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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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gleich an die Arbeit machen wollte.
    »Wir schieben den ›Thron‹ erst dort hinüber, vor das nordwestliche Fenster«, befahl Dominor. Gemeinsam trugen sie Kellys und Sabers Hochzeitsbank zu dem besagten Fenster. Kelly folgte ihnen mit dem Spiegel in der Hand und nahm wieder Platz.
    Sie hatte sich noch nicht umgezogen, doch wenn sie ihre ungebetenen Gäste empfangen musste, würde sie ihre seidenen Hochzeitsgewänder, den beeindruckendsten Bestandteil ihrer Garderobe, anlegen. Sie zog die Beine an und fuhr fort, die Eindringlinge im Spiegel zu beobachten, während die Brüder ihren verschiedenen magischen Tätigkeiten nachgingen. Wenn sie etwas bemerkte, was unverzüglich deren Aufmerksamkeit erforderte, musste sie nur Evanors Namen singen.
    Evanor kam herein und hängte die langen Nightfall-Banner auf, die er und Morganen angefertigt hatten, dann verschwand er wieder, um den Illusionen, die Dominor, Koranen und jetzt auch Morganen überall in der Burg erschufen, mittels Geräuschen Leben einzuhauchen.
    Das Mittagessen wurde in dem Salon hinter dem nördlichen Balkon serviert. Ausgerechnet Saber hatte es zubereitet, und erst jetzt stellte Kelly fest, dass ihr Mann eine Vorliebe für scharfe Gewürze hatte. Natürlich merkte sie das erst, nachdem sie einen großen Löffel von dem chiliähnlichen Eintopf probiert hatte. Zwei Sekunden später griff sie hastig nach einem Stück Brot, um die Wirkung der Pfefferschoten zu neutralisieren, und einem Glas Wasser,
um das Feuer zu löschen, das ihr Gesicht flammendrot färbte. Saber grinste nur, als sie sich mit dem Handrücken über die tränenden Augen fuhr, und beugte sich zu ihr.
    »Und ich dachte, du könntest etwas … Heißes im Mund vertragen«, flüsterte er ihr ins Ohr, dabei ließ er die Finger zwischen ihre Beine gleiten und begann sie sacht zu massieren. Viel besser als ein Rock , entschied er. Röcke gewährten ihm keinen so freien Zugang.
    Wieder errötete sie, und diesmal waren nicht die scharfen Gewürze daran schuld. Sie stellte ihr Glas ab, ihre Hand wanderte zu seinem Schoß und machte sich dort zu schaffen. »Raus aus der Küche, wenn du die Hitze nicht aushältst, meinst du das?«
    »Würdet ihr das bitte unterlassen? Das muss ich wirklich nicht sehen, und schon gar nicht beim Essen.« Wolfer, der gerade den Löffel zum Mund führen wollte, hielt inne, zog die Brauen hoch und musterte die beiden strafend. Er saß zu Sabers Rechten und konnte klar und deutlich sehen, was sein Bruder und Kelly taten – ebenso wie der links von Kelly sitzende Dominor.
    Beide zogen hastig die Hände zurück und beiden stieg das Blut in die Wangen. Sie widmeten sich wieder ihrer Mahlzeit, und es gelang ihnen, sich wieder auf die Diskussion darüber zu konzentrieren, wie sie mit den Männern am östlichen Ufer weiter verfahren sollten.
    Nach einigem Hin und Her beschlossen sie, bis zum nächsten Morgen zu warten, ihre Vorbereitungen fortzusetzen und Rydan über die Ereignisse zu informieren, wenn dieser erwachte. Der nächste Schritt sollte darin bestehen, eine »Delegation« von der Burg zum Strand zu schicken, wenn die Eindringlinge nicht aufhörten, gestohlene Vorräte zusammenzutragen und die Insel wieder verließen, sobald gegen Mitternacht die Ebbe einsetzte. Niemand hielt dies allerdings für wahrscheinlich; nicht, wenn
das ihnen prophezeite Unheil noch immer drohend über ihnen schwebte.
    Sowie die Mahlzeit beendet war, und die anderen begonnen hatten, den Tisch abzuräumen, packte Saber Kelly bei der Hand, zog sie aus dem Raum und die Treppe zu ihrer Kammer hinauf, schlug die Tür hinter ihnen zu, lehnte sich mit dem Rücken gegen das massive Holz und zog sie an sich. Ein paar Sekunden standen sie so da, bis sie wieder zu Atem kamen, dann presste Saber sie noch enger an sich und küsste sie.
    Sie erwiderte seinen Kuss hungrig. Seine Finger gruben sich in ihren Rücken, als er versuchte, sie hochzuheben. Kelly brach den Kuss ab, wand sich an seinem Körper hinab, ohne auf die Hände zu achten, die sie wieder in die Höhe ziehen wollten, löste mit einem ungeduldigen Zug die Schnüre seiner Hose und zog sie herunter. Als sich das Kleidungsstück um seine Füße ringelte, zeigte sie ihm auf sehr anschauliche Weise, was »etwas Heißes im Mund« für sie bedeutete.
    Saber schlug mit dem Kopf gegen die Tür hinter ihm. Der Schmerz half ein wenig, denn er war fest entschlossen, nicht auf diese Weise zum Höhepunkt zu kommen. Erschauernd vergrub er die Hände in ihrem

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