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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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glaube«, sagte Miß Schlupe, »daß eine Lagerhalle ziemlich wie die andere aussieht. Komisch, daß hier nie jemand zu sehen ist.«
    »Deshalb hatte der Verbrecher auch keine Schwierigkeiten, seine Spuren auszulöschen. Es war auch leicht für ihn, seine Materialien zu holen. Den Besitzern fehlte nichts, da sie die Sachen ja auch nicht bestellt hatten.«
    »Merkwürdig, daß hier selten etwas fehlt, wo es doch noch nicht einmal Hausmeister gibt«, bemerkte Miß Schlupe.
    »Schluppy, wir vergessen immer wieder, daß wir nicht auf der Erde sind. Hier braucht man keine Aufpasser. Hier wird nicht gestohlen. Wir sprachen davon, daß die Wissenschaftler entführt worden sein könnten, aber hier werden keine Verbrechen begangen. Kein Wunder, daß die Vezpronier nicht fassen können, wie sehr ihre Welt bedroht ist. Ich bin überrascht, daß der Masfiln und seine Kollegen so verständig und mutig waren, die Evakuierung anzuordnen. Du weißt hoffentlich, daß wir in der gesamten Galaktischen Synthese die einzigen sind, die begreifen können, was hier vorgeht, und deshalb wirkungsvoll planen können.«
    »Nicht gerade sehr wirkungsvoll«, murmelte Miß Schlupe.
    »Auf jeden Fall handeln wir. Vielleicht wäre es wirkungsvoller, wenn wir Hilfe hätten.«
    »Was suchst du eigentlich?«
    »Qwasrolk und Wolndur«, sagte Darzek.
    »Na schön, suchen wir weiter.«
    Aber schließlich hatten sie genug von Lagerhäusern und kehrten ins Büro der Trans-Stern zurück, wo sie von einem besorgten Gud Baxak begrüßt wurden. »Der Masfiln«, flüsterte er. Er brachte sie zu Min Kallof, der sie ernst ansah.
    »Morgen wird sich die Dezmas versammeln«, sagte er düster.
    »Und sie wird sich der Evakuierung widersetzen«, vermutete Darzek.
    Der Masfiln winkte verzweifelt ab. »Sie wird sie sogar untersagen.«
    Darzek setzte sich, und Miß Schlupe nahm Platz in ihrem Schaukelstuhl, den sie in heftige Bewegungen versetzte. Der Masfiln sah ihr verwirrt zu.
    »Heißt das, daß Sie zurücktreten müssen?« wollte Darzek wissen.
    »Das würde bedeuten, daß ich einen Fehler eingestehe«, sagte Min Kallof zornig. »Ich habe aber keinen Fehler gemacht.«
    »Mein Freund, Sie haben mit mir zusammengearbeitet, seit ich hier bin, von dem einen Fall abgesehen, als sie die Frauen in dem Schiff mit dem Lösegeld durch Aufsichtsbeamte ersetzen ließen. Aber das war vielleicht gar nicht Ihre Idee?«
    »Nein, Naz Forlan hatte es vorgeschlagen, und ich gab meine Zustimmung.«
    »Auf jeden Fall«, sagte Darzek, »haben Sie geholfen, auch wenn meine Vorschläge seltsam klangen. Glauben Sie mir, ich möchte Vezpro retten, und wenn das nicht geht, will ich die Bevölkerung in Sicherheit bringen. Wenn nötig, kann ich die ganze Macht des Obersten einsetzen. Ob uns das helfen kann?«
    »Der Oberste«, sagte Min Kallof nachdenklich. »Der ist zu weit weg, als daß man mit ihm die Oppositionspolitiker der Dezmas beeindrucken könnte.«
    »Der Erpresser«, sagte Darzek, »ist sicher ein Genie, aber er ist genauso nicht ganz richtig im Kopf. Wer weiß, was ein Verrückter als nächstes tut? Vielleicht haben wir das Volk zu schnell mit der ganzen Sache konfrontiert. Ich habe eine Idee. Bringen Sie die Oppositionsführer zu mir und ich werde sie zum Schweigen bringen.«
    Min Kallof erklärte sich einverstanden und empfahl sich. Darzek setzte ein Schreiben auf. Miß Schlupe wiegte sich weiter. »Glaubst du, daß du sie umstimmen kannst?« fragte sie schließlich.
    »Das habe ich nicht versprochen«, meinte er. »Ich sagte, ich würde sie zum Schweigen bringen.«
    »Du läßt weiter evakuieren?«
    »Das hängt davon ab, wie weit ich sie zum Schweigen bringen kann.« Er schrieb die Erklärung zu Ende.
    Es dauerte einige Zeit, bis Min Kallof die Oppositionsführer ausfindig gemacht hatte. Wahrscheinlich waren sie in den Parks unterwegs, um die Leute aufzuwiegeln. Schließlich brachte er ein Dutzend, das augenscheinlich sehr verärgert war.
    Min Kallof stellte Darzek vor. Er sah sie der Reihe nach durchdringend an. »Wie ich höre«, sagte er, »haben Sie die Absicht, einem Sondergesandten des Obersten die Unterstützung zu verweigern, was bedeutet, daß Sie sich auch der Ratsversammlung des Obersten widersetzen.«
    Sie schienen nicht sonderlich beeindruckt. Wie Min Kallof gesagt hatte, war der Oberste weit entfernt.
    »Ich habe deshalb eine Erklärung aufgesetzt«, sagte Darzek.
    Er las sie vor. Er stellte den Widerstand gegen den Sondergesandten des Obersten als böswillig dar

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