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Die Sklavin mit den Mandelaugen

Die Sklavin mit den Mandelaugen

Titel: Die Sklavin mit den Mandelaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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noch ein anderes Problem, das wir bei unserer Besprechung gar nicht
berührt haben .«
    »Was denn?«
    »Als Frankie Osman Bey in
seinem Keller gefangenhielt , bin ich zwei-, dreimal
mit ihm hinuntergegangen«, erklärte er. »Dieser Osman Bey hatte nicht für fünf
Pfennig Mumm in den Knochen. Er fing schon an zu schreien, bevor wir ihn
überhaupt anrührten. Ich bin ziemlich sicher, daß er die Diamanten nie zu
Gesicht bekommen hat. Und wenn ich recht habe?«
    »Dann muß das Mädchen die Hände
im Spiel haben ?«
    »Murad will nur seine Tochter
wiederhaben«, flüsterte Julie. »Aber vorher müssen wir sie uns vielleicht einmal
vorknöpfen, meinen Sie nicht ?«
     
     
     

10
     
    »Matthew Corlis, Antiquitäten —
Miss Torrence am Apparat«, meldete sich eine kühle sachliche Stimme, als ich
gegen vier Uhr anrief.
    Mit sorgsam verstellter Stimme
sagte ich: »Es würde mich interessieren, ob Sie mir vielleicht helfen könnten,
einen alten Druck ausfindig zu machen .«
    »Wir werden unser Bestes tun,
Sir«, erwiderte sie mit leichtem Zweifel in der Stimme. »Um was für einen Druck
handelt es sich denn ?«
    »Leoparden-Druck«, antwortete
ich mit ausdrucksloser Stimme. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, Miss Torrence,
einmal rasch unter Ihren Rock zu schauen, ob er noch da ist ?«
    Sekundenlang herrschte ominöses
Schweigen, dann lachte sie plötzlich laut los.
    »Danny Boyd! Das werde ich dir
heimzahlen. Auf Heller und Pfennig.«
    »Du bist also nicht an die Luft
gesetzt worden ?«
    »Nein.« Ihre Stimme klang
unvermittelt wieder sachlich. »Mr. Corlis kam selbst erst nach elf hier an. Und
dann blieb er nur eine Stunde und ging wieder nach Hause. Danny, ich mache mir
seinetwegen wirklich Sorgen. Er ist wohl tief in den Fall verwickelt, an dem du
augenblicklich arbeitest ?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte
ich.
    »Das dachte ich mir .« In Kittys Stimme schwangen Mitgefühl und Traurigkeit.
»Oh! Ich habe übrigens noch eine Nachricht für dich .«
    »Was hat er gesagt ?«
    »Folgendes: >Sagen Sie Ihrem
Mr. Boyd, daß das, was ich für ihn tue, von Herzen kommt und keinerlei
Gegenleistungen verlangt. Doch möglicherweise wird die Stunde kommen, da ich
ihn um einen kleinen Gefallen bitten muß, und ich vertraue darauf, daß er ihn
mir nicht abschlagen wird .< Ich finde, das klingt
furchtbar feierlich, nicht wahr, Danny?«
    »Ja«, bestätigte ich kurz. »Ich
muß dir leider auch eine traurige Mitteilung machen, Kitty ?«
    »Was ?« fragte sie schnell.
    »Wegen heute abend. Ich habe zu
tun .«
    »Ach, zum Teufel«, stieß sie
ärgerlich hervor. »Den ganzen Abend?«
    »Ich wollte, ich wüßte es. Wenn
die kleinste Möglichkeit bestünde, mich zu drücken...«
    »Ich weiß«, sagte sie weich.
»Ich habe das Gefühl, daß heute der entscheidende Abend für deinen Fall ist,
Danny. Jedenfalls glaubte ich das aus Mr. Corlis’ Benehmen entnehmen zu können.
Es ist wirklich eine Gemeinheit, und ich werde einige Tränchen zerdrücken
und... Ach, Danny?«
    »Ja?«
    »Kann ich nicht trotzdem heute abend in deine Wohnung gehen? Wenn dann alles doch eher zum
Abschluß kommen sollte...«
    »Das ist ein wunderbarer
Einfall .«
    »Fein. Mach nur ja keine
Dummheiten. Laß dich nicht anschießen oder so was !«
    »Machst du vielleicht Witze ?« erkundigte ich mich mit entsetzter Stimme. »Ich werde
doch mein Profil nicht riskieren .«
    Ich kehrte in meine Wohnung
zurück und legte mich noch zwei Stunden aufs Ohr. Dann duschte ich, zog mir ein
dunkles Hemd und eine alte schwarze Hose an und dazu ein paar dunkelblaue
Turnschuhe. Schließlich schlüpfte ich noch in mein dunkles Jackett und steckte
eine Handvoll Patronen in die Taschen. Kurz bevor ich ging, fiel mir noch die
Taschenlampe ein. Ich steckte sie zu mir und aß schnell ein paar Bissen in
einem Restaurant, bevor ich Abdul Murad am Sutton Place abholte.
    Julie Kern, Frankie Lomax und
Leila Zenta wurden um halb neun Uhr in dem Haus in Long Island erwartet. Sie
würden es auf keinen Fall vor zehn Uhr wieder verlassen, gleichgültig, was
geschah. Ich selbst wollte mit Murad spätestens um neun am Strand sein. Wir
wollten vermeiden, den Felsen noch bei Tageslicht zu erklimmen, weil dann die
Gefahr bestand, von oben entdeckt zu werden. Andererseits wollten wir jedoch
auch nicht auf den Einbruch der Dunkelheit warten, denn es ging ja nicht nur
darum, die Besteigung des Felsens zu meistern, sondern wir mußten auch mit
Fallen und Fußangeln rechnen. Deshalb hatten wir uns auf das

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