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Die Springflut: Roman (German Edition)

Die Springflut: Roman (German Edition)

Titel: Die Springflut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cilla Börjlind , Rolf Börjlind
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Füße.«
    Stilton schlug vor, mit Mette Olsäter zu sprechen.
    »Warum?«
    »Weil keiner von uns Jackie Berglund vernehmen kann.«
    Mette traf sich in der Nähe des Präsidiums mit Stilton und Olivia. Sie war sehr beschäftigt und hatte keine Zeit, in die Stadt zu kommen. Stilton hatte dem Treffpunkt nur widerwillig zugestimmt, weil er viel zu nahe an der Umgebung und den Menschen lag, die für ihn zu einer schmerzhaften Vergangenheit gehörten.
    Aber Mettes Bedürfnisse gingen nun einmal vor.
    Sie steckte mitten in den Ermittlungen zum Mord an Wendt und wartete nur darauf, dass sie das Material von Abbas in die Hände bekam, das er unter seinem Hemd trug, wie er sich ausgedrückt hatte. Als er ihr leicht verharmlosend von seinen Erlebnissen in Costa Rica erzählt hatte, war ihr klar geworden, dass sein Material wichtige Informationen für ihre Ermittlung enthalten könnte. Zum Beispiel ein Motiv. Bestenfalls sogar einen oder mehrere Mörder.
    Deshalb war sie ein wenig gestresst, aber gleichzeitig natürlich auch eine routinierte und kluge Polizistin. Sie erkannte sofort, dass die Übereinstimmung der DNA -Proben, auf die Stilton und Olivia gestoßen waren, für Jackie Berglund ziemlich unangenehm war. Genauso schnell war ihr klar, dass die beiden Personen, die vor ihr saßen, selbst nichts tun konnten. Eine angehende Polizistin und ein Obdachloser. Stilton war zwar kein x-beliebiger Obdachloser, aber momentan niemand, den man bei einer noch nicht verjährten Mordermittlung mit einer Tatverdächtigen alleine in ein offizielles Vernehmungszimmer ließe.
    Also würde sie das Verhör übernehmen müssen.
    »Kommt in vier Stunden wieder her.«
    Als Erstes verschaffte sie sich einen Überblick über den Ufermord, anschließend holte sie ein paar ergänzende Informationen aus Norwegen ein. Als das erledigt war, wählte sie ein Vernehmungszimmer aus, das in sicherer Entfernung von unnötigen Kommentaren lag und zwei Türen besaß, die es Stilton erlaubten, sich hinter ihr hineinzuschieben, ohne die Blicke anderer auf sich zu ziehen.
    Olivia musste dagegen in der Polhemsgatan warten.
    »Uns liegen einige Auszüge aus den Vernehmungen vor, die 1987 im Zusammenhang mit dem Mord auf Nordkoster mit Ihnen geführt wurden«, erklärte Mette mit betont neutraler Stimme. »Sie hielten sich zur Tatzeit auf der Insel auf?«
    »Ja.«
    Jackie Berglund saß Mette gegenüber, neben der wiederum Stilton saß. Jackies und Stiltons Blicke waren sich kurz zuvor begegnet. Beide waren unergründlich gewesen. Was sie dachte, konnte er sich eventuell noch denken, dagegen hatte sie keine Ahnung, was er dachte. Sie trug ein gut sitzendes, gelbes Kostüm und hatte ihre dunklen Haare zu einem straffen French Twist hochgesteckt.
    »In zwei Vernehmungen, die erste fand in der Mordnacht statt, die zweite am nächsten Tag in Strömstad, haben Sie behauptet, dass sie nie am Tatort Hasslevikarna waren. Ist das korrekt?«
    »Ja, ich bin niemals dort gewesen.«
    »Sind sie vielleicht tagsüber einmal dort gewesen?«
    »Nein, ich habe meinen Fuß nie dorthin gesetzt, ich habe auf einer Yacht im Hafen gewohnt, und das wissen Sie auch, es steht in den Vernehmungsprotokollen.«
    Mette ging ruhig und systematisch vor. Pädagogisch erläuterte sie dem hartgesottenen früheren Escortgirl, dass es der Polizei gelungen war, ihre Anwesenheit in der Nähe des Tatorts mit Hilfe einer DNA -Probe von einer Haarspange nachzuweisen.
    »Wir wissen, dass Sie dort waren.«
    Nach diesen Worten wurde es kurz still. Jackie Berglund behielt einen kühlen Kopf und begriff, dass sie ihre Strategie ändern musste.
    »Wir haben miteinander geschlafen«, sagte sie.
    »Wir?«
    »Ich bin mit einem der Norweger da oben gewesen und habe mit ihm geschlafen, dabei muss ich die Haarspange verloren haben.«
    »Vor weniger als einer Minute haben Sie noch behauptet, Sie seien niemals dort gewesen. Das Gleiche haben Sie auch in den Vernehmungen 1987 zu Protokoll gegeben. Jetzt sagen Sie auf einmal, dass Sie dort waren?«
    »Ich war dort.«
    »Warum haben Sie uns angelogen?«
    »Weil ich nicht in diesen Mord verwickelt werden wollte.«
    »Wann waren Sie dort und hatten Sex mit dem Norweger?«
    »Tagsüber oder vielleicht auch gegen Abend, ich erinnere mich nicht mehr, das ist über zwanzig Jahre her!«
    »Es befanden sich zwei Norweger auf der Yacht. Geir Andresen und Petter Moen. Mit welchem der beiden hatten Sie Sex?«
    »Mit Geir.«
    »Dann könnte er also Ihre Geschichte

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