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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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des Einsatzleiters der Feuerwehr wurden ebenfalls bestätigt. Das Feuer brach fast zeitgleich an zwei verschiedenen Stellen aus. Jemand hat sich durch die Seitentür der Garage Zugang zum angrenzenden Wirtschaftsraum und durch diesen zum Hausinneren verschafft. Im Erdgeschoss brach der Brand zunächst im Arbeitszimmer aus. Die Einrichtung bestand wohl aus einer Kombination aus Stahl und Holz, man kann das an den Überresten des Schreibtisches gut erkennen, und wie hinlänglich bekannt ist, wurde schließlich die Schlafzimmertür im Obergeschoss mit einem Stuhl mit massivem Stahlrahmen versperrt, der ebenfalls aus dem Arbeitszimmer stammte.«
    »Wenn in den Metallregalen viele Aktenordner gestanden haben, hat es dort gebrannt wie Zunder.«
    »Genau. Zumal ein Brandverstärker eingesetzt wurde, wohl eine brennbare Flüssigkeit; Genaueres darüber erfahren wir später, die Spusi arbeitet noch an der Auswertung.«
    Von Aha blieb vor einer weiteren Fotoreihe stehen und deutete auf den Eingangsbereich. »Der zweite Brandherd muss in der Nähe der Haustür gelegen haben, auf dem Grundriss links eingezeichnet.«
    »Vorn und hinten im Haus, die Hauptfluchtwege waren also versperrt.« Karin wies auf den Plan. »Warum hat der Täter die Treppe ausgespart?«
    »Vielleicht war es eine spontane Idee, einen zweiten Brandherd zu legen, kurz bevor der Täter das Haus verließ.«
    »Daraus ließe sich schlussfolgern, dass der Hauptbrandherd im Arbeitszimmer ganz bewusst gewählt wurde und das Hauptziel vielleicht war, dort gelagertes Material zu vernichten.«
    »Halten wir diese These mal fest und gleichen sie mit Burmeesters Ermittlungen ab. Da ist aber noch etwas. Paspale sagt, es habe eine Terrassentür in Wohnzimmer gegeben und die habe ebenfalls offen gestanden. Wer war dort und warum?«
    Sie berieten unterschiedliche Sichtweisen und kamen zu dem Ergebnis, dass der Brandstifter auf diesem Weg das Haus verlassen haben musste, da die anderen Wege bereits durch die Flammen abgeschnitten waren. Karin rauchte der Kopf. Staatsanwalt Haase hatte sich für den Nachmittag zur kleinen Lage angekündigt, es mussten also erste aussagekräftige Ergebnisse auf den Tisch.
    »Und dann noch die Kinder im Garten. Warte, ich rufe die Bilder von Burmeesters Handy ab, die habe ich am Morgen per Bluetooth auf meins überspielt, da sind sie.«
    Wer nicht wusste, um was es sich auf den Bildern handelte, stand vor einem Rätsel. Da gab es einen Sandkasten, auf dessen Naturholzrand ein Berg Bettzeug mit knallbunten Figuren zu erkennen war. Erst in der Nahaufnahme konnte man zwei unterschiedlich große Kinderköpfe ausmachen, bei der Vergrößerung dieses Details wurde deutlich, dass ein Kind den Kopf an das andere gelehnt hatte und offensichtlich schlief. Karin schüttelte sich bei der Erinnerung an diese Situation.
    »Was mir da alles in den Sinn gekommen ist. Erst war da diese unglaubliche Erleichterung, weil die Kinder lebten, denn es gibt nichts Furchtbareres als Kinderleichen.«
    Sie schwieg einen Moment und schaute von Foto zu Foto. »Dann musste ich blitzschnell entscheiden, wie ich auf sie zugehe und sie anspreche. Die taten mir so leid, und ich beschloss, sie schnell in ein sicheres und warmes Haus zu bringen. Schon während der Fahrt zu meiner Mutter nach Bislich schoss mir die Frage durch den Kopf, wie sie in den Garten gelangt sind. Dass sie es nicht allein geschafft haben können.«
    »Logo, so wie die eingepackt waren. Die hat jemand da hingesetzt. Bloß wer? Der Vater, bevor er verzweifelt versuchte, seine Frau zu retten?«
    »Dann muss ja noch jemand im Haus gewesen sein, nachdem er zurück ins Schlafzimmer gegangen ist. Laut Paspale war die Tür von außen verriegelt, und Fortmann ist durch das Schlafzimmerfenster gesprungen. Das kann so nicht stimmen.« Karin durchfuhr ein Kälteschauer. »Mensch, ich hole erst mal meine Jacke. Wie lange soll es dauern, bis die Heizung repariert ist?«
    Gero von Aha zuckte die Schultern. »Der Hausmeister murmelte irgendwas von großer Lösung und Frühling.«
    »Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    »Bringst du gleich den neuen Kaffee mit? Das Paket steht auf meinem Sideboard. Ich versuche in der Zwischenzeit, den Bildern mehr Kontrast und Schärfe zu geben. Meine Augen wandern, und ich habe keinen Schimmer, was mich so unstet macht. Da stimmt was nicht.«
    Karin nickte, froh über die Bewegung, den Weg über den Flur. Im letzten Jahr hätte sie den Kollegen von Aha für die Aufforderung, Kaffee zu holen,

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