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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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an.
    „Kön­nen Sie die Zu­sam­men­hän­ge er­ken­nen?“ frag­te er.
    „Ich glau­be schon“, mein­te Eachan. „Aber ver­ges­sen Sie nicht, daß ich im letz­ten hal­b­en Jahr mit Ih­nen un­ter ei­nem Dach ge­lebt ha­be – und daß ich die meis­ten Sche­ma­ta Ih­res Hand­bu­ches be­reits ken­ne.“
    Er streck­te die Hand nach der Ka­raf­fe aus, die hin­ter ei­ner Rei­he von Glä­sern auf ei­nem klei­nen Tisch ne­ben sei­nem Ses­sel stand und schenk­te sich nach­denk­lich et­was Whis­ky ein.
    „Ich wür­de nicht zu bald zu­viel er­war­ten“, sag­te er, wäh­rend er an sei­nem Glas nipp­te, „al­le Mi­li­tärs sind näm­lich ein biß­chen kon­ser­va­tiv. Das liegt in un­se­rer Na­tur. Aber sie wer­den sich durch­bei­ßen, Cle­tus. Es wird sich zei­gen, daß Dor­sai mehr ist als nur ein Na­me.“
    Eachan soll­te recht be­hal­ten. Als das Trai­nings­pro­gramm der Of­fi­zie­re ei­ne Wo­che spä­ter be­gann, kann­ten al­le, die an je­nem Abend mit Cle­tus im Wohn­zim­mer ge­we­sen wa­ren, ihr Hand­buch aus­wen­dig – so­fern sie nicht schon in­stink­tiv mit dem In­halt ver­traut wa­ren. Cle­tus teil­te die Aus­zu­bil­den­den in Zeh­ner­grup­pen un­ter sei­nen sechs Aus­bil­dern auf, und das Trai­ning be­gann.
    Cle­tus re­ser­vier­te sich die Grup­pe, die schlicht als „Lo­cke­rungs­grup­pe“ be­zeich­net wur­de. In die­ser Grup­pe soll­te den Of­fi­zie­ren bei­ge­bracht wer­den, je­ne be­son­de­ren Ener­gie­quel­len so an­zu­zap­fen, wie er es ih­nen im Sta­di­um von Fo­ra­lie de­mons­triert hat­te, nach­dem er sei­ne nor­ma­len Ener­gie­re­ser­ven durch sei­nen Par­for­ce­lauf bis zur Nei­ge aus­ge­schöpft hat­te. Sei­ne ers­te Klas­se be­stand aus den sechs Of­fi­zie­ren, die sei­ner­zeit im Wohn­zim­mer ge­we­sen wa­ren. Auch Eachan ge­hör­te da­zu, ob­wohl er mehr als nur ei­ne Ah­nung von die­ser Tech­nik hat­te. Wäh­rend der letz­ten Mo­na­te hat­te Cle­tus ihm und Me­lis­sa Pri­vat­un­ter­richt in die­ser Dis­zi­plin er­teilt, wo­bei bei­de be­acht­li­che Er­geb­nis­se er­ziel­ten. Eachan hat­te je­doch vor­ge­schla­gen – und Cle­tus fand den Vor­schlag gut –, in die Klas­se auf­ge­nom­men zu wer­den, sei­ner Mei­nung nach ein gu­tes Bei­spiel für die an­de­ren, daß au­ßer Cle­tus auch an­de­re au­ßer­ge­wöhn­li­che Fäl­lig­kei­ten er­wer­ben und un­ge­wöhn­li­che phy­sio­lo­gi­sche Er­geb­nis­se er­zie­len konn­ten.
    Cle­tus be­gann sei­nen Vor­trag kurz vor dem Mit­tages­sen, nach­dem sei­ne Schü­ler das phy­si­sche Trai­ning des gan­zen Ta­ges ab­sol­viert hat­ten, ein Pro­gramm, das aus Übun­gen im Klet­ter­ge­rüst so­wie aus Lau­fen und Schwim­men be­stand. Sie wa­ren durch die kör­per­li­che An­stren­gung et­was er­schöpft und hat­ten seit dem Früh­stück auch nichts mehr zu sich ge­nom­men, be­fan­den sich al­so in ei­nem Zu­stand, wo die Auf­nah­me­fä­hig­keit ih­ren Hö­he­punkt er­reicht.
    Cle­tus stell­te sie hin­ter ei­ner lan­gen Stahl­stan­ge in Reih und Glied auf. Die Stan­ge ruh­te in Schulter­hö­he auf zwei Pfos­ten.
    „Schön“, sag­te er. „Stel­len Sie sich auf Ihr rech­tes Bein, und he­ben Sie das lin­ke Bein hoch. Sie kön­nen mit der Fin­ger­spit­ze die Stan­ge be­rüh­ren, um das Gleich­ge­wicht zu hal­ten, aber Sie dür­fen das lin­ke Bein erst wie­der zu Hil­fe neh­men, wenn ich es Ih­nen sa­ge.“
    Man folg­te sei­ner Auf­for­de­rung. Zu­nächst war die Si­tua­ti­on et­was lä­cher­lich, und so man­ches ver­le­ge­ne oder spöt­ti­sche Lä­cheln kam auf, bis dann das Stand­bein zu er­lah­men be­gann. Als die Mus­kel­span­nung schmerz­lich zu wer­den be­gann, be­fahl Cle­tus, das Bein zu wech­seln und das Ge­wicht zu ver­la­gern, bis die Bein­mus­keln un­ter ih­rem Kör­per­ge­wicht zu zit­tern be­gan­nen. Dann wur­de das Stand­bein wie­der ge­wech­selt, rechts, links, rechts, links, in im­mer kür­ze­ren Ab­stän­den, dem Er­mü­dungs­grad der Bein­mus­kel ent­spre­chend. Nach kur­z­er Zeit schon stan­den ein paar schwan­ken­de Ge­stal­ten vor ihm, die aus­sa­hen wie Re­kon­va­les­zen­ten, die lan­ge Zeit bett­lä­ge­rig

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