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Die Spur der Füchse

Die Spur der Füchse

Titel: Die Spur der Füchse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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aus dem Staub zu machen.
    Er ließ den zappelnden Dicken los und stieg in den Lieferwagen. Der Dicke starrte ihm ungläubig hinterher.
    Jesse ließ den abgesoffenen Motor an und setzte zurück. Es gab ein knirschendes Geräusch, als die Fahrzeuge sich voneinander lösten. Jesse sah, daß die Stoßstange des Marina herunterhing; ein Rücklicht war zersplittert, und im Kofferraum war eine kleine Delle. Fünfzig Mäuse, und die Scheißkiste ist wieder in Ordnung, dachte Jesse wutentbrannt. Oder zehn Mäuse Materialkosten, würde man den Wagen selbst reparieren und die Versicherungssumme kassieren.
    Der kleine Dicke raste auf die Straße und baute sich vor dem Lieferwagen auf. Er ruderte wild mit den Armen.
    »Hiergeblieben! Bleiben Sie hier!« rief er. Die Zuschauermenge wuchs an, als die Auseinandersetzung spektakulärer wurde. Das Hupkonzert der wartenden Wagen wurde immer lauter, und die ersten Fahrer scherten aus, um an der Unfallstelle vorbeizufahren.
    Jesse rührte hektisch am Schaltknüppel, bekam den ersten Gang herein und ließ drohend den Motor aufheulen. Aber der kleine Dicke hielt die Stellung. Ruckartig ließ Jesse die Kupplung kommen, und der Lieferwagen schoß nach vorn.
    Der Dicke warf sich in den Rinnstein – zu spät. Jesse hörte einen dumpfen Knall am Kotflügel auf der Beifahrerseite, als er nach rechts ausscherte und am Marina vorbeikurvte. Hinter ihm bremste ein Wagen mit kreischenden Reifen. Jesse hebelte die Gänge ein, gab Gas und raste davon, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Die Straße kam ihm schmal und erdrückend vor, wie eine Falle, als er mit schleuderndem Heck hindurchraste, wobei er weder auf Zebrastreifen noch auf rote Ampeln Rücksicht nahm. Verzweifelt versuchte er, einen klaren Gedanken zu fassen. Du hast alles vermasselt, schoß es ihm durch den Kopf. Da hat die ganze Sache so wunderbar geklappt, und dann macht ausgerechnet Jesse James mit dem Fluchtfahrzeug eine Bruchlandung. Eine ganze Wagenladung Banknoten ist futsch – wegen eines beschissenen Fünfzig-Piepen-Blechschadens.
    Ruhig bleiben, ermahnte er sich. Die Sache ist erst dann gestorben, wenn du im Knast sitzt. Du hast immer noch eine Chance, wenn du nur nachdenkst.
    Jesse verlangsamte die Geschwindigkeit und bog von der Hauptstraße ab. Es war überflüssig, durch übertrieben sportliche Fahrweise schon wieder unnötiges Aufsehen zu erregen. Während er durch ein Labyrinth von Seitenstraßen kurvte, grübelte er weiter nach.
    Was würde jetzt geschehen? Wahrscheinlich rannte einer der Gaffer zum nächsten Telefon, um die Bullen anzurufen – besonders, wenn er, Jesse, mit dem Kotflügel den kleinen Dicken erwischt hatte. Und in dessen Notizbuch stand das Kennzeichen des Lieferwagens. Außerdem hatte sich bestimmt einer der Zuschauer die Nummer gemerkt. Man würde die Sache als Unfall mit Fahrerflucht auslegen, und die Polypen würden das Kennzeichen des blauen Lieferwagens über Funk an sämtliche Streifenwagen durchgeben. Das alles dauerte nach Jesses Schätzung schlimmstenfalls drei Minuten, bestenfalls eine Viertelstunde. Und fünf Minuten nach dem Kennzeichen des Wagens würde man eine Personenbeschreibung von ihm durchgeben. ›Was hat der Mann getragen?‹ – ›Blaue Hose und orangefarbenes Hemd, Constable.‹
    Arschlöcher.
    Was würde Tony Cox sagen, wenn er jetzt hier wäre und ich ihn fragen könnte, was ich tun soll? Jesse stellte sich das fleischige Gesicht seines Bosses vor und hörte dessen Stimme: Mach dir erstmal klar, wo dein Problem liegt, okay?
    Jesse sagte laut: »Die Polizei hat die Fahrzeugnummer und meine Personenbeschreibung.«
    Okay. Dann überleg, was du tun mußt, um dein Problem zu lösen.
    »Was zum Teufel, soll ich denn tun, Tony? Das Nummernschild wechseln und mein Äußeres verändern?«
    Genau. Also, mach voran.
    Jesse runzelte die Stirn. Tonys analytisches Denkvermögen war ja gut und schön – aber wie sollte er an neue Nummernschilder kommen, und wie sollte er sie befestigen?
    Aber sicher! Es war ganz einfach.
    Jesse bog wieder auf eine Hauptstraße ein und fuhr sie entlang, bis er entdeckte, was er suchte: eine Tankstelle. Er lenkte den Wagen an eine der Zapfsäulen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tankstellengeländes befand sich eine Autowerkstatt. Ein Stück entfernt wurde ein Tanklastzug leergepumpt.
    Ein Tankwart kam zu Jesse und putzte seine Brille mit einem ölgetränkten Lappen.
    »Normalbenzin. Für fünf Pfund«, sagte Jesse. »Wo ist das Klo?«
    »Da vorn um die

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