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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Kommandovirtualität, damit er richtig auf der Couch saß, mit den physischen Kontrollen vor sich. Das Rundumdisplay zeigte ihm weniger detailliert, was er bis eben direkt gesehen zu haben schien. »Wir leben, Schiff!«, rief er.
    »Ja. Wie seltsam.« Die Jetzt Versuchen Wir Es Auf Meine Weise klang verwirrt. »Ich schicke meinem alten Systemschiff eine Nachricht. Hier stimmt etwas nicht.«
    Quitrilis bewegte Arme und Zehen. »Wir leben!«, rief er voller Freude. »Wir leben!«

    »Ich widerspreche nicht, Quitrilis. Aber … Einen Moment. Wir werden als Ziel …!«
    Ein Strahl vom ersten Primären erfasste sie, verwandelte das kleine Schiff und den einen Menschen an Bord in wenigen Hundertstelsekunden in Plasma.
    Diesmal blieb Quitrilis Yurke nicht genug Zeit für einen einzigen Gedanken.
     
    Djan Seriy Anaplian, Agentin der berühmten/berüchtigten (wählen Sie selbst) Kultur-Abteilung Besondere Umstände, hatte ihren ersten Traum über Prasadal an Bord der Drillmaschine, eines ASS der Ozean-Klasse. Die Einzelheiten des Traums waren nicht wichtig; was ihr nach dem Erwachen Aufregung bescherte, war der Umstand, dass es sich um die Art von Traum handelte, die sie mit zu Hause in Verbindung brachte. Während der ersten Jahre in der Kultur hatte sie solche Träume über den königlichen Palast in Pourl gehabt, auch über das Anwesen in Moiliou und die Achte im Allgemeinen, sogar über Sursamen im Großen und Ganzen, wenn man die Träume über Hyeng-zhar mitzählte. Oft war sie mit Heimweh erwacht, manchmal auch mit Tränen.
    Nach und nach waren jene Träume anderen gewichen, die ihr weitere Orte zeigten, an denen sie gelebt hatte: zum Beispiel die Stadt Klusse im Orbital Gadampth, wo sie die Kultur besser kennenlernte, in sich aufnahm und schließlich ein Teil von ihr wurde. Oft waren es profunde Träume, auf ihre eigene Art und Weise bewegend, aber sie brachten nie das Gefühl des Verlustes und die Sehnsucht, die darauf hinwies, dass man den geträumten Ort mit Heimat gleichsetzte.
    Anaplian blinzelte in der grauen Dunkelheit ihrer Kabine –
eine perfekte Standardration Platz an Bord eines perfekten Standardschiffes der Ozean-Klasse – und begriff mit einem Hauch Entsetzen, einer Prise grimmigem Humor und ein bisschen ironischer Anerkennung: Sie kehrte genau in dem Augenblick nach Sursamen zurück, in dem ihr klar wurde, wie gut es für sie war, die Schalenwelt und all das, was sie bedeutete, verlassen zu haben.
     
    Sie fing den Ball fast, aber eben nur fast: Er traf sie an der rechten Schläfe, hart genug, um stechenden Schmerz zu verursachen. Ein Basismensch wäre bestimmt zu Boden gegangen. Mit der Möglichkeit, auf das volle Potenzial ihrer BU-Verbesserungen zurückzugreifen, hätte sie dem Ball mühelos ausweichen oder ihn mit einer Hand fangen können. Damit wäre sie sogar in der Lage gewesen, zu springen und ihn mit den Zähnen zu fangen. Stattdessen – wamm!
    Anaplian hörte den Ball kommen und erhaschte sogar einen kurzen Blick auf ihn, aber sie war einfach nicht schnell genug. Er traf sie an der Schläfe und prallte ab. Sie schüttelte einmal den Kopf, setzte die Füße weit auseinander und beugte die Knie, um das Gleichgewicht halten zu können. Sie rieb sich die Schläfe, bückte sich, hob den harten Ball auf – der praktisch ganz aus Holz bestand – und hielt nach dem Werfer Ausschau. Ein Typ löste sich aus der Gruppe bei der kleinen Bar, an der Anaplian auf dem Weg zu einem der äußeren Balkondecks vorbeigekommen war.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte er.
    Sie warf den Ball, gab ihm eine langsame, hohe Flugbahn. »Ja«, lautete ihre Antwort.
    Der Typ war klein und rund, fast eine menschliche Kugel,
hatte erstaunlich dunkle Haut und extravagantes Haar. Geschickt fing er den Ball, wog ihn in der Hand und lächelte. »Jemand sagte, dass Sie zu den BU gehören, und ich dachte mir: Stell sie auf die Probe. Deshalb habe ich dies nach Ihnen geworfen. Ich war sicher, dass Sie den Ball fangen oder ihm ausweichen würden.«
    »Sie hätten mich einfach fragen können«, erwiderte Anaplian. Einige der Leute an der Theke sahen in ihre Richtung.
    »Tut mir leid«, sagte der Mann und deutete dabei auf ihre Schläfe.
    »In Ordnung. Guten Tag.« Anaplian wandte sich ab.
    »Gestatten Sie mir, Ihnen einen Drink zuzubereiten?«
    »Das ist nicht nötig. Trotzdem, vielen Dank.«
    »Im Ernst. Ich würde mich besser fühlen.«
    »Mag sein. Nein, danke.«
    »Ich mixe einen sehr guten Zas Rache. Da bin ich eine

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