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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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das aber unmöglich.«
    »Und warum?« fragten die Könige.
    »Ich muß mich mit meinem Cousin beraten. Er ist mein Gehilfe und versteht sich auf viele geheime Dinge. Wenn aber ein fremdes Ohr unsere Gespräche hört, bleibt der Zauber unwirksam.«
    Von diesem Tag an durften die Spitzel sie nicht mehr belauschen.
    Auf den See blickend, sagte Elli traurig:
    »Wo ist jetzt mein liebes Totochen, was mag es wohl tun?«
    Da drang plötzlich eine dünne Stimme an ihr Ohr: »Da bin ich«, und ein kleines zottiges Knäuel schmiegte sich an Ellis Füße.
    »Toto«, rief das Mädchen freudig und nahm das Hündchen in die Arme. »Mein Teurer, bist du es?«
    Elli streichelte das Hündchen, und dabei stießen ihre Finger auf einen zusammengerollten Zettel unter seinem Halsband. Elli erriet, daß es ein Brief aus der oberen Welt war, doch sie zog ihn nicht hervor, denn die Spione, die sie zwar nicht hörten, konnten doch alles sehen.
    Als Elli wieder in ihrem Zimmer war, wo sie niemand beobachtete (auch das hatte sie sich ausgedungen!), entfaltete sie mit zitternden Händen den Zettel und las:
    »Sei gegrüßt, hochverehrte Elli, Fee des Tötenden Häuschens, Fee des Rettenden Wassers!
    Wir – der Weise Scheuch, der Eiserne Holzfäller, Kaggi-Karr, Din Gior, Faramant und Lestar – haben von Deiner verzweifelten Lage erfahren. Unser Kummer ist grenzenlos. Aber wir werden alles mögliche und selbst alles unmögliche tun, um Dir zu helfen. Sage den sieben unterirdischen Königen, falls sie Dich und Deinen Cousin nicht entlassen, werden wir ihnen den Krieg erklären. Der Löwe sammelt bereits ein Raubtierheer in seinem Reich, und wir werden eine Armee aus Zwinkerern und Bewohnern des Smaragdenlandes aufstellen.
    Mit großer Ungeduld erwarten wir Dich bei uns oben und umarmen Dich.
    Im Auftrag aller anderen
    Faramant.«
     
    Nachdem Elli den Brief vorgelesen hatte, sagte sie unter Tränen lächelnd:
    »Wie gut sie doch alle sind! Wie sie mich lieben!… Aber Krieg? O nein, ich will nicht, daß unsertwegen ein schrecklicher Krieg ausbricht!«
    Fred entgegnete:
    »Sollen wir vielleicht bis zu unserem Tode hier bleiben? Du hast zwar viel mit Zauberern und Feen zu tun gehabt, aber von Zauberei verstehst du nichts – du wirst die Heilige Quelle niemals hervorzaubern!«
    »Ich hoffe aber, daß die Könige uns freilassen, wenn sie einsehen, daß ich keine Fee bin und ihnen nicht helfen kann.«
    »So siehst du aus!« spottete Fred. »Die Könige sind ja stockdumm!«
    »Wie dem auch sei, ich will keinen Krieg!« rief Elli entschieden. »Aber ich werde den Königen trotzdem sagen, daß die Oberen meine Freilassung fordern und zu einem Krieg rüsten. Vielleicht werden sie Angst bekommen.«
    Fred nickte: »Versuch’s doch!«
    Die plötzliche Rückkehr Totos machte auf die unterirdischen Menschen einen starken Eindruck. Dabei war alles sehr einfach gewesen: Die Käuer hatten das Hündchen zum Handelstor gebracht und in ein Loch unterm Tor schlüpfen lassen, das die unterirdischen Wächter nicht beachteten. Dann war es Toto ein leichtes, sich unauffällig in die Stadt zu schleichen.
    Elli wurde zu Mentacho gerufen. Der König durchbohrte sie schier mit seinen Augen.
    »Ihr habt Euch beklagt«, sagte er, »unsere Leute hätten nicht auf das Tier aufgepaßt. Wie erklärt Ihr’s jetzt, daß es wieder da ist?«
    »Durch meine Zauberkunst, wenn’s Euch beliebt!« erwiderte Elli unerschrocken.
    Mentacho murmelte verwirrt:
    »Verzeiht mir. Wir einfachen Sterblichen sollten uns nicht in Zauberdinge einmischen. Aber es freut mich, daß ihr Euch nicht mehr verstellt. Jetzt werdet Ihr uns, ob Ihr’s nun wollt oder nicht, das Schlafwasser wiedergeben müssen.«
    Elli wurde rot vor Verlegenheit.
    »Seht, Eure Majestät, das ist etwas ganz anderes«, begann sie unsicher. »Aber darüber wollen wir ein andermal sprechen. Jetzt muß ich Euch im Auftrag der oberen Welt etwas sehr Ernstes mitteilen.«
    »Geht es mich persönlich an?«
    »Es geht alle sieben unterirdischen Könige an.«
    »Dann werden wir’s uns alle gemeinsam im Großen Rat anhören!«

DER KRIEG
    Bei ihrem zweiten Auftritt vor dem Großen Rat war Elli viel sicherer. Die Reihen der buntgekleideten Höflinge und die stolz dreinblickenden Könige machten auf sie keinen Eindruck mehr.
    Mit fester Stimme verkündete Elli das Ultimatum des Scheuchs. Zu ihrer großen Enttäuschung hatte es aber nicht die gewünschte Wirkung. Das war übrigens einfach zu erklären: Die Könige und ihre Höflinge,

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