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Die Spur der Hebamme

Titel: Die Spur der Hebamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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sich Bertram mit dem Schwert in der Hand und der Kaplan mit einem emporgereckten hölzernen Kreuz auf.
    »Was haben sich diese Menschen zuschulden kommen lassen?«, forderte Hermann Auskunft und wies auf Jonas und Agnes.
    »Geht mir aus dem Weg, Bergmeister«, befahl Randolf. »Wenn Ihr eine Beschwerde vorzutragen habt, sucht mich morgen auf.«
    »Ich glaube nicht, dass die Angelegenheit so lange warten kann«, sagte Hermann fest.
    »Geht mir aus dem Weg, oder ich lasse Euch von meinen Männern beiseiteräumen«, drohte Randolf. Auf sein Zeichen hin zogen die Bewaffneten die Schwerter. Bertram zögerte keinen Augenblick, es ihnen gleichzutun, und auch Hermann legte die Hand an den Griff des langen Dolches, den er am Gürtel trug.
    Das irritierte Randolf; damit hatte er nicht gerechnet. Das Bürschchen stellte keine Gefahr dar, aber er konnte unmöglich in aller Öffentlichkeit mit Waffen gegen den Bergmeister und einen Mann Gottes vorgehen.
    »Sprecht nachher in der Burg vor«, knurrte er die drei an und gab seinen Leuten ein Zeichen, die Schwerter wieder in die Scheiden zu stecken.
    Mit ein paar Schritten stapften sie um die Protestierenden herum, die kurz einen Blick miteinander wechselten und sich dann ohne Zögern dem Zug anschlossen.
    »Ins Verlies mit dem Schmied«, befahl Randolf, als sie die Halle erreicht hatten.
    Erneut trat der Bergmeister vor. »Was hat er verbrochen? Und welche Anklage gibt es gegen den jungen Karl und sein Weib?«
    Mit aufreizend gelangweilter Stimme wiederholte Randolf die falschen Vorwürfe. Agnes schluchzte leise.
    »Ich sehe auf Eurem Hof kein Pferd, das lahmt«, wandte Hilbert ein. »Seid Ihr bereit, auf das Kreuz zu schwören, dass Eure Anschuldigung wahr ist?«
    »Zweifelst du etwa an meinem Wort, Pfaffe?«, brüllte Randolf.
    »Soll ich dem Markgrafen berichten, dass die Förderung stockt, weil meine Männer Euretwegen kein Gezähe haben?«, hielt der Bergmeister dagegen.
    Dass Richenza ihn verächtlich ansah, brachte Randolf nur nochmehr in Rage. Doch bevor er etwas sagen konnte, betrat einer seiner Vertrauten mit unheilverkündender Miene die Halle und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Randolf fuhr auf, doch schon einen Moment später erblickten auch die anderen die Ursache seiner Fassungslosigkeit: Mit festem Schritt und finsterem Gesicht durchquerte Lukas die Halle. Dichtauf folgte ihm Kuno.
    Der Herr sei gepriesen, dachte Bertram erleichtert, ohne darüber nachzudenken, wieso Lukas hier war anstatt auf dem Weg nach Trifels und weshalb er einen Verband trug.
    »Lass die Schmiede frei«, forderte Lukas.
    »Seit wann hast du mir irgendetwas zu sagen?«, stieß Randolf zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Lass die Schmiede frei. Und die junge Frau«, wiederholte Lukas.
    »Misch dich nicht ein in Dinge, die dich nichts angehen«, fauchte der Burgvogt, der wusste, dass Dutzende Augenpaare die Auseinandersetzung verfolgten.
    »Das geht mich durchaus etwas an«, meinte Lukas lässig. »Ich komme direkt vom Markgrafen, der übrigens weiß, wo ich bin, falls du auf den unklugen Gedanken kommen solltest, mich kurzerhand erledigen zu lassen. Und wir wissen ja, dass du zwar groß und stark, aber nicht übermäßig klug bist.«
    Mit erneut aufflammender Wut griff Randolf nach seinem Schwert. »Reize mich nicht. Hast du nicht begriffen, dass eure Tage vorbei sind – die deines Kumpans Christian und die deiner Freunde? Jetzt herrsche ich hier! Und du Bettelritter ohne Land und Namen kannst deine paar Lumpen zusammenpacken und dich trollen.«
    »So weit ist es noch lange nicht«, gab Lukas zurück. Niemand konnte ihm seine Unruhe anmerken. Denn insgeheim wog er die Wahrscheinlichkeit ab, sich mit Randolf schlagen zu müssen.Unter anderen Umständen hätte er es darauf ankommen lassen, aber jetzt war seine Wunde für einen harten Kampf noch nicht gut genug verheilt, und wenn er versagte, lieferte er Marthe und Christian einem schlimmen Schicksal aus.
    »Lass die Schmiede frei – oder ich schicke Otto umgehend eine Nachricht, dass du die Silberförderung sabotierst«, wiederholte er. »Übrigens: Draußen stehen der Vater dieser jungen Frau und mit ihm zwei Dutzend wirklich schlechtgelaunter Bergleute mit ihren Keilhauen. Ich glaube nicht, dass die noch lange ruhig dort draußen warten.«
    »Das ist Aufruhr!«, brüllte Randolf.
    »Noch nicht«, widersprach Lukas. »Noch hast du die Chance, die Angelegenheit einigermaßen glimpflich zu beenden.«
    Er trat ganz nah an Randolf heran

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