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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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Batra. Es klang traurig.

    »Ich mache mich auf den Weg«, sagte Anaplian. »Ich muss.«
    »Ich verstehe.« Der Mann, der wie ein flauschiger kleiner Busch aussah, klang jetzt, als müsse er sich rechtfertigen. »Es wird einen Preis haben, Djan Seriy.«
    »Ich weiß.«

6
    Haus des Wissens
    F erbin otz Aelsh-Hausk’r und sein Diener Choubris Holse ritten über eine heruntergekommene Straße durch einen Wald aus Wolkenbäumen, in Richtung des hiktureanisch-anjrinhschen Hauses des Wissens. Sie hatten beschlossen, durch die lange Halbnacht des Rollsterns Guime zu reiten, der sich als düsteres rotes Glühen – wie ein rosaroter Bluterguss – am Fernpolhorizont zeigte. Bisher hatten sie nur zweimal die Straße verlassen, einmal, um einem Trupp von Ichteuen-Reitern auszuweichen, und das zweite Mal, als ein Dampfwagen in der Ferne erschienen war. Der Prinz sah nicht mehr wie er selbst aus. Holse hatte ihm das Haar kurz geschnitten, und sein Bart wuchs schnell (dunkler als sein Kopfhaar, fast braun, was ihn mächtig fuchste). Darüber hinaus hatte er alle Ringe und den übrigen königlichen Schmuck abgelegt und trug Kleidung, die vom Schlachtfeld stammte.

    »Von einer Leiche?«, hatte Ferbin hervorgestoßen und an sich herabgestarrt. Holse war erst bereit gewesen, ihm die Herkunft der neuen Garderobe zu nennen, als Ferbin sie angezogen hatte.
    »Von einem Toten ohne offensichtliche Wunden, Sir«, hatte ihm Holse im Tonfall der Vernunft versichert. »Nur ein bisschen Blut aus Ohren und Nase. Außerdem war er schon seit zwei oder drei Tagen tot, was bedeutet: Mögliche Flöhe haben sich erkältet und das Schiff gewechselt. Und er war ein feiner Herr, möchte ich hinzufügen. Ein privater Heeresversorger, wenn ich mich nicht irre.«
    »Das ist kein feiner Herr, sondern ein Händler«, hatte Ferbin geduldig erwidert, an den Ärmeln gezupft, die Hände ausgestreckt und den Kopf geschüttelt.
    Wenn es irgendwelche Aktivität am Himmel gab – unwahrscheinlich in der Düsternis -, so sahen sie nichts davon. Auf jeden Fall kam niemand zu ihnen herabgeflogen, um sie in Augenschein zu nehmen, als sie dem Verlauf der Straße folgten, Holse auf seiner Rowelstute und Ferbin auf dem Mersicor, den ihm sein Diener vor vier Tagen zum Prunkbau am Fluss gebracht hatte. Holse hatte Crile-Wurzeln aus einer Satteltasche geholt, damit sie wach blieben, während sie ritten, und bei ihrem Gespräch kauten sie darauf. Es gab ihrer Unterhaltung etwas, das Holse für einen komischen mampfenden Aspekt hielt, aber er hütete sich, Ferbin darauf hinzuweisen.
    »Choubris Holse, es ist deine Pflicht, mich überall zu begleiten, wohin ich auch gehe.«
    »Ich erlaube mir, anderer Meinung zu sein, Sir.«
    »Hier gibt es keine anderen Meinungen. Pflicht ist Pflicht. Und deine Pflicht besteht darin, mir zu dienen.«

    »Innerhalb des Königreichs, und im Geltungsbereich der königlichen Gesetze, da widerspreche ich Ihnen nicht, Sir. Allerdings stelle ich meine Pflicht jenseits davon infrage.«
    »Holse! Du bist ein Diener! Ich bin ein Prinz! Du bist gut damit beraten, alles zu tun, was ich dir sage, selbst wenn ich nur ein einfacher Adliger wäre, mit nichts weiter als einer baufälligen Feste, einem von Flöhen halb zerfressenen Gaul und zu vielen Kindern. Als Diener eines Prinzen – des ältesten Prinzen des königlichen Hauses von Hausk, möchte ich hinzufügen …« Ferbin unterbrach sich, von der eigenen Verblüffung angesichts solcher Verstocktheit eines Dieners überwältigt. »Mein Vater hätte dich dafür verprügelt, Holse, das sage ich dir! Verdammt, ich bin der rechtmäßige König.«
    »Sir, ich bin jetzt bei Ihnen, und ich beabsichtige, bei Ihnen zu bleiben, bis Sie das Institut der Bildung erreichen, und dort ein Beförderungsmittel, das Ihnen die Gelehrten empfehlen können. Genau bis zu jenem Punkt werde ich an Ihrer Seite verweilen, treu und zuverlässig wie immer.«
    »Nichts anderes erwarte ich von dir, verdammt! Du hast bei mir zu bleiben, wohin ich auch gehe!«
    »Sir, ich bitte um Entschuldigung, aber ich glaube, meine Treuepflicht liegt beim Thron und nicht bei Ihnen. Wenn Sie selbst die fernsten Eroberungen Ihres Vaters verlassen … So wie ich die Sache sehe, muss ich dann zum Sitz der Autorität zurückkehren, um neue Anweisungen von der Person entgegenzunehmen, die …«
    »Holse! Bist du ein Rechtsanwalt?«
    »Gott bewahre, Sir!«
    »Dann sei still. Deine Pflicht ist es, bei mir zu bleiben. Damit hat es sich.«

    »Meine

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