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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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fliegen. Noch immer hundertzehn Kilometer entfernt, aber allmählich näherkommend.«
    Jake Jefferson sah verwirrt von seiner Konsole auf. »Skipper, das verstehe ich nicht! Eben ist Thor zehn noch geradewegs auf Ziel sieben zugeflogen – und jetzt ist’s verschwunden! Der Kontakt ist abgerissen!«
    Was das bedeutete, wurde allen sehr bald klar. Die Tatsache, daß die Ziele auswichen, bestätigte den Anfangsverdacht. Sie hatten es mit Raumflugzeugen zu tun. Die Russen griffen mit zwei bewaffneten Raumflugzeugen vom Typ Elektron an.
Raumflugzeug Elektron I
    Goworow und Oberst Iwan Woloschin, der Elektron II flog, hatten die zehn gestarteten Thor-Raketen sofort entdeckt. Die Infrarotsensoren und Laser-Entfernungsmesser der Raumflugzeuge hatten die Interzeptoren geortet und ihre Meßwerte an die Bordcomputer ihrer Sichel-Raketen weitergegeben. Aber Goworow hatte befohlen, möglichst viele ihrer eigenen Raketen aufzusparen und sie nur im Notfall gegen die Thor einzusetzen. Die von Woloschin abgeschossene Sichel-Rakete folgte einem Laserstrahl ins Ziel und vernichtete die ankommende Thor zehn.
    Noch mehr zählte jedoch, daß die Armstrong-Raumstation damit ihre letzte Rakete abgeschossen hatte. Nun war sie völlig wehrlos…
    »Elektron eins, hier Zwo«, sagte Woloschin über die abhörsichere Funkverbindung. »Genosse General, ich zähle zehn abgeschossene Thor-Raketen.«
    »Richtig, Zwo. Position einnehmen, damit Sie auf meinen Befehl bereit zum Angriff sind.«
    Goworow, dessen Laser-Entfernungsmesser jetzt die Raumstation erfaßt hielt, brachte Elektron I in Position. Obwohl er Woloschin nicht sehen konnte, wußte er, daß Elektron II seine befohlene Stellung ihm gegenüber einnehmen würde, so daß die beiden Raumflugzeuge dann etwa zwei Kilometer voneinander entfernt waren.
    In dieser Position hatte jeder der beiden Angreifer genau eine Hälfte der Armstrong-Raumstation in seinem Laservisier. Damit konnten sie ihre Ziele sehr präzise erfassen und bekämpfen: die SBR-Antennen, den Verstellmechanismus der Solarkollektoren und Funkantennen, Sensoren und Steuertriebwerke. Erst nachdem sichergestellt war, daß die Raumstation kampfunfähig war, würde der letzte tödliche Schlag gegen die Besatzungsmodule folgen.
    Goworow hatte an sich nicht die Absicht, die Besatzung zu liquidieren, aber er war entschlossen, die von der Raumstation ausgehende Bedrohung endgültig zu beseitigen. Falls dabei Amerikaner umkamen, war das nicht seine Schuld. Durch ihre Einmischung in das Unternehmen Feder waren die Besatzungsmitglieder zu Kombattanten geworden. Niemand hatte sie dazu gezwungen. Jetzt würden sie den Preis für ihr Eingreifen zahlen müssen…
Armstrong-Raumstation
    »Können wir nicht irgendwas unternehmen?« fragte Moyer, der in seinem Raumanzug steckte, mit gepreßter Stimme.
    »Ich weiß nicht, womit sie angreifen werden«, antwortete Saint-Michael, »aber wir brauchen nicht sitzenzubleiben und zu warten, bis sie uns abknallen.« Er schnallte sich los und trat an die Lagekontrollkonsole der Raumstation. »Achtung, an alle! Station räumen und an Bord der Enterprise gehen! Beeilung! «
    »Was haben Sie vor, Skipper?« erkundigte Marks sich.
    »Ich bringe die Station aus ihrer Bahn und bremse sie mit dem letzten Treibstoff soweit ab, daß sie in die Erdatmosphäre eintritt. Die Russen versuchen wahrscheinlich, sie zu zerstören – oder sie versuchen, sie zu besetzen. So ist sichergestellt, daß sie sie nicht kriegen. Unmittelbar vor der Bahnkorrektur stoße ich das Rettungsboot aus. Dann können wir nur hoffen, daß sie nicht auf ein Rettungsboot schießen…«
    »Es muß doch eine andere Möglichkeit geben!« protestierte Jefferson.
    »Den Takt geben jetzt die anderen an, Chief«, stellte der General verbittert fest. »Wir müssen danach tanzen oder die Folgen tragen.« Er sah nacheinander Moyer, Walker, Marks und Jefferson an. »Das Blatt kann sich auch wieder wenden… Im Augenblick müssen wir vor allem überleben. Und das bedeutet, daß wir zusehen müssen, schnellstens an Bord des Shuttles zu kommen.«
    Bis vor wenigen Minuten hatte Ann Page sich vor allem darum Sorgen gemacht, wie Saint-Michael reagieren würde, wenn er merkte, daß sie seinen Befehl mißachtet und nicht an Bord der Enterprise gegangen war.
    Sie hatte einfach nicht genug Zeit gehabt, ihm zu erklären, weshalb sie glaubte, ihren Skybolt-Laser einsatzfähig machen zu können. Und sie hatte den Verdacht, daß Jason sich selbst in dieser kritischen

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