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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Kopf.
    »Da bin ich anderer Meinung, Jason. Dr. Page hat schon genug mitgemacht. Ich halte es für ganz und gar unnötig, sie…«
    »Entschuldigung, Sir «, unterbrach Ann ihn, »aber Sie reden über mich, als sei ich gar nicht anwesend. In Wirklichkeit haben Sie gar keine andere Wahl. Ich kenne Skybolt besser als jeder Ihrer Leute und bin als einzige mit dem Laser Vertraute zugleich als Astronautin ausgebildet. Und ich habe mich ebenfalls freiwillig gemeldet!«
    »Ob das vernünftig gewesen ist, bezweifle ich mehr als alles andere«, warf Stuart ein. »Halten Sie es für richtig, Ihren Angehörigen, die soviel durchgemacht haben, erneut Sorgen zu machen? Der Angriff auf die Raumstation, der Tod Ihres Vaters…«
    »General, ich will nicht aufdringlich sein, und Sie wissen vermutlich, daß ich keine radikale Feministin bin, aber solche Erwägungen gelten für mich nicht mehr als für irgendeinen Ihrer Männer. Außerdem kann ich Ihnen versichern, daß meine Mutter, die meine einzige Angehörige ist, meine Absicht vorbehaltlos unterstützt.« Ann hatte sich in Hitze geredet und fuhr gleich fort: »Uns beiden fällt’s nämlich verdammt schwer, die amerikanische Reaktion auf Drohungen der Sowjets zu begreifen. Wie können wir uns von denen vorschreiben lassen, wann wir unsere Gefallenen bergen dürfen? Wie können wir uns von den Sowjets zwingen lassen, die Armstrong-Raumstation nur mit einem HTS-Raumflugzeug statt mit einer Raumfähre anzufliegen?«
    »Sie sind imstande, jedes von ihnen als feindlich betrachtete Raumfahrzeug abzufangen«, sagte Stuart. »Das ist eine Tatsache. Ein Shuttleflug könnte als Versuch gewertet werden, die Raumstation wiederzubewaffnen – vielleicht sogar mit nuklearen Angriffswaffen. Die Frachtkapazität eines Raumflugzeugs reicht nicht aus, um…«
    »Weshalb warnen wir sie dann nicht, daß wir zurückschießen werden, wenn sie noch einmal unbewaffnete amerikanische Raumfahrzeuge angreifen? Weshalb lassen wir uns…«
    »Tut mir leid, die Entscheidung steht bereits fest«, sagte Stuart, der Mühe hatte, sich nicht anmerken zu lassen, wie erstaunt und irritiert er über ihr Verhalten war. »Washington hat beschlossen, keinen Atomkrieg wegen der Armstrong-Raumstation zu riskieren. Im Augenblick befinden sich eine staatliche und zwei kommerzielle Forschungsstationen im Orbit und müssen versorgt werden. Fordern wir die Sowjets im Fall der Armstrong-Raumstation heraus, die ohnehin beschädigt ist und nur mehr wenige Tage Lebensdauer hat, kann es passieren, daß sie sämtliche Flüge zu den anderen Stationen unterbinden.«
    Ann wollte daraufhinweisen, daß es sich nie lohnte, Erpressern nachzugeben, aber sie verzichtete lieber darauf, um ihre Teilnahme an dem Flug nicht zu gefährden. »Gut, dann halten wir uns an die Spielregeln der Russen und nehmen das HTS-Raumflugzeug, General. Aber ich bestehe darauf, daß außer mir niemand Skybolt anfaßt! Tut mir leid, wenn das nach Eigenwerbung klingt, aber außer mir ist niemand qualifiziert, Skybolt von der Raumstation loszukoppeln und mit einem PAM-Booster zu verbinden. Sie dürfen nicht vergessen, daß Skybolts Energiequelle ein MHD-Reaktor ist, der vor dem Abkoppeln stillgelegt werden muß!«
    General Stuart, der ihre Argumentation aufmerksam verfolgt hatte, nickte Ann widerstrebend zu. »Okay, die Besatzungsliste wird wie vorgeschlagen genehmigt. Der Start der America ist in vier Tagen geplant. Danach haben Sie drei Tage Zeit, die Toten zu bergen, das Skybolt-Modul abzukoppeln, den PAM-Booster anzubringen und das Modul in seine Parkbahn zu bringen. Sehen Sie bei diesem Zeitablauf irgendwelche Schwierigkeiten?«
    »Ich finde das ganze Unternehmen problematisch, Sir«, sagte Saint-Michael.
    Auf diesen Einwand hatte Stuart gewartet. »Jason, ich habe Ihnen gesagt, daß ich bereit bin, mir Ihre Argumente bei dieser Besprechung anzuhören. Ich weiß nicht, wieviel Ihnen das nützt, aber ich gebe Ihre Empfehlungen ans Pentagon weiter und sorge sogar dafür, daß sie dem Präsidenten vorgelegt werden. Aber ich bezweifle, daß…«
    »Ann hat recht gehabt, Sir«, begann Saint-Michael rasch, um Stuart zum Zuhören zu provozieren. »Wir beugen uns einer Erpressung – oder genauer gesagt einem Akt von Staatsterrorismus. Wir dürfen nicht zulassen, daß Silver Tower vernichtet wird. Wir müssen die Station reaktivieren, in eine Beobachtungsbahn zurückbringen und ihre Systeme so schnell wie möglich instand setzen.«
    »Soll das etwa heißen, daß sie

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