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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Calhan Municipal Airport Welcomes You!
    Ann sah fragend zu Saint-Michael hinüber. »Ein Flugplatz? Du wohnst auf einem Flugplatz?«
    »Diese Frage wird mir oft gestellt. Ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen Leuten, für die ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen ist. Als Junge habe ich Flugzeuge gewaschen, Tankwart gespielt und Hallen ausgekehrt, um mir das Geld für Flugstunden zu verdienen. Ich habe praktisch auf dem Flugplatz gelebt. Und als ich viele Jahre später nach Colorado Springs versetzt worden bin und mich nach einer Bleibe umgesehen habe, bin ich auf diesen ehemaligen Flugplatz gestoßen. Zwölf Hektar Grund, ein Hangar mit Tankstelle, ein Ranchhaus, ein kleines Abfertigungsgebäude und eine asphaltierte Landebahn. Dazu viel frische Luft, weite Sicht und am Horizont die Rocky Mountains. Und das alles hat mich nur die bis dahin aufgelaufenen Steuern gekostet. Ein Paradies!«
    Sie hielten vor einem imposanten alten Ranchhaus, das einige hundert Meter vom Abfertigungsgebäude unter hohen Bäumen stand. Zu Anns Überraschung drehte sich auf dem Turm rieben dem Abfertigungsgebäude ein Blinkscheinwerfer als Erkennungsfeuer.
    »Der Flugplatz ist wieder in Betrieb«, erklärte Saint-Michael ihr. »Das habe ich beim County durchgesetzt.«
    »Ist der Lärm denn nicht lästig? Ich könnte ihn bestimmt nicht aushalten.«
    »So aktiv ist der Platz wieder nicht«, versicherte er ihr lächelnd. »Außerdem bin ich nur selten hier.«
    »Hast du ein eigenes Flugzeug?«
    »Ja – ein Prachtstück.« Sie stiegen aus und gingen durch das Dunkel zur Haustür. »Falls die Medizinmänner im Space Command mich nicht wieder für gesund erklären, kann’s mir natürlich passieren, daß ich nicht mal mehr meine Piper Malibu fliegen darf…«
    Saint-Michael gab den Code ein, der die elektronisch gesicherte Haustür entriegelte, und stieß sie auf. Zu Anns Überraschung schalteten sich die Lampen in Diele und Wohnzimmer automatisch ein.
    »Außerdem bin ich ein Technikfreak«, erklärte er ihr grinsend. »Falls es irgendwo ein High-Tech-Haus gibt, dann ist’s dieses.« Er half Ann aus ihrem Mantel und hängte ihn in den Einbauschrank der weißgefliesten Diele.
    »Schön warm ist’s hier«, stellte Ann fest. »Läuft die Heizung ständig auch wenn du weg bist?«
    »Nein, dafür sorgt mein Computer. Bevor ich hierher fahre, rufe ich zu Hause an. Sobald mein Computer sich meldet, gebe ich ihm einen Code durch, der ihn anweist, die Heizung oder die Klimaanlage einzuschalten.
    Und die Kaffeemaschine!«
    Ann lächelte über seinen jugendlichen Enthusiasmus.
    Er führte sie ins eichengetäfelte Wohnzimmer, das von einem riesigen offenen Kamin beherrscht wurde. Nachdem Ann auf dem Ledersofa Platz genommen hatte, zündete er das bereits aufgestapelte Kaminholz an und trat an die Hausbar, um ihnen einen Grand Marnier einzuschenken. Als er mit den Gläsern in der Hand zurückkam, freute er sich, Ann ohne Schuhe und mit hochgezogenen Beinen in einer Sofaecke lehnen zu sehen.
    »Du paßt gut hierher«, sagte er. Ann lächelte.
    Saint-Michael legte Holz nach, kam zum Sofa zurück, setzte sich neben Ann und sah zu, wie die mächtigen Scheite von den Flammen verzehrt wurden. Nach einiger Zeit rückte sie näher an ihn heran und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er hob eine Hand und strich ihr eine Locke aus der Stirn.
    »Hier ist’s so friedlich«, meinte Ann. Sie sah zu ihm auf und beobachtete den Widerschein des Feuers in seinen Augen. »Wofür werden sie sich entscheiden? Was die Station betrifft, meine ich. Und was deinen Mitflug angeht?«
    »Ich rechne damit, daß beides in meinem Sinn entschieden wird.«
    »Aber was ist, wenn…«
    »Darüber will ich jetzt nicht nachdenken«, unterbrach er sie. »Ich glaube, daß mein Drang, zur Station zurückzukehren – das Gefühl, dorthin zurückkehren zu müssen –, mir geholfen hat, diese verdammte Krankheit zu überwinden. Und auch du hast dabei eine wichtige Rolle gespielt. Darüber bist du dir hoffentlich im klaren.«
    »Jason…«
    Er hätte ein Tölpel oder Schlimmeres sein müssen, um nicht zu erkennen, daß dies der richtige Augenblick war. Er küßte sie. Ann drängte sich gegen ihn und verlängerte den Kuß so lange wie möglich. Als sie sich endlich danach in die Augen sahen, konnten sie ablesen, daß sie beide den gleichen Wunsch hatten.
    »Liebe mich, Jason. Jetzt !«
    Und General Saint-Michael tat ausnahmsweise genau das, was jemand von ihm verlangte.
    Im Pentagon,

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