Die Söhne der Sieben
aufragte.
„Die Jugend ist unersättlich“, kommentierte Mathew spöttisch und drückte meine Beine von Neuen auseinander. Auch er hatte sich erholt und eroberte mein Inneres mit einem ergreifenden Stoß. Ich schrie beglückt auf und drängte ihm hemmungslos entgegen. Von Mathew kam ein begehrliches Auflachen. Schweiß rann über sein Gesicht, als er mich nochmals nahm. Doch plötzlich, ich erreichte durch seine gewaltige Stöße bereits zum sechsten Mal den Orgasmus, brach er röchelnd über mir zusammen. Zuerst fand ich daran nichts merkwürdiges, denn auch ich fühlte mich ermattet. Doch dann merkte ich, dass seine Schwere weiter zunahm. Mühsam schob ich ihn von mir, so dass er auf den Rücken fiel. Seine Augen waren geöffnet und starrten blicklos zur Decke. Stirnrunzelnd tastete ich nach seinem Herzschlag. Er war erloschen. Entrüstet setzte ich mich auf. Er war gestorben?
„Menschen“, knurrte ich enttäuscht „Ich war noch lange nicht satt!“
Damit schob ich mich aus dem Bett. Meine Kleidung anziehend warf ich noch einige böse Blicke auf den Leichnam. Hoffentlich würde er in die Hölle kommen. Dann konnte ich ihn vielleicht finden und zu ewigen Qualen in meine Gemächer verbannen. Mein Vater war immerhin Belzebub.
„Beelzebubs Balg…“, zischte eine heisere Stimme plötzlich hinter mir. Doch als ich mich umdrehte, war dort niemand und auch Master Mathews Körper lag immer noch leblos auf dem breiten Bett. Mich überkam ein Schauer. Die Stimme hatte wie er geklungen, körperlos aber mächtig. Und wenn er meine Gedanken gelesen hatte, war er das: Mächtig. Besser ich erzählte meinem Vater nichts von diesem Ausrutscher. Schnell zog ich mich zu Ende an und eilte in den Palast des Königs zurück.
Die Unruhe blieb aber in meinem Körper und überdeckte sogar meine geweckte Lust. Eigentlich hatte ich nämlich den Trieb die neu erlebten Wonnen auch mit anderen auszuprobieren. Allerdings waren Menschenkörper anscheinend nicht darauf ausgelegt meinen hungrigen Dämonen zu sättigen. Ich war eben maßlos in allem. Aber ich hatte Angst. Nicht nur einmal fragte ich mich, wer Master Mathews Körper wirklich gelenkt hatte. Ein Geist der das längere Zeit und so gut, dass man es nicht merkte, beherrschte, musste wahrhaft mächtig sein. Mindestens ein Erzdämon.
„Was hast du nur getan, kleiner Lix?“, seufzte plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir. Ich hatte mich früher von der königlichen Tafel zurückgezogen, um über das Vergangene nachdenken zu können. Nun wirbelte ich erschrocken herum. In meinem Gemach lehnte ein schwarzhäutiger Dämon mit gelben Augen und drei stumpfen Hörnern auf dem Kopf, die von seiner bereits erworbenen Würde zeugten. Sein Name war Leonard, Orgienmeister der Hölle.
„Bruder“, murmelte ich überrascht und machte große Augen. „Was machst du hier? Wenn man dich sieht, werde ich garantiert auffliegen!“
„Dafür ist es zu spät“, erklärte Leonard und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. Ich hasste es, wenn er so überheblich tat und ich nicht wusste, weshalb. Die Sache mit dem Kaufmann war noch keine 3 Stunden her. Unmöglich dass sie schon davon erfahren hatten.
„Was meinst du!?“, verlangte ich zu wissen. Ein weiteres Kopfschütteln war meine Antwort. Mit würdevollen Schritten durchmaß er den Raum und packte mich bei den Schultern. Er sah mir in die Augen und wiegte ungeduldig den Kopf: „Sag bloß, du bist dir deiner Schuld noch nicht einmal bewusst, kleiner Bruder. Ich wusste, ich hatte recht, als ich Vater davon abriet dich hier her zu schicken.“
„Meinst du…“ Ich zögerte. Wenn es nicht die Sache mit Mathew betraf, war es äußerst ungeschickt sie zu erwähnen und sie somit noch zu meinen anderen Vergehen hinzuzufügen. Ratlos blickte ich zu Leonard auf. Er würde mir auch nichts sagen. Eher würde er all meine Schwächen zu seinem Vorteil ausnutzen, wie es seine Art war.
„Also, komm schon mit“, durchschaute Leonard meine Verstocktheit. „Vater wird nicht warten wollen. Besser er erfährt möglichst schnell, was du angestellt hast, ehe er sich vor Belphegor verantworten muss.“
„Belphegor“, wiederholte ich den vertrauten Namen. Unsere Häuser standen in einem sehr guten Verhältnis zu einander. Ich konnte mir wirklich nicht erklären, was ich getan haben sollte, um ein Zerwürfnis herbeizurufen.
„Ja, er wird bei der Angelegenheit Recht sprechen“, erhellte mir Leonard vorwurfsvoll. Ich machte ein hilfloses Gesicht: „Sagst
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