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Die Spinnenfrau

Die Spinnenfrau

Titel: Die Spinnenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorhang nach dem anderen wurde von unseren Augen entfernt, und so sahen wir den Friedhof wieder. Der Nebel hatte uns nicht woanders hin transportiert.
    Beide atmeten wir auf.
    Suko lächelte und zwinkerte mir zu. »Na, wie waren wir?«
    Ich grinste zurück. »Wir? Das bist du doch gewesen. Deine Peitsche war es und nicht mein Kreuz.«
    »Egal. Hauptsache, uns ist nichts passiert.«
    Um uns herum war es leer. Das heißt, wir sahen keinen Menschen. Auch Zack war nicht mehr da.
    Wir standen wieder am Anfang. Daran gab es nichts zu rütteln. Drei Tote waren ein wenig viel, und wir konnten nur hoffen, dass es zu keinem vierten Toten kam.
    Ich glaubte nicht daran, dass wir einen weiteren Toten hier finden würden, und ich wollte auch nicht daran glauben, dass die andere Seite ihre Aktivitäten auf dieses Areal beschränkte. Sie war flexibel und würde sich auch umstellen können.
    Und wieder meldete sich mein Telefon. Erneut war es eine Frau, die etwas von mir wollte. Ich hörte die Stimme der Staatsanwältin, die zuerst mal fragte: »Wo bist du, John?«
    »Noch immer auf dem Friedhof.«
    »Was? Warum das denn?«
    Ich erklärte es Purdy Prentiss. Die gab erst mal keinen Kommentar ab und schwieg. Dann hörte ich sie laut atmen, und danach flüsterte sie: »Das ist ein Ding!«
    »Ja, ist es.«
    »Und weiter?«
    »Da bin ich im Moment überfragt, Purdy. Irgendwann kann ich dir wohl eine Antwort geben, aber jetzt gelten noch die Regeln der anderen Seite.«
    »Also die einer Riesenspinne.«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Ach, davon müssen wir wohl ausgehen. Wer sonst kann solche Fäden verschießen? Und dann noch etwas. Hattest du das Gefühl, in einer anderen Dimension zu sein?«
    »Das ist schwer zu sagen. Zumindest standen Suko und ich im Nebel. Mehr nicht.«
    »Also war es nicht der Übertritt in eine andere Dimension?«
    »Die Antwort lasse ich offen.«
    »Auch gut.«
    »Hast du denn mit Neuigkeiten aufzuwarten?«
    »Nein. Man hat den letzten Toten mit großer Mühe von den Fäden befreien können. Er ist ein Stadtstreicher, ein Berber, aber auch einer, der wenig friedlich ist oder war. Deshalb wurde er auch nur der Schläger genannt.«
    »Und was war mit den anderen beiden Toten?«
    »Nichts Neues. Keinerlei Gemeinsamkeiten. Wir haben einfach keinen Punkt, an dem wir ansetzen können.«
    »Also müssen wir auf die Aktivität der Gegenseite warten.«
    »Ja.«
    »Gefällt dir das?«
    »Nie und nimmer.«
    »Mir auch nicht.«
    Wir machten noch aus, uns gegenseitig anzurufen, falls es etwas Neues gab. Dann gingen wir zum Wagen und stiegen ein.
    »Wohin?«, fragte Suko.
    »Ins Büro. Wohin sonst? Sir James will doch noch einen Bericht haben. Und du weißt selbst, dass er sauer wird, wenn man ihn übergeht.«
    »Ja, das weiß ich. Trotzdem habe ich für diese Zeitverschwendung kein Verständnis.«
    »Kann ich dir nachfühlen.«
    Wir rollten an. Den Friedhof ließen wir zurück, was uns beiden nicht so recht gefiel.
    Ob die Spinnen von dem Gelände verschwunden waren, wussten wir nicht. Wir konnten nichts tun und nur dankbar sein, dass wir noch am Leben waren.
    Die andere Seite war hinterhältig, das hatten wir bei den Angriffen erlebt.
    Aber wer war die Spinnenfrau, die sich aufgelöst hatte?
    Darauf gab es keine Antwort. Und wir mussten uns auch fragen, ob wir es bei ihr auch mit einem normalen Menschen zu tun hatten. Ich konnte es nicht beantworten.
    »Zerbrich dir nicht den Kopf, John«, sagte Suko. »Wir kriegen es so nicht heraus.«
    »Ja.«
    »Aber wir packen es«, sagte er und fügte noch ein hartes Lachen hinzu …
    ***
    Sir James, unser Chef, war schon wieder weg, als wir unser Büro betraten. Glenda Perkins allerdings war noch da. Es lag auf der Hand, dass sie vor Neugierde platzte.
    »Und?«
    Ich winkte ab.
    »Reinfall?«
    »Fast.«
    Glenda war mehr als nur eine Schreibkraft. Sie hatte ein Recht darauf zu erfahren, was geschehen war. Ich gönnte mir noch einen Kaffee und berichtete.
    Glenda hörte angespannt zu. Das war auch für sie neu, dass sie so etwas hörte. Sie schüttelte einige Male den Kopf, und dann musste sie eine Frage loswerden.
    »Glaubst du denn, dass dieser Frauenkörper aus Spinnen bestand?«
    Ich gönnte mir einen Schluck. »Ja, warum nicht? So habe ich es gesehen. Als er sich auflöste, da zerfiel er in zahlreiche Spinnen.«
    Glenda schauderte und bekam eine Gänsehaut. »Aber du hast nicht gesehen, dass sie sich zurück verwandelt hat?«
    »Nein.«
    »Dann könnte sie noch aufgelöst

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