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Die silberne Maske

Titel: Die silberne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz , Stephanie Seidel
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Augenblick eingetroffen ...«
    »Wir sind immer dort, wo man uns braucht«, erwiderte die Assassinin ernst. Sie berührte Naburo am Arm. »Ich bin fertig. In wenigen Tagen ist es verheilt.«
    »Danke«, sagte der General mit tiefer Stimme, in gerader und steifer Haltung wie immer.
    Hanin wandte sich Laura zu. »Der Meister vom Berge schickt uns. Ich habe eine Botschaft für dich, Laura.« Sie wies hinter sich. »Außerdem hat er insgesamt hundert von uns losgeschickt, begleitet von hundert Bergwölfen, um euch im Kampf gegen Alberich zu unterstützen. Es ist an der Zeit. Der Rest von uns wird die Festung absichern und gegen den Schattenlord abschotten, falls es zum Äußersten kommt.«
    »Das ist ... unerwartet und großartig«, stieß Laura überrascht hervor. »Eure Unterstützung ist mehr als willkommen! Ihr seid zusammen mit den Bergwölfen so viele wie fünfhundert ... wenn nicht tausend.«
    Hanin nickte. »Der Sayasi ist natürlich im Bilde, was im Turm geschehen ist. Nichts geschieht in diesem Gebirge, ohne dass er Kenntnis davon erlangt. Er weiß auch vom Verlust des Dolches, und das ist der Grund unserer Aussendung.«
    »Bestimmt bereut er jetzt, mir den Dolch gegeben zu haben«, murmelte Laura.
    »Keineswegs«, erwiderte die Assassinin. »Niemand kennt Alberichs Tücke besser als er. Und noch ist nicht alles verloren.«
    »Mit eurer Hilfe ganz gewiss nicht«, stellte Spyridon fest.
    Naburo stand stocksteif mit regloser Miene da, die Augen unverwandt auf die Mandeläugige gerichtet.
    »Wir sind also wie ihr unterwegs zu Vedas Lager«, fuhr Hanin fort. »Doch wir werden nicht gemeinsam reisen. Assassinen wandeln auf eigenen Pfaden, auf denen sie keine Begleitung dulden.« Erneut verneigte sie sich vor Spyridon. »Wenn du verzeihst, Ehrenwerter Todfeind. Es gilt vor allem für dich, da nun der Fluch wirksam geworden ist und wir Alberichs Blicke keinesfalls auf uns lenken wollen.«
    »Gewiss nicht. Mein Weg ist ohnehin nicht der eure.«
    »Ich danke für dein Verständnis.«
    Laura schluckte. »Und ... welche Botschaft hat der Meister für mich?« Es war erstaunlich, welche Aufmerksamkeit sie bei dem Alten anscheinend erregt hatte. Was gab es wohl, das er ausgerechnet ihr unbedingt mitteilen wollte?
    »Hör gut zu«, sagte Hanin. Sie schloss die Augen, und plötzlich veränderte sich ihre Stimme. Laura erkannte sie wieder, sie gehörte dem widdergehörnten Anführer der Assassinen, der durch seine Botin sprach.
    »Wisse, wenn du jemals Königin Lan-an-Schie und ihren Gemahl Robert finden willst, dass du nach Morgenröte gehen musst, aber nicht direkt dorthin. Wisse wohl: Es gibt einen zweiten Palast.«
    Diese Information schlug ein wie eine Bombe. Laura blieb der Mund offen.
    »Einen ... einen zweiten Palast?«, stammelte sie. Sie sah zu ihren Gefährten, doch die hoben beide die Schultern. Sie waren nicht von Innistìr, also konnten sie es kaum wissen. Aber wieso hatte sie vorher nie davon gehört?
    »Man nennt ihn den Verschollenen Palast. Er verschwand, als Sinenomen die Herrschaft übernahm. Ich weiß es, denn ich habe damals selbst mitgewirkt am Zauber des Verbergens. Dieser Palast ist weitaus bedeutender und kostbarer als Morgenröte, als jeder andere Palast in diesem Reich.«
    Hanin schöpfte Atem, die Augen nach wie vor geschlossen, den Mund geöffnet, aber ohne die Lippen zu bewegen; dann sprach sie mit feierlicher Stimme ein Zitat aus uralter Zeit.
    »Die Türen sind mit dem Horn der Hornschlange bedeckt, sodass niemand Gift in den Palast bringen kann. Die Wände und Fußböden sind aus Onyx, die Esstische aus Gold und Amethyst. Die Schlafkammer des Königs ist mit wunderbaren Goldarbeiten und Edelsteinen geschmückt, das Bett ganz aus Saphir gefertigt. Die Eingangspforte ist einhundertdreißig Ellen hoch, aus funkelndem Kristall, umgeben mit reinstem Gold, und sie öffnet und schließt sich von selbst, ohne Berührung.«
    Spyridon verzog die Lippen und hob die Brauen. »Das sollte Nidi besser nicht hören.«
    Laura hörte atemlos zu.
    »Der Verschollene Palast geriet in Vergessenheit nach Sinenomens Tod, denn auch er wusste nicht mehr davon. Das war Teil meines Zaubers. Die Schöpferin aber wusste davon, denn sie selbst hat ihn schließlich einst gebaut, und sie wusste, wo er zu finden war. Nachdem Alberich das Reich überfiel und die Schöpferin erkannte, dass sie nicht gegen ihn bestehen konnte, verschloss sie alle Grenzen und floh mit ihrem Gemahl und verbarg sich im Verschollenen Palast.«
    »Au

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