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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Bord von individuellen Transferschiffen befindliche Matrizen könnten von sich aus entscheiden, jemanden hierher zu schicken.« Sie zögerte. »Bisher ist alles ruhig«, fügte sie hinzu.
    Die beiden Kapseln wechselten den Turm und erreichten die nächste Ebene, Heimat der Vakuumsonnler und ähnlicher Wesen, die wie die Saatsegel Sonnenlicht direkt aufnahmen. Im Gegensatz zu den Saatsegeln gaben sie sich damit zufrieden, praktisch ihr ganzes Leben an einem Ort zu verbringen, anstatt zwischen den Sternen zu segeln. Abgesehen von einem gelegentlichen Glitzern der Ebenenoberfläche gab es nicht viel zu sehen. Eine weiterer dunkler Tunnel brachte
sie zum nächsten Turm, und von dort aus gelangten sie in die völlig schwarze und leere Vakuumebene unter den Sonnlern.
    »Ist noch immer alles in Ordnung, Bruder?«, fragte Djan Seriy. Erneut berührte sie ihn am Fuß, was in der Dunkelheit und Stille seltsam beruhigend wirkte.
    »Ich langweile mich ein bisschen«, erwiderte Ferbin.
    »Sprich mit dem Anzug. Lass ihn Musik spielen oder dir etwas zeigen.«
    Er flüsterte mit dem Anzug und hörte sich sanfte Musik an.
    Sie erreichten einen weiteren Balkon in der Mitte eines Turms, ebenso beschaffen wie der erste, und dort landeten die Kapseln neben bereits besetzten Gestellen. Einen Korridor, mehrere Türen und viele geisterhafte Bilder später standen sie vor der gewölbten Wand einer Transferschiffröhre. Djan Seriy und Hippinse drückten ihre Hände nacheinander an verschiedene Stellen der Wand, wie auf der Suche nach etwas. Schließlich hob Djan Seriy die eine Hand, und Hippinse trat zurück. Kurz darauf wich auch Anaplian von der Wand fort, und eine nach oben rollende Tür wurde sichtbar. Cremig wirkendes violettes Licht strömte wie eine Flüssigkeit über den Boden, stieg an, erreichte erst die Waden, dann Oberschenkel und Rumpf, kletterte bis zu den maskierten Gesichtern, und daraufhin sahen sie: Vor ihnen befand sich das Innere eines Transferschiffes, gefüllt mit violetter Wolkensubstanz, die fast so etwas wie feste Konsistenz gewonnen zu haben schien. Sie gingen an Bord.
    Es fühlte sich an, als würden sie durch einen sirupartigen Vorhang ein Zimmer mit besonders dichter Luft betreten. Die Anzugmasken vermittelten ein Bild von der Umgebung –
bei normaler Sicht wäre es in der Wolke und dem violetten Glühen unmöglich gewesen, über das Ende der eigenen Nase hinauszusehen. Djan Seriy winkte die anderen näher und gab ihnen zu verstehen, dass sie sich gegenseitig die Hände auf die Schultern legen sollten.
    »Seien Sie froh, dass Sie dies nicht riechen, meine Herren«, wandte sie sich an die beiden Sarl-Männer. »Dies ist ein Transferschiff der Aultridia.«
    Holse erstarrte.
    Ferbin wäre fast in Ohnmacht gefallen.
     
    Es war nicht einmal eine kurze Reise, trotz der hohen Geschwindigkeit. Das Transferschiff raste durch den Turm, vorbei an der Ebene mit den Kumuloformen, wo Erweiterte Version Fünf, Zourd Ferbin und Holse über den endlosen Ozean getragen hatte; vorbei an der Ebene, in der Milane und andere Flugwesen über einem mit Inseln durchsetzten flachen Meer flogen; vorbei an der nächsten Ebene, in der Naiant-Ranken in einer Atmospäre lebten, die bis zur Decke reichte und aus den oberen Luftschichten eines Gasriesen stammte; vorbei an der Ebene darunter, wo die Vesikulären – monthianische Megawale – singend durch einen an Mineralien reichen Methanozean schwammen, der knapp unter der Decke endete.
    Sie sausten auch an der Achten vorbei.
    Djan Seriy stand, und die anderen saßen auf dem Boden. Ihre Anzüge berührten sich.
    »Unser wahres Zuhause, Sir, und wir fliegen daran vorbei«, sagte Holse zu Ferbin, nachdem er die Information von Djan Seriy bekommen hatte.
    Ferbin hörte ihn über der recht lauten, aber immer noch
sanften Musik, die der Anzug für ihn abspielte. Er hatte zuvor die Augen geschlossen, konnte das grässliche violette Glühen aber auch dadurch nicht von sich fernhalten. Dann hatte er den Anzug gebeten, den Anblick zu filtern, was ihm ein wenig Erleichterung verschaffte. Ferbin schauderte jedes Mal voller Abscheu, wenn er sich das schauderhafte aultridianische Zeug vorstellte, das an ihnen allen klebte und ihnen einen widerwärtigen Gestank verlieh. Er reagierte nicht auf Holses Kommentar.
    Sie setzten den Flug fort und passierten den Boden ihrer Heimatebene.
    Das Transferschiff der Aultridia wurde erst langsamer, als es sich auf einer Höhe mit den obersten Schichten der

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