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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Schwimmanzug der Morthanveld an Bord eines ihrer Schiffe trug, und das war eine recht ärgerlicher Sache.« Sie standen auf dem Hangardeck. Dort ging es recht eng zu, selbst nach Hangardeckmaßstäben, aber kein anderer Raum an Bord bot ihnen mehr Platz.
    »Es wird keinen Juckreiz geben«, teilte das Avatoid Ferbin und Holse mit. »Der Anzug neutralisiert solche Empfindungen beim internen Kontakt. Sie können Berührungen und Temperaturen fühlen und so weiter, aber nicht bis zu schmerzhafter Intensität. Die Unterbindung des Juckreizes ist dabei nur ein Nebeneffekt der ersten Stufe präventiver Schadenskontrolle.«
    »Sehr clever«, kommentierte Ferbin.
    »Es sind clevere Anzüge«, sagte Hippinse mit einem Lächeln.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich so eingewickelt werden möchte, Sir«, wandte Holse ein.
    Hippinse zuckte mit den Schultern. »In einem solchen Anzug wird man zu einer neuen, hybriden Entität. Es kommt zu einem gewissen Verlust an absoluter Kontrolle und natürlich zu verringertem externen Kontakt, aber damit einher geht eine beträchtliche Zunahme des Einsatzpotenzials und der Überlebensfähigkeit.«
    Die in der Nähe stehende Anaplian wirkte nachdenklich.

    Ferbin und Holse waren sehr aufmerksame und lernwillige Schüler gewesen, doch Ferbin schien irgendetwas gegen den Strich gegangen zu sein, auf das er nicht näher einging. Die Sache blieb seiner Schwester ein Rätsel, bis das Schiff vorschlug, ihn mit einer zusätzlichen Waffe auszustatten oder ihm vielleicht eine größere zu geben als seinem Diener. Anaplian bot Ferbin das kleinere der beiden hyperschnellen kinetischen Gewehre an, die das Schiff zufälligerweise in seinem Arsenal hatte (sie selbst nahm das größere). Danach war alles in Ordnung.
    Die Qualität der Anzüge hatte Djan Seriy beeindruckt.
    »Sehr modern«, sagte sie und runzelte die Stirn.
    Hippinse strahlte. »Danke.«
    Anaplian betrachtete die Anzüge mit ihren wieder verstärkte Sinnen. »Wenn ein Schiff solche Dinge nicht physisch an Bord hat und sie selbst produzieren muss, braucht es Zugang zu sehr komplexen Strukturmustern, die nur einem sehr kleinen und exklusiven Teil der Kultur zur Verfügung stehen. Ich meine den Teil, den man Besondere Umstände nennt.«
    »Tatsächlich?«, fragte Hippinse fröhlich. »Wie interessant.«
     
    Sie schwebten über dem Boden des Transferschiffes. Um sie herum wich das Wasser fort, als sie in die Tiefe sanken; Tanks im Boden nahmen es auf. Nach kurzer Zeit befanden sie sich in einem trockenen, wenn auch noch immer feucht riechenden halbkugelförmigen Raum, der etwa fünfzehn Meter durchmaß. Ferbin und Holse schoben Maske und Visier ihrer Anzüge auseinander.
    »Nun, Sir«, sagte Holse munter, »wir sind zu Hause.« Er sah sich im Transferschiff um. »In gewisser Weise.«

    Djan Seriy und Hippinse hatten auf Masken verzichtet. Auch sie trugen dunkle, eng anliegende Anzüge – jeder einzelne von ihnen, so hatte Anaplian allen Ernstes behauptet, war mehrmals so intelligent wie die gesamte Computermatrix der Oct von Sursamen. Abgesehen von den Ausrüstungshöckern verfügten die Anzüge noch über stromlinienförmige Brust und Rückenbeutel. Bei Djan Seriy und Hippinse kamen auf dem Rücken noch andere Gebilde hinzu: lange, dunkle Waffen, die sich auf den ersten Blick kaum als solche identifizieren ließen. Ferbin und Holse waren mit Dingen ausgestattet, die etwa halb so groß waren wie ein Gewehr, KSW genannt wurden und mit Licht schossen. Hinzu kam jeweils eine enttäuschend kleine Handwaffe. Ferbin hatte sich etwas Eindrucksvolleres erhofft, war aber besänftigt gewesen, als er das hyperschnelle Gewehr erhielt, das ihm angemessen klobig erschien.
    Die Anzüge enthielten ihre eigenen integrierten Waffenund Verteidigungssysteme, die offenbar viel zu komplex waren, als dass man sie menschlichen Launen überlassen durfte. Ferbin fand das ein wenig beunruhigend, doch man hatte ihm mitgeteilt, dass es zu seinem eigenen Besten war. Auch das zählte nicht zu den beruhigendsten Hinweisen, die er jemals bekommen hatte.
    »Die Anzüge übernehmen unsere Verteidigung in dem unwahrscheinlichen Fall, dass wir in eine ernste Auseinandersetzung geraten und sie glauben, dass unser Leben bedroht ist«, hatte Djan Seriy den beiden Sarl-Männern erklärt. »Ein Feuergefecht findet so schnell statt, dass Menschen viel zu langsam reagieren, und deshalb kümmern sich die Anzüge um das Zielen, Schießen und Ausweichen.« Sie hatte das Unbehagen in ihren

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