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Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Titel: Die Somalia-Doktrin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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hatten sie Jeromes Spur aufgenommen. Er hatte so ein Gefühl gehabt, dass Jerome ihn zu Jim und Sarah führen würde. Er hatte wieder mal Recht gehabt.
    Jenny sah ihn noch immer erwartungsvoll an, aber er ignorierte sie. Er brauchte jetzt eine Strategie. Er hatte diesen Jim Galespi unterschätzt. Der Mann von Interpol war so hartnäckig wie einfallsreich. Harrys Gesicht zeigte noch immer die Spuren seines Angriffs. Er hätte die Gefängniswärter auf ihn ansetzen sollen. Diesmal würde er Jim selbst erledigen, ihn und die beiden anderen auch.
    Sein Blick wanderte auf Jennys lange, wohlgeformte Beine. Er stand auf und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie zuckte zusammen. Er strich ihr über den weichen schlanken Hals.
    »Harry, ich halte das für keine so gute Idee.«
    Seine Finger glitten unter ihr Top.
    Sie versuchte aufzustehen. »Nein, hab ich gesagt.«
    Er hatte sie nie so leidenschaftlich gehört. Es gefiel ihm.
    Er stieß sie in den Sessel zurück. Sie wehrte sich. Ein Lächeln umspielte Harrys Gesicht. Das machte ja richtig Spaß.
    Sein Telefon meldete sich. Er riss es vom Tisch.
    »Patrick, was zum Teufel ist denn jetzt wieder?«
    »Sie haben sich getrennt«, sagte Patrick. »Jerome sitzt in einem Taxi. Die anderen sind auf dem Weg zur U-Bahn.«
    »Dann teil dein Team auf. Ich will sie alle tot sehen.«
    »Was ist mit dir?«
    Harry ließ Jenny los. Sie stürmte aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Um die würde er sich später kümmern. Er kratzte sich den Bart. Wo konnten Jim und Sarah wohl hin wollen?«
    »Harry?«, sagte Patrick.
    Dann kam es ihm. »Sie sind unterwegs zum Ministerium für Internationale Entwicklung. Victor will reden. Das ist die einzige Erklärung.«
    »Was willst du tun?«
    »Ich kümmere mich um Victor.« Harry nahm den Gitarrenkoffer, der gegen die Wand gelehnt stand. Er enthielt ein Scharfschützengewehr.
    »Was ist mit den Leuten von Interpol?«
    »Hörst du mir nicht zu? Bringt sie um!«

Kapitel 37
    London, England
26. September 2003
    Es war die Narbe auf der linken Gesichtshälfte, die ihn verriet. Er war wie Jim und Sarah am Leicester Square in den Zug gesprungen und stand einige Meter weiter, die Hand in einer der Halteschlaufen, im selben Waggon. Der Mann sah nicht ein einziges Mal in ihre Richtung. Er schien sie noch nicht einmal zu bemerken. Aber Jim wusste sofort, dass er ihnen folgte. Die Art wie er dastand, abgewandt, aber so, dass er sie aus dem Augenwinkel beobachten konnte. Die Art, wie er sein Buch las, ohne auch nur einmal umzublättern. Er sah aus, als könnte er jeden Augenblick losspringen.
    Dann bemerkte Jim die anderen. Den jungen schlanken Typen mit der blauen Baseballkappe. Die sexy Frau mit dem langen blonden Haar, der dunklen Brille und dem roten Rucksack. Die beiden standen auf der anderen Seite des Wagens. Sie sahen immer wieder herüber. Amateure. Dennoch, er unterschätzte sie besser nicht. Die beiden hatten sich so postiert, dass sie und Narbengesicht Jim und Sarah in die Zange nehmen konnten.
    Jim tat, als lachte er, und wandte sich Sarah zu, als amüsierten sie sich über einen Witz.
    »Beweg dich nicht«, sagte er. »Sie haben uns gefunden. An der nächsten Station hauen wir ab.«
    »Wer? Wohin?«
    »Green Park«, kam die Stimme vom Band, als der Zug das Tempo drosselte. Die Türen öffneten sich.
    »Terroristen!«, schrie Jim und wies auf den roten Rucksack. »Eine Bombe! In ihrer Tasche!«
    Einen Augenblick herrschte Stille. Dann wurde gekreischt. Fahrgäste strömten zur Tür hinaus in die Masse auf dem Bahnsteig.
    Jim hatte Sarah bei der Hand gepackt und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Er warf einen Blick über die Schulter. Er sah weder die Frau, noch den Mann. Mit den Ellbogen arbeitete er sich durch die von Panik erfasste Masse in Richtung der Rolltreppe, die dicht besetzt war. Jim sah wieder über die Schulter.
    Da war er. Der Kerl mit der Narbe. Er schob sich etwa zehn Meter hinter ihnen durch das Chaos. Sarahs Hand in der seinen, drängte er sich durch die dichtstehenden Leute auf der Rolltreppe. Ein kleiner Junge stolperte. Seine Mutter schrie auf und versuchte ihn dem Mob zu entziehen. Gnadenlos sah sie sich vorwärts gestoßen und verlor seine Hand.
    Jim blickte zurück.
    Narbengesicht war nur noch fünf Meter hinter ihnen. Er holte auf.
    Jim stieß einen großen Mann von sich weg. Er bückte sich, um das Kind aufzuheben, das das Bewusstsein verloren hatte. Er warf es sich über die Schulter und packte Sarah bei

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