Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks

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Art Experte.«
    »Ach? Und was ist Zas Rache?«
    »Ein Cocktail. Bitte bleiben Sie. Trinken Sie einen mit uns.«
    »Na schön.«
    Und so trank Anaplian einen Zas Rache. Er enthielt ziemlich viel Alkohol, und sie ließ ihn auf sich wirken. Der runde Mann und seine Freunde waren Leute von der Friedensfraktion und stammten aus dem Teil der Kultur, der sich vor Jahrhunderten zu Beginn des Idiranischen Krieges abgespalten und auf jede Art von Konflikt verzichtet hatte.
    Anaplian blieb und trank weitere Zas. Schließlich wies der Mann darauf hin, dass er sie zwar mochte und sehr sympathisch fand, aber nichts von den BU hielt, die er – recht abfällig,
wie Anaplian fand – als »das Schiff namens Wir Wissen Was Gut Für Dich Ist« bezeichnete.
    »Sie setzen noch immer Gewalt ein«, sagte er. »Und darüber sollten wir erhaben sein.«
    »Wir setzen manchmal Gewalt ein«, bestätigte Anaplian und nickte langsam. Die meisten Freunde des Mannes waren gegangen. Hinter dem Balkondeck, in dem offenen Bereich, der den Rumpf des ASS umgab, fand eine Regatta für Luftschiffe statt, die von menschlicher Muskelkraft angetrieben wurden. Es war alles sehr fröhlich und bunt, und es gab jede Menge Feuerwerk.
    »Wir sollten darüber erhaben sein, verstehen Sie?«
    »Ja.«
    »Wir sind stark genug. Sogar zu stark. Wir können uns verteidigen, ein Beispiel sein. Wir brauchen uns nicht einzumischen.«
    »Sie halten da ein beeindruckendes Plädoyer für Moral«, sagte Anaplian ernst.
    »Sie machen sich über mich lustig.«
    »Nein, ich stimme Ihnen zu.«
    »Aber Sie gehören zu den BU. Sie mischen sich mit all den schmutzigen Tricks ein, nicht wahr?«
    »Das machen wir, ja.«
    »Also kommen Sie mir nicht mit beeindruckenden Plädoyers für Moral. Beleidigen Sie mich nicht.« Der Bursche von der Friedensfraktion war recht aggressiv, was Anaplian amüsierte.
    »Das liegt nicht in meiner Absicht«, erwiderte sie. »Ich wollte verdeutlichen … Entschuldigung.« Anaplian trank einen Schluck. »Ich wollte verdeutlichen, dass ich dem, was Sie
gesagt haben, zustimme, aber nicht der Ansicht, dass wir uns anders verhalten sollten. Eins der ersten Dinge, die einen die BU lehren, oder …« Sie rülpste leise. »Entschuldigung. Oder die man sich selbst beibringt, besteht darin, nicht zu sicher und immer darauf vorbereitet zu sein, dass es ein Argument dafür gibt, die Dinge, mit denen wir uns beschäftigen, nicht zu tun.«
    »Aber Sie tun sie trotzdem.«
    »Wir tun sie trotzdem.«
    »Es bringt Schande über uns alle.«
    »Sie haben ein Recht auf Ihre Meinung.«
    »Und Sie auf die Ihre, aber Ihre Aktivitäten kontaminieren mich, während meine ohne solche Auswirkungen für Sie bleiben.«
    »Das stimmt, aber Sie gehören zur Friedensfraktion und damit zu einer anderen Gruppe.«
    »Wir sind Teil der Kultur. Wir sind die wahre Kultur, und Sie sind die kanzeröse Wucherung, die größer wird als der Wirtskörper, und gefährlicher. Und trotz unserer Abspaltung: Sie ähneln uns so sehr, dass wir für andere alle gleich aussehen. Außenstehende sehen eine Entität, keine Fraktionen. Sie werfen ein schlechtes Licht auf uns.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen. Wir laden Schuld auf Sie. Dafür entschuldige ich mich.«
    »Sie laden Schuld auf uns? Ist das eine BU-Ausdrucksweise?«
    »Nein, es ist eine idiomatische Wendung aus der Sarl-Sprache. Mein Volk benutzt Morte wanchmal seltsam. Ich meine, Worte manchmal seltsam.« Anaplian hob die Hand zum Mund und kicherte.

    »Sie sollten sich schämen«, sagte der Mann traurig. »Eigentlich sind wir – sind Sie – nicht besser als Wilde. Auch die finden immer irgendwelche Gründe, um ihre Verbrechen zu rechtfertigen. Es kommt darauf an, sie gar nicht erst zu verüben.«
    »Ich verstehe Sie. Ich verstehe Sie wirklich.«
    »Dann schämen Sie sich. Sagen Sie mir, dass Sie sich schämen.«
    »Wir schämen uns«, versicherte ihm Anaplian. »Die ganze Zeit über. Aber wir können beweisen, dass es funktioniert. Das Einmischen und die schmutzigen Tricks, es funktioniert. Die Rettung liegt in der Statistik.«
    »Ich habe mich schon gefragt, wann wir dazu kommen«, sagte der Mann und lächelte humorlos. »Der unumstrittene Katechismus des Kontakts, der BU. Der alte Unsinn, die alte Irrelevanz.«
    »Es ist kein Unsinn, und auch keine … Es ist die Wahrheit.«
    Der Mann stand von seinem Barhocker auf und schüttelte den Kopf, wodurch sein langes, hellbraunes Haar in alle Richtungen flog. Anaplian fand das sehr verwirrend. »Wir