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Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Die Söhne der Insel: Roman (German Edition)

Titel: Die Söhne der Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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und Gemüse und die magischen Gegenstände mit, die ein jeder von uns anfertigt. Von den Corvis’ – unserer Blutlinie, bevor wir von unseren rechtmäßigen Ländereien vertrieben und für die Dauer unserer Generation unseres Namens beraubt wurden – produzierte magische Dinge sind von hoher Qualität, von unseren langlebigen Lichtkugeln wie diesen hier im Raum bis hin zu den pferdelosen Kutschen, von denen Evanor gesprochen hat.«
    »Und wir lassen die Händler teuer dafür bezahlen«, fügte Morganen hinzu. »Meine Wenigkeit, Rydan und Dominor sind die drei mächtigsten Magier in ganz Katan. Wir haben außerdem eine Menge unterschiedlicher Fähigkeiten. Wir können auf Bestellung fast alles anfertigen – auch Dinge, die sonst niemand zustande bringt. Und deswegen können wir es uns erlauben, horrende Preise zu verlangen – teils, weil wir kostspielige Materialien verwenden, teils auch, weil wir finden, dass uns dafür, dass wir hierher verbannt wurden, eine angemessene finanzielle Entschädigung zusteht. Viele Menschen auf dem Festland sind ganz versessen darauf, etwas von den auf das berüchtigte Nightfall verstoßenen ›Söhnen des Schicksals‹ Hergestelltes zu besitzen, selbst wenn es nur ein ganz gewöhnlicher Gebrauchsgegenstand wie eine Lichtkugel ist.
    Aber zurück zu unserem Problem, Bruder«, wandte er
sich wieder an Saber. »Ich habe Lady Kelly sozusagen mit einem Vorschlaghammer statt mit einem Schwert aus ihrem Reich befreit, daher die fünfmonatige Wartefrist, die gewährleisten soll, dass keiner der Beteiligten durch die Störungen im Äther zwischen den Welten Schaden nimmt. Das führt uns zu der nächsten wichtigen Frage. Was hast du mit ihr vor, während sie hier ist?«
    »Wieso ich? Du hast sie hergebracht, also bist du für sie verantwortlich!«
    »Aber du bist der Älteste, wie du immer so gern betonst«, gab Morganen spitz zurück.
    »Du wirst dich von jetzt an um sie kümmern«, befahl Saber, während Kelly sich stirnrunzelnd fragte, was hier eigentlich vor sich ging und warum sie nicht in das Gespräch mit einbezogen wurde.
    Morganen lächelte – tückisch, wie Saber fand. »Wie du willst. Dann untersteht sie ab jetzt meiner Obhut, Bruder.« Er blickte auf die zwischen ihnen sitzende verwirrte Frau hinab, griff nach ihrer Hand und zog sie sacht an die Lippen, bevor er Kelly anlächelte. » Ich habe keine Angst vor meinem Schicksal oder vor irgendeiner Frau, die auf diese Insel kommt. Mylady, wenn Ihr gestattet … ich wäre entzückt, Euch den Hof machen zu dürfen … natürlich mit der ehrenhaften Absicht, Euch zu den acht Altären zu führen, wenn wir Gefallen aneinander finden.«
    »Verlass augenblicklich diesen Raum!«, donnerte Saber voller Empörung.
    »Wie bitte?« Morganen hob den Kopf und sah seinen Bruder mit hochgezogenen Brauen an, ohne Kellys Hand freizugeben.
    Saber funkelte ihn an. »Hinaus mit dir, und wag es ja nicht, sie je wieder anzurühren! Niemand wird in diesem Haus irgendjemandem den Hof machen oder gar heiraten!«
    »Einen Augenblick mal!« Kelly riss sich von Morganen los, sprang auf und betrachtete die beiden Brüder mit vor
Wut glitzernden Augen. Was zu viel war, war zu viel, und das würde sie diesen Herren jetzt unmissverständlich klar machen. »Ich denke, ich habe in dieser Angelegenheit ja wohl ein beträchtliches Mitspracherecht, nicht wahr? Also redet gefälligst nicht über mich, als wäre ich gar nicht im Raum! Und wenn ihr es genau wissen wollt – ich habe an keinem von euch starrköpfigen Chauvinisten auch nur das geringste Interesse, weder an dir, Morganen, noch an Evanor noch an irgendeinem anderen von euch, den ich bislang zu Gesicht bekommen habe, ohne dass man sich die Mühe gemacht hat, ihn mir vorzustellen. Und ganz bestimmt habe ich kein Interesse an dir !«, fügte sie, an Saber gewandt, hinzu. »Wenn jemand diesen Raum verlässt, dann ihr beide! Ich weigere mich, euer rüpelhaftes Verhalten noch länger zu dulden. Hinaus mit euch – auf der Stelle!«
    »Kelly …«
    »Raus!« Sie stampfte mit dem Fuß auf und deutete auf die einen Spalt breit offen stehende Tür.
    »Denkt über mein Angebot nach, Mylady«, schloss Morganen ungerührt, erhob sich, verneigte sich leicht vor ihr und zog sich in Richtung Tür zurück. »Ich versichere Euch noch einmal, dass ich ausgesprochen ehrenhafte Absichten hege …«
    »Hinaus!«
    Auch Saber erhob sich. Ihm kam es nur darauf an, dass sein Bruder die Kammer verließ; er selbst hatte nicht die

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