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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Reservegerät; wurde es nicht benötigt, sollte möglichst versucht werden, auch das Kommandomodul in eine Parkbahn zu schießen.
    ***
    Zwischen der amerikanischen und der sowjetischen Trägerkampfgruppe lagen noch fast 3500 Kilometer Ozean, aber schon aus dieser Entfernung trafen die beiden Verbände erste Vorbereitungen für eine Auseinandersetzung, die sie beide für unvermeidbar hielten.
    Die Kampfgruppe Nimitz war ins Arabische Meer ausgelaufen, damit die Geleitschiffe des Flugzeugträgers mehr Bewegungsfreiheit bei höheren Geschwindigkeiten hatten. Der Verband war durch drei Fregatten, zwei Lenkwaffenkreuzer und zwei bewaffnete Versorgungsschiffe aus Diego Garcia, dem winzigen Inselstützpunkt südlich von Indien, verstärkt worden. Er blockierte die Zufahrt zum Persischen Golf noch immer für sowjetische Schiffe, so daß die Breschnew auf Nachschub aus der Luft angewiesen war, der nicht ausreichte, um die Kampfkraft des sowjetischen Verbandes zu erhalten.
    Von Diego Garcia aus hatten die Amerikaner mehrmals B-52 Bomber in Begleitung von F-15 Jägern entsandt, die den riesigen Verband um die Archangelsk beschatten und seine Reaktion darauf feststellen sollten. Die wegen ihrer großen Reichweite für solche Einsätze am besten geeigneten B-52 trugen jeweils 24 Abwurflenkwaffen Harpoon für den Einsatz gegen Schiffsziele, die sie zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für die sowjetische Trägerkampfgruppe machten.
    Aber die Archangelsk dachte nicht daran, B-52er in gefährliche Nähe des Verbands kommen zu lassen. Scheinbar endlose Ströme von bordgestützten Suchoi Su-27 fingen die B-52 schon 500 Kilometer vor dem Flugzeugträger ab. Die Sowjets wußten, daß die verbesserten Abwurflenkwaffen Harpoon eine Reichweite von 250 Kilometern hatten; deshalb verdoppelten sie diese Entfernung und errichteten eine Sperre aus Jagdflugzeugen.
    Die Su-27 tauchten bei 500 Kilometern auf, beschatteten die B-52 und F-15 bei 450 Kilometern, versuchten, die Bomber und Jäger bei 400 Kilometern abzudrängen und gaben bei 350 Kilometern Warnschüsse ab, mit denen sie ihre über Funk durchgegebenen Warnungen unterstrichen.
    Die amerikanischen F-15 waren entschieden benachteiligt. Sie mußten ihre verwundbaren Tanker KC-135R und KC-10C weit zurücklassen – außer Reichweite der Su-27 –, was ihren Einsatzradius drastisch beschränkte. Auf den Schutz der Begleitjäger hätten die B-52 nur beim Durchbrechen der ersten Abwehrkette der Su-27 der Archangelsk rechnen können; danach wären sie auf den letzten gefährlichen 60 bis 80 Kilometern bis zum Abwurf ihrer Lenkwaffen allein gewesen.
    Die B-52 befolgten die letzte Aufforderung zum Abdrehen und gingen bei 300 Kilometern auf Gegenkurs. Trotzdem hatten sie ihren eigentlichen Auftrag erfüllen und Informationen über die auf Schiffen installierten Radargeräte, von denen sie erfaßt worden waren, und Radardaten der sie verfolgenden Su-27 sammeln können. Aber auch diese Informationen änderten nichts an der grundlegenden Tatsache, daß es fast unmöglich sein würde, näher an die sowjetische Kampfgruppe heranzukommen.
    Wie die Trägerkampfgruppe Archangelsk hatte auch der Verband um die Nimitz mit Gefahren aus der Luft zu kämpfen. Die Nimitz stand knapp 2000 Kilometer südlich von Taschkent, wo jetzt zehn Tu-95 Bear stationiert waren. Diese Bomber trugen gegen Schiffsziele einsetzbare Abwurflenkwaffen AS-6, mit denen sie die Nimitz unter dem Schutz ihrer im besetzten Iran stationierten Fla-Raketen angreifen konnten. Außerdem besaßen die Sowjets eine neue Waffe: den überschallschnellen Marschflugkörper AS-15 mit großer Reichweite und Atomsprengkopf, der in der Sowjetunion oder von einem Geleitschiff der Archangelsk aus maximaler Entfernung abgeschossen werden konnte. Auch landgestützte, überschallschnelle sowjetische Bomber stellten eine ständige Bedrohung der amerikanischen Kampfgruppe dar.
    Weitere strategische Manöver fanden anderswo statt: unter dem Meeresspiegel. Ein kleiner Verband amerikanischer Jagd-U-Boote war in den Indischen Ozean verlegt worden und arbeitete sich jetzt näher und näher an die Kampfgruppe Archangelsk heran. Im Gegensatz zu den Fernflügen der B-52 ging es bei diesen Manövern jedoch nur um Kilometer oder gar Hunderte von Metern. Ein U-Boot der Los-Angeles-Klasse konnte Tage brauchen, um sich einige Kilometer näher an die Kampfgruppe Archangelsk heranzuarbeiten. Danach genügte ein Zufallserfolg eines mit Sonar ausgerüsteten

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