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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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schon seltsam, lasst ihm Zeit und befragt ihn dann noch einmal. Vielleicht hat er alte Fotos von der Gang, dann könntet ihr schauen, wer so alles dazugehört hat. Spinnen, bäh. Komm, mach Feierabend, oder gibt es noch mehr Ekeliges zu berichten?«
    Karin bewarf ihn mit einem Kissen. »Erst willst du wissen, was ich erlebt habe, und dann ist es dir zu ekelig. Mein Arbeitsplatz liegt nicht zwischen Sandschichten und Mauerresten, sondern mitten im Leben. Da geht es anders zu als bei dir im Archäologischen Park.«
    »Weiß ich doch, und wenn ich ein altrömisches Schlafzimmer mit unserem vergleiche, dann weiß ich unseres auch zu schätzen. Lass uns mal nachschauen, ob es noch da ist.«
    »Geh schon mal vor, ich muss noch nach der Kleinen sehen, die habe ich heute gar nicht erlebt. Ich vermisse euch so, wenn ich den ganzen Tag fort bin, das tut manchmal richtig weh.«
    Maarten küsste sie, nahm ihr Glas mit in die Küche und schaute auf die Wand über dem Esstisch. Dort hatte er die neuesten Zeichnungen von seinen beiden »Weibern« aufgehängt. Karin und Hannah schlafend, lachend, beim Essen, die Kleine mit einem eisverschmierten Mund, der glücklich lachte. »Was bin ich für ein Glückspilz«, murmelte er, während Karin ins Kinderzimmer schlich.
    * * *
    Frank Fortmann wachte auf, neben ihm stand ein Mann im Arztkittel. Das Gesicht passte nicht zur Kleidung. Hastig richtete er sich auf, bereute die schnelle Bewegung gleich wieder, sie verursachte einen höllischen Schmerz auf seiner Brust.
    »Alfons, was machst du hier, wie kommst du hier herein?«
    »Sachte, mein Guter, sei mal etwas netter zu deinem Geschäftsfreund. Meinst du, ich komme tagsüber, um hier der Polizei in die Hände zu laufen? Nein danke, darauf habe ich keine Lust. Ich bin zu Verhandlungen in Frankfurt gewesen, eigentlich wollte ich deine Frau mitnehmen, aber die hatte ja über Weihnachten Urlaub. Und dann erfahre ich über Facebook von dem Brand bei euch und dass sie nicht mehr lebt. Was ist passiert?«
    Eine Träne rollte Fortmanns Wange hinab in die drei Tage alten Bartstoppeln. »Ich weiß es nicht. Ich bin unten eingeschlafen, und plötzlich lag ich oben im Schlafzimmer und konnte mich kaum bewegen. Vor der Tür hörte ich das Feuer wüten. Die Tür war zu.«
    »Wie, zu?«
    »Ich konnte sie nicht aufkriegen. Die Kinder, ich musste doch zu den Kindern, aber die Tür war verriegelt. Von außen blockierte irgendwas die Tür. Lena wurde einfach nicht wach. Ich habe versucht, sie ans Fenster zu hieven, dabei ist sie mir aus den Händen gerutscht und zwischen Schrank und Wand gefallen. Wie ein nasser Sack. Ich konnte kaum atmen, die Hitze kam näher, der Rauch. Dann ging es ganz schnell. Das Feuer fraß sich durch die Tür, die Hitze auf der Haut war unerträglich, mein Pulli fing Feuer, die Hose. Da bin ich durch die Scheibe, einfach so, ohne nachzudenken.«
    »Es hieß in der Zeitung, die Kinder seien wohlauf.«
    »Ja, Gott sei Dank, ich kann mir das nicht erklären. Das ist ein Rätsel, aber ich bin unendlich froh.«
    Alfons Verfürth hockte sich vorsichtig an das Fußende des Bettes. »Es geht noch weiter. Die Frau von Mecki ist heute umgekommen.«
    »Du meinst die Carola? Carola lebt auch nicht mehr?«
    »Sie hat beim Walken einen Herzinfarkt gekriegt, haben die in der Aktuellen Stunde gesagt.«
    »Woher weißt du, dass es sich um Carola handelt?«
    »Es gab Bilder vom Haus mit dem Café Lensing in Sonsbeck, darüber hätte die Frau gewohnt. Da wusste ich Bescheid. Mecki lebt seit Jahren dort.«
    Die Männer schwiegen in die Nacht, eine Schwester machte ihre Runde und betrat das Zimmer. Alfons Verfürth war aufgestanden, nickte ihr zu, fühlte den Puls seines Patienten und schaute dabei auf seine Uhr. Die Schwester fragte nach, ob sie etwas tun könne, er verneinte. Sie verließ den Raum.
    Fortmann flüsterte. »Was ist los da draußen?«
    »Weiß ich auch nicht. Ich halte mich jedenfalls verborgen, bis ich mir sicher sein kann, dass niemand meine Fährte aufgenommen hat. Du bist hier in Sicherheit.«
    Fortmann lachte kurz auf und musterte Verfürth von oben bis unten. »Das sagt mir Dr. Verfürth, der es nachts geschafft hat, unbemerkt und verkleidet an einem Wachposten vorbei auf die Intensivstation zu gelangen. Danke für den Trost.«
    Alfons wurde nervös, rieb sich die Hände. »Ich muss. Ich melde mich bei dir. Pass auf dich auf, altes Haus.«
    Leise schloss er die Tür hinter sich.
    * * *
    Mette Olsen und Gero von Aha stiegen in

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