sogar der Lärm beim Start könnte ein auslösender Faktor sein. Und falls eine Krisensituation aufträte – ein Druckabfall, ein Loch im Raumanzug…«
    »Dann haben wir einen HTS-Piloten und Stationskommandanten weniger«, ergänzte General Stuart, »und bringen Sie mit Ihrer gesamten Besatzung im Frachtraum der America zur Erde zurück.«
    Diese Bemerkung traf Saint-Michael schwer. Seine gesamte Besatzung.
    Gefährdete er die anderen etwa, indem er das geplante Unternehmen leitete? Ob er das eigene Leben riskierte, war seine Sache, aber das Leben anderer… Er musterte die Gesichter der übrigen Anwesenden. Was er auf ihnen las, verstärkte seine Isolierung.
    »Hören Sie, General«, antwortete Saint-Michael, »daß ich bei diesem Raumflug mein Leben aufs Spiel setze, steht außer Zweifel. Das tun wir alle. Aber ich bin der Überzeugung, daß wir gute Chancen haben, die Station wieder betriebsfähig zu machen. Und wie die Dinge jetzt stehen, bieten ›gute Chancen‹ immerhin Grund zur Hoffnung.«
    Stuart antwortete nicht gleich. »Gut, ich lege Ihren Vorschlag dem Pentagon vor, Jas«, sagte er dann. »Ich teile den Vereinten Stabschefs mit, daß Sie mitfliegen wollen, und sie sollen dann entscheiden.«
    ***
    Der Chevy Blazer bog von der Schnellstraße auf eine unbefestigte Zufahrt ab, an der ein großes Schild verkündete

Weitere Kostenlose Bücher