Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
Vom Netzwerk:
Reisegefährte!« riefen sie. »Doch wo ist die Fee? Und wo der Riese von der anderen Seite der Berge?«
    »Verzeihung, ich habe keine Zeit für lange Gespräche«, erwiderte das Hündchen mit wichtiger Miene. »Nur eins will ich euch sagen: Elli und ihr Cousin werden im unterirdischen Land gefangengehalten, und ich muß ihnen helfen.«
    Die Käuer waren über die traurige Nachricht so erschüttert, daß sie zu schluchzen anfingen, wodurch die Glöckchen an ihren Hüten wieder zu läuten begannen. Da nahmen die Menschlein ihre Hüte ab, damit sie sie beim Weinen nicht störten, und legten sie auf die Erde.
    »Was fangen wir nun an?« riefen sie verzweifelt.
    »Laßt das unnütze Weinen und tragt mich schnell zu Prem Kokus!« befahl Toto.
    Prem Kokus war der Herrscher des Blauen Landes, und sein Anwesen war nicht weit entfernt. Mehrere junge schnellfüßige Käuer setzten sich in Trab, wobei sie abwechselnd Toto trugen. Vor Tagesanbruch erreichten sie das Haus des Herrschers.
    »Ich muß sofort in die Smaragdenstadt zum Weisen Scheuch«, sagte das Hündchen, nachdem es Kokus kurz von den Vorgängen im Land der unterirdischen Erzgräber berichtet hatte.
    Kokus erfaßte sofort die Lage. Tags zuvor hatte ihm ein schneller hölzerner Bote Anordnungen des Weisen Scheuchs zur Verwaltung des Blauen Landes überbracht. Diesem Boten befahl er nun, das Hündchen in die Smaragdenstadt zu tragen.
    Der Auftrag wurde sehr schnell ausgeführt: Der hölzerne Bote ermüdete ja nicht wie ein Mensch und konnte Tag und Nacht laufen, weil er bei Dunkelheit ebensogut sah wie bei Tageslicht.
    Zwei Tage später stand der Bote mit dem Hündchen vor dem Tor der Smaragdenstadt. Er mußte dreimal die Glocke ziehen, ehe sich die Pforte öffnete und an der Schwelle ein kleiner grüner Mann mit Brille erschien. Es war Faramant, der Hüter des Tores. An seiner Hüfte hing eine Tasche mit grünen Brillen aller Größen.

    »Oh, Ihr seid es«, sagte er ruhig. »Ich habe Euch erwartet. Und wo ist die Fee Elli?«
    Bei der Kunde von Ellis Gefangenschaft machte Faramant ein trauriges Gesicht. Dann sagte er:
    »Ich werde Euch zum Weisen Scheuch, dem Herrscher der Stadt, führen. Er wird ebenso aufrichtig betrübt sein wie ich. Aber Ihr müßt vorerst die grüne Brille aufsetzen, so lautet der Befehl Goodwins, des Großen und Schrecklichen. Einmal hatten wir ihn nicht befolgt und mußten dafür schwer büßen.«
    Er nahm eine Brille aus der Tasche und sagte: »Das ist Eure, da steht noch das Zeichen darauf«, setzte sie Toto auf die Nase und ließ das kleine Schloß hinten einschnappen. Im gleichen Augenblick begannen alle Gegenstände vor Toto grün zu funkeln.
    Kaum hatten Toto und sein Begleiter die Straße betreten, deren hohe Häuser sich oben fast berührten und kühle Schatten warfen, da sprach sich die traurige Geschichte Ellis auch schon in der ganzen Stadt herum.
    Die Einwohner beugten sich aus den Fenstern hinaus, um dem Hündchen ihr Mitgefühl auszusprechen; viele traten auf die Straße und folgten Toto und Faramant.
    Als der Zug sich dem Schloß näherte, hatte er schon eine stattliche Länge erreicht. Die vielen erregten Menschen mußten jedoch lange rufen und mit Stöcken an das Gitter klopfen, bis der Soldat Din Gior auf sie aufmerksam wurde. Er stand auf seinem kleinen Turm, hielt sich einen Spiegel vor das Gesicht und kämmte seinen langen, wallenden Bart. Als er den Lärm vernahm, ließ er die Zugbrücke herab, und im nächsten Augenblick schloß er das Hündchen, das er schon damals so liebgewonnen hatte, in seine Arme.
    Der Scheuch und die Krähe Kaggi-Karr, die gerade bei ihm zu Besuch weilte, waren erschüttert über die Nachricht, daß ihre geliebte Elli im unterirdischen Land festgehalten werde.
    Der Scheuch begann nachzudenken. Er dachte so lange nach, daß die Näh- und Stecknadeln, die Goodwin den Sägespänen seines Gehirns beigemischt hatte, hervortraten. Dann sagte er:»Wir müssen den Eisernen Holzfäller rufen. Ein kluges Gehirn ist gewiß das Wichtigste auf der Welt, aber ein liebendes Herz ist auch nicht zu verachten. Zu zweit wird uns eher etwas einfallen.«

     
    Kaggi-Karr flog sofort los, den Holzfäller holen. Nach vier Tagen traf der eiserne Mann in Begleitung des alten Lestar, des besten Handwerkers des Landes der Zwinkerer, ein. Er erzählte, daß die Krähe, die ihm die traurige Nachricht überbracht hatte, sogleich weitergeflogen sei in das Land des Tapferen Löwen, um auch ihn über das Vorgefallene zu

Weitere Kostenlose Bücher