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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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ich den Auftrag, Ihnen folgende Mitteilung zu machen: Die Vereinigten Staaten betrachten politische Veränderungen im Iran als notwendige und wichtige Voraussetzung für die zukünftige Stabilität der Golfregion. Diese Stabilität ist zweifellos von größter Wichtigkeit für die Vereinigten Staaten. Jegliche Intervention von außen würde als destabilisierender Einfluß in diesem politisch sensiblen Gebiet angesehen, und wir würden eine Einmischung Dritter als Bedrohung der Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten betrachten.«
    McDonough holte tief Luft, denn er brauchte mehr als einen Atemzug für diese an sich nichtssagenden diplomatischen Floskeln, die eigentlich nicht seiner direkten Art entsprachen…
    »Deshalb werden die Vereinigten Staaten alle für notwendig erachteten Maßnahmen ergreifen, um ihre Interessen im Iran, am Persischen Golf, im Golf von Oman und im Arabischen Meer zu wahren und vor destabilisierenden Einflüssen durch ausländische Interventionen zu schützen. Wir ersuchen die Regierung von Präsident Falah Alientar um enge Zusammenarbeit in möglichen zukünftigen Konflikten, die unsere beiden Staaten gefährden könnten.«
    Alientar kippte den Rest seines Whiskeys. »Damit hat Ihr Präsident sich praktisch einen Blankoscheck auf unser Konto ausgestellt.«
    »Daß der Präsident Sie und Ihre Regierung unterstützt, ist allgemein bekannt. Ich schlage vor, daß Sie sich diese Unterstützung erhalten. Ich bin nicht der einzige seiner Berater, der dafür plädieren wird, erst mit Ihrer Regierung zusammenzuarbeiten, wenn feststeht, daß sie uns in keine peinliche Lage bringen wird.«
    »Und was sollte ich Ihrer Meinung nach tun, Mr. McDonough? Sie haben mir bereits erklärt, daß meine Zusagen Ihnen wertlos erscheinen.«
    »Freie Wahlen, Verhandlungen mit dem Irak, Beendigung der Angriffe auf die neutrale oder bündnisfreie Handelsschifffahrt im Golf…«
    »Glauben Sie, daß das so einfach ist?« fragte der Iraner. »Wir sollen die Kämpfe einfach beenden? Einfach die Waffen niederlegen, aus den Schützengräben kommen und uns die Hand geben?«
    »Warum nicht?«
    »Vielleicht sind Sie naiver, als ich geglaubt habe, Mr. McDonough.
    Seitdem ich die Macht übernommen habe, habe ich mein politisches Überleben nur mit Waffengewalt sichern können. Würde ich die Waffen jetzt niederlegen, würde ich vernichtet – von innen wie von außen.«
    »Die internen Machtkämpfe sind Ihre Sache. Washington hat nicht die Absicht, sich da einzumischen. Der Präsident ist anderer Auffassung als seine Vorgänger. Er betrachtet politische Unruhen bis hin zum Bürgerkrieg als Zeichen fortschreitender gesellschaftlicher Evolution. Ein Eingreifen wird erst erforderlich, wenn ausländische Regierungen intervenieren.«
    Alientar stand auf und zog seinen Mantel an. »Welche Garantie habe ich, Mr. McDonough, daß Ihre Regierung handeln wird, um den Iran vor ausländischer Einmischung zu schützen?«
    »Keine. Aber Sie verstehen besser als die meisten Politiker im Nahen Osten, wie die amerikanische Regierung funktioniert. Der Präsident möchte unsere Beziehungen zum Iran ausbauen und den sowjetischen Einfluß in der Golfregion so weit wie möglich zurückdrängen. Da wir in einem Wahljahr leben, können Sie praktisch nicht mit offen gegebenen Zusicherungen rechnen. Sollten wir uns jedoch gezwungen sehen, unsere Interessen am Persischen Golf zu verteidigen, werden wir entschlossen handeln.
    Damit können Sie zur Bank gehen, Sir. Und Sie wissen ja, womit Banken handeln – mit dem Zeug, das die Welt regiert.«

2
MAI 1992
Oakland, Kalifornien
    Das Krachen, mit dem der Schläger den Baseball traf, hallte wie ein Gewehrschuß durchs Stadium. Es war eines jener unverkennbaren, sofort identifizierbaren Geräusche: ein lautes, solides, scharfes Knack, das selbst Leute, die keine Baseballfans sind, sofort als »Homerun« deuten. Zwanzigtausend Fans im Oakland-Alameda County Coliseum ächzten, als Reggie Jackson, der Manager der Oakland A’s, an den Spielfeldrand trat, um den Werfer vom Platz zu winken und durch den vierten Auswechselspieler der A’s zu ersetzen.
    »Wird allmählich Zeit, daß Jackson den Kerl rausnimmt«, sagte Kapitän zur See Matthew Page mit hochrotem Gesicht. »Drei Innings, fünf erzielte Runs. Großartig, einfach großartig!« Er trank einen Schluck Bier.
    Seine Frau schüttelte den Kopf. »Matt, dein Blutdruck…«
    »Mein Blutdruck wäre viel niedriger, wenn Jackson endlich begreifen

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