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Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra (German Edition)

Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra (German Edition)

Titel: Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Sloan
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haben eine Woche gebraucht, um ihn in der Library of Congress aufzubauen und anzuwerfen.«
    Also brauchen wir etwas anderes oder jemand anders. Wir brauchen einen Scanner, der speziell für den Dokumentendiebstahl gebaut wurde. Wir brauchen James Bond mit einem Abschluss in Bibiothekswissenschaften. Wir brauchen – Moment. Ich weiß genau, wen wir brauchen.
    Ich greife mir Kats Laptop und klicke mich durch zu Grumbles Buchhacker-Portal. Ich wühle mich rückwärts durch die Archive – zurück, zurück, zurück –, zurück zu seinen frühes ten Projekten, zu denen, mit denen alles begann … Ah. Da ist es.
    Ich drehe den Monitor so, dass ihn alle sehen können. Er zeigt ein gestochen scharfes Foto des GrumbleGear 3000: einen Bücherscanner aus Pappe. Seine Bestandteile gewinnt man aus alten Kartons; man lässt sie durch einen Laserschneider laufen und an allen rechten Winkeln Schlitze und Laschen einstechen. Die Teile fügt man zu einem Rahmen zusammen, und wenn man fertig ist, faltet man alles wieder zu einem flachen Paket. Es gibt zwei Schlitze für Kameras. Das Ganze passt in eine Kuriertasche.
    Für die Aufnahmen genügen Billigkompaktkameras von der Sorte, die überall zu haben ist. Das Besondere an diesem Scanner ist der Rahmen. Mit nur einer Kamera würde man sich den Arm verrenken, um das Buch im richtigen Winkel fotografieren zu können, und bei jedem Umblättern alles verwackeln. Es würde Tage in Anspruch nehmen. Aber mit zwei auf dem GrumbleGear 3000 nebeneinander montierten Kameras, die von Grumbles Software kontrolliert werden, fängt man pro Schuss eine Doppelseite ein, perfekt fokussiert, perfekt ausgerichtet. Oberschnell und undercover.
    »Er ist aus Papier«, erkläre ich, »darum kriegt man ihn durch einen Metalldetektor.«
    »Wie, um ihn in ein Flugzeug zu schmuggeln?«, fragt Kat.
    »Nein, um ihn in eine Bibliothek zu schmuggeln«, sage ich. Penumbra macht große Augen. »Jedenfalls hat er den Bauplan gepostet. Wir können ihn herunterladen. Wir müssen nur noch die Materialien zusammensuchen und einen Laserschneider finden.«
    Neel nickt und vollführt mit einem Finger eine Kreisbewegung, die die Lobby umfasst. »Wir sitzen hier im Nerd- Hauptquartier von New York. Ich glaube schon, dass wir einen Laserschneider auftreiben können.«
    Vorausgesetzt, wir können einen GrumbleGear 3000 zusammenbauen und zum Laufen bringen, brauchen wir Zeit, um uns unbeobachtet im Lesesaal aufzuhalten. Manutius’ Codex Vitae ist gigantisch; ihn zu scannen wird Stunden dauern.
    Wer wird die Tat vollbringen? Penumbra ist für Geheimoperationen zu tatterig. Kat und Neel wären zuverlässige Komplizen, aber ich habe andere Pläne. Sobald die Möglichkeit einer Mission zum Bücherscannen aufkam, habe ich beschlossen: Ich mache das allein.
    »Ich will aber mitkommen«, beharrt Neel. »Jetzt, wo es spannend wird!«
    »Zwing mich nicht, dich mit deinem Rockets- &-Warlocks- Namen anzusprechen«, sage ich und drohe mit dem Zeigefinger, »nicht, solange ein Mädchen anwesend ist.« Ich schaue wieder ernst. »Neel, du hast ein Unternehmen, mit Angestellten und Kunden. Du hast Verpflichtungen. Wenn du erwischt oder sogar, Mann, ich weiß nicht, verhaftet wirst, dann hast du ein Problem.«
    »Und du findest nicht, dass verhaftet werden ein Problem für dich wäre, Claymore Red-«
    »Ha!« Ich schneide ihm das Wort ab. »Erstens habe ich keine Verpflichtungen im engeren Sinne. Zweitens bin ich mehr oder weniger bereits Novize des Ungebrochenen Buchrückens.«
    »In der Tat hast du das Rätsel des Gründers gelöst.« Penumbra nickt. »Edgar könnte für dich bürgen.«
    »Außerdem«, sage ich, »bin ich der Schurke in diesem Szenario.«
    Kat hebt erstaunt eine Augenbraue, und ich erläutere leise: »Er ist der Krieger, du bist der Zauberer, ich bin der Schurke. Diese Unterhaltung hat nie stattgefunden.«
    Neel nickt einmal, langsam. Er sieht noch leicht beleidigt aus, protestiert aber nicht mehr. Sehr gut. Ich werde allein gehen, und statt mit nur einem werde ich mit zwei Büchern wieder herauskommen.
    Ein kalter Windstoß fegt durch die Eingangstür des Northbridge, und Edgar Deckle kommt aus dem Regen hereingestürmt, das runde Gesicht umrahmt von der zugeschnürten Kapuze eines lila Plastikanoraks. Kat schaut mich an, sie sieht nervös aus. Das ist die entscheidende Besprechung. Wenn wir uns Zutritt zum Lesesaal und zu M ANVTIVS verschaffen wollen, ist Deckle der Schlüssel, denn Deckle hat den Schlüssel.
    »Sir, ich

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