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Die Spur der Füchse

Die Spur der Füchse

Titel: Die Spur der Füchse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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stellen, ob es ein Zufall war, daß ausgerechnet am Tag nach dem Überfall auf den Geldtransport eine Million Pfund in alten Scheinen eingezahlt wurde. Zweihunderttausend Pfund in neuen Banknoten würden einen solchen Verdacht weitgehend zerstreuen.
    Hervorragend, dachte Laski. Damit hatte er sich nach al
    len Seiten abgesichert, so gut es ging. Für einen Moment gab er sich ganz dem Gefühl der Erleichterung hin.
    Er hatte es wieder einmal geschafft. Er hatte wieder
    einmal gesiegt. Laski lachte leise, als ein Gefühl des Triumphs in ihm aufstieg.
    Jetzt mußte er sich nur noch um die Einzelheiten kümmern. Laski beschloß, zum Tresorraum hinunterzugehen, um die Einlagerung des Geldes zu überwachen und mögliche Zweifel und Ängste seiner Angestellten beim Anblick der ›Sicherheitsleute‹ zu zerstreuen. Außerdem wollte er Cox und dessen Kumpane so schnell wie möglich aus dem Haus haben.
    Dann würde er Ellen anrufen.

30

    Ellen Hamilton hatte fast den ganzen Tag zu Hause verbracht. Der Einkaufsbummel, von dem sie Derek erzählt hatte, war bloß ein Vorwand gewesen, um Laski besuchen zu können.
    Ellen war eine sehr unausgefüllte, gelangweilte Frau. Der Ausflug nach London hatte nicht lange gedauert. Nach ihrer Rückkehr hatte sie sich umgezogen, ihre Frisur wieder in Form gebracht und sich bei der Zubereitung ihres Mittagessens – Hüttenkäse, Salat, Obst und schwarzer Kaffee ohne Zucker – viel mehr Zeit gelassen, als nötig gewesen wäre. Nach dem Essen hatte sie abgespült; bei so wenigen Geschirrteilen kam die Spülmaschine an diesem Tag ungeschoren davon. Mrs. Tremlett wurde nach oben geschickt, um dort staubzusaugen, während Ellen sich im Fernseher die Nachrichten und eine Familienserie anschaute. Anschließend begann sie einen historischen Roman zu lesen, gab aber nach fünf Seiten auf. Dann ging sie von Zimmer zu Zimmer und räumte Dinge um, die gar nicht hätten umgeräumt zu werden brauchen. Schließlich ging sie hinunter zum Pool, um ein paar Bahnen zu schwimmen, überlegte es sich in letzter Minute aber anders und zerbrach sich statt dessen den Kopf darüber, womit man die Zeit sonst noch totschlagen konnte.
    Kurze Zeit später stand Ellen nackt auf dem gefliesten Fußboden des kühlen Gartenhauses, ihren Badeanzug in der einen, ihr Kleid in der anderen Hand, und dachte bei sich: Wenn ich mich nicht einmal entschließen kann, ob ich schwimmen soll oder nicht, wie kann ich dann die Willenskraft aufbringen, meinen Ehemann zu verlassen?
    Sie ließ Kleid und Badeanzug fallen und die Schultern sinken. An der Wand befand sich ein mannshoher Spiegel, doch Ellen schaute nicht hinein: Skrupel waren der Grund dafür, daß sie auf ihr Erscheinungsbild achtete, nicht Eitelkeit.
    Ellen fragte sich, wie es wohl wäre, nackt zu schwimmen. So etwas war in ihren jungen Jahren völlig undenkbar gewesen. Außerdem hatte sie immer schon Hemmungen gehabt – und obwohl sie dies sehr genau wußte, wehrte sie sich nicht dagegen; denn in Wirklichkeit waren diese Hemmungen ihr lieb und teuer, verliehen sie ihrem Lebensstil doch eine Form und Beständigkeit, die sie brauchte.
    Der Fußboden war herrlich kalt. Ellen war versucht, sich auf den Boden zu legen, sich hin-und herzurollen und die wohltuende Kühle der Fliesen auf ihrer heißen Haut zu genießen. Aber sich nackt auf dem Fußboden wälzen? Ellen wog das Risiko ab, daß Pritchard oder Mrs. Tremlett plötzlich im Gartenhaus erschienen, und gelangte zu der Einsicht, daß die Gefahr zu groß war.
    Sie zog sich wieder an.
    Das Gartenhaus befand sich an der höchsten Stelle des Grundstücks. Von der Eingangstür konnte man einen Gutteil des neun Morgen großen Anwesens überblicken. Es war ein herrliches Fleckchen Erde mit einem wunderschönen Park, der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts angelegt worden war: ein eigenwillig geformtes künstliches Garten-und Waldgelände, das mit Dutzenden verschiedener Baumarten bepflanzt war. In diesem Park hatte Ellen viele schöne Stunden verbracht. Doch in letzter Zeit war sein Reiz verblaßt – wie der Reiz alles anderen.
    In der nachmittäglichen Kühle war es im Park am schönsten. Eine leichte Brise ließ Ellens bedrucktes Baumwollkleid wie eine Fahne flattern. Sie ging am Pool vorbei und in ein Wäldchen, wo die Blätter das Sonnenlicht filterten und wogende Muster auf dem trockenen Boden bildeten.
    Felix Laski bezeichnete sie als hemmungslos, aber das stimmte nicht. Sie hatte sich lediglich einen Ort in ihrem Leben

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