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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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und ihren Gemahl Saber of Nightfall vorstellen?«
    Die Frau deutete einen Knicks an und neigte den dunklen Kopf. An einer Schläfe schimmerte eine graue Haarsträhne. »Eure Majestät, Eure Hoheit. Ich freue mich, Euch wiederzusehen, Lord Saber.«
    Kelly und Saber hoben die Brauen. Kelly ergriff als Erste das Wort, dabei warf sie Dominor einen anerkennenden Blick zu. »Ihr beide kennt diese Frau? Die echte, auf der dieser Zauber basiert?«
    Ihr Mann antwortete ihr. »Ich kannte sie, als ich jünger war; sie pflegte uns gelegentlich zu besuchen, wenn eine ihrer Reisen sie in die Nähe unseres Landsitzes führte – und ich kann nur hoffen, dass sie wirklich nur eine Illusion ist«, fügte Saber an seinen Bruder gewandt hinzu. »Sie gehörte zu den Leuten, die sich dafür aussprachen, dass der königliche Henker uns hinrichtet, statt uns auf diese Insel zu verbannen.«
    Dominor feixte. »Ist es nicht herrlich, dass sie jetzt dazu beiträgt, unser Leben zu retten?«
    »Du hast einen makaberen Sinn für Humor, Dominor«, bemerkte Kelly, ehe sie zögernd die Hand ausstreckte. »Kann man sie berühren?«
    »Aber ja«, erwiderte die ältere Frau aus eigenem Antrieb. Kelly schrak zusammen, als die Illusion sie ansprach – eine ausgesprochen interaktive Illusion, wie sie fand.
    »Sie verfügen über physische Präsenz«, erläuterte Dominor, als Kelly behutsam über den bloßen Arm der Frau strich. »Man kann sie sehen, hören, riechen und anfassen. Einige verfügen sogar über eine echte Persönlichkeit, und viele sind in der Lage, belanglose Gespräche zu führen. Ihr einziger Nachteil besteht darin, dass sie nur einen sehr schwach ausgeprägten Geruch verströmen und man
sie nicht schmecken kann. Aber das erste Problem können wir lösen, indem wir Weihrauch und aromatische Öle verbrennen, und was das zweite betrifft, so müssen wir darauf achten, dass keiner unserer Besucher versucht, eine weibliche Illusion zu küssen.
    Soll ich dir jetzt deine Höflinge vorstellen? Du wirst feststellen, dass jeder ein kleines Band an seinem Gewand befestigt hat, auf dem in katanischer Schrift sein Name steht, sodass du auch bei denen, die wir freierfunden haben, weißt, wer sie sind oder wer sie sein sollen.«
    Kelly suchte das Gewand der Frau nach einem Namensschild ab und fand es in der Nähe des Ärmellochs der lavendelfarbenen Weste. »Das ist wirklich eine gute Idee.«
    »Wir können nicht wissen, ob diese Mandariten einen eigenen Vielsprachenzauber haben, der es ihnen ermöglicht, eine fremde Sprache nicht nur zu sprechen und zu verstehen, sondern auch zu lesen und zu schreiben«, fuhr Dominor fort. »Außerdem ist jede Illusion mit verschieden stark ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten ausgestattet. Lady Felisa verfügt, da ich sie gut kannte, über ein größeres Konversationstalent als die anderen; die meisten murmeln nur Floskeln, wenn sie angesprochen werden, und ziehen sich zurück, wenn ihnen mehr abverlangt wird, als sie leisten können.«
    »Wie hast du die Zauber denn verankert?«, erkundigte sich Saber neugierig.
    »Verankert?«, wiederholte Kelly verwirrt. Sie kam sich vor, als lausche sie dem Gespräch zweier Computerfreaks, nur dass die Brüder statt über Computer über die technischen Aspekte von Magie diskutierten, und sie hätte gerne zumindest ansatzweise verstanden, worum es hier ging. Schließlich war Nightfall jetzt ihr Königreich.
    »Wenn eine Illusion nicht ständig von einem Magier überwacht wird, muss sie in irgendetwas verankert werden«, erklärte Dominor. Er schnippte mit den Fingern
und murmelte ein paar der unverständlichen mystischen Worte, die der Vielsprachenzauber nicht übersetzte, woraufhin die Frau verschwand. Der Magier bückte sich, hob eine ungefähr murmelgroße Glaskugel vom Boden auf und ließ sie auf seiner Handfläche hin- und herrollen. »Koranen benutzt die hier gewöhnlich, um seine Lichtkugeln herzustellen, aber sie eignen sich auch perfekt zum Verankern von Illusionen – genau wie die Lichtkugeln selbst. Unsere illusorischen Höflinge verfügen sogar über eine beschränkte Mobilität, einige können von Raum zu Raum gehen, und die, die in den Lichtkugeln verankert sind, sind an einen bestimmten Raum gebunden.«
    »Was passiert, wenn jemand versucht, sie aus der Reichweite einer Lichtkugel zu ziehen?« Dieser Punkt bereitete Kelly Sorgen.
    Dominor legte die Glasmurmel auf den Boden zurück und ließ »Lady Felisa« wieder auferstehen. »Dann rufen sie: ›Bekh! ‹

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