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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Wortwechsel zwischen seiner Mutter und Evie Simenon gelauscht hatte, grinste und schoss ins Haus. Als er wenig später zurückkehrte, hatte er sein Fischmesser und ein Lunchpaket mit Trockenobst in der Hand.
    »Okay, dann mal los«, sagte Jake und stand auf. Wie sein Schiffsjunge wollte auch er so rasch wie möglich weiteren Konfrontationen aus dem Wege gehen.
    Sie gingen gemeinsam durchs Dorf zurück, doch Evie sprach keinen Ton. Als sie an der aus Holzschindeln gebauten Kirche vorbeikamen, stand ein Priester in weiß-rotem Talar am Eingang und begrüßte die Dorfbewohner. Willems und Evies Blicke trafen sich, und für einen Moment spürte Jake fast körperlich die Feindseligkeit zwischen den beiden. Dann sah der Priester wieder weg.
    »Ich nehme an, Sie sind nicht gut aufeinander zu sprechen«, meinte er zu ihr, als sie weitergingen.
    Evie knurrte. »Das könnte man wohl so sagen.«
    »Das überrascht mich. Diese Leute haben Gott auf ihrer Seite – und Sie könnten wirklich ein bisschen Hilfe gebrauchen.«
    »Diese Hunde haben doch mit Gott nichts zu tun«, erwiderte Evie. »Die tauchen regelmäßig auf, kurz bevor die Bulldozer anrücken – und bestehen auf Barzahlungen statt vergünstigter Mitgliedschaften.«
    Er sah sie an und erwartete eigentlich, dass sie gleich grinsen und das Ganze als Witz entlarven würde. Doch Evies Gesicht war so finster, dass Jake kaum sagen konnte, wen sie mehr verachtete: Die Leute, die behaupteten, Gott auf ihrer Seite zu haben, oder die anderen.

23
    K lonk, klonk!‹?« Superintendent Simba blickte von Joumas Bericht auf. »Was soll das denn bitte heißen?«
    »Ich glaube, er wollte das Geräusch besonders lebensecht beschreiben«, antwortete Jouma und merkte, wie seine Wangen plötzlich brannten. Warum hängte sich Elizabeth Simba an Soundeffekten auf, wenn er ihr doch Informationen gebracht hatte, die von entscheidender Wichtigkeit für die Ermittlungen im Mordfall Lol Quarrie sein konnten?
    »Mich interessiert nur, was der alte Mann gesehen hat. In seiner Aussage heißt es, dass Mr.Quarrie mit jemand gerauft hat. Mit einem Jungen.«
    Ein Afrikaner mit dünnem Hals in einem europäischen Anzug wedelte verächtlich schnaubend mit einer Kopie von Joumas handgeschriebenem Bericht. »Es braucht also nur eine Aussage eines halbblinden, halbverrückten Berber-Tischlers, der kein Wort Englisch spricht und das kenianische Gesetz geringschätzt, und schon wird Inspector Jouma aktiv!«
    Der Name des Mannes war Frederick Obbo. Er war sechsundzwanzig und arbeitete für den Bürgermeister. Obwohl Jouma keine Ahnung hatte, was der junge Mann dort tat oder was er in Elizabeth Simbas Büro zu suchen hatte, wusste er sofort, dass dieser kleine Mavi noch genug Ärger machen würde. Alle Politiker machten Ärger, wenn sie ihre Nase in Polizeiarbeit steckten – vor allem, wenn sie frisch gewählt waren. Dieser Bürgermeister war gerade mal zwei Wochen im Amt. Da sein Vorgänger vor einer Untersuchung wegen Korruption im Amt geflohen war, hatte man das Vakuum in ungebührlicher Hast mit dem Oppositionsführer gefüllt, der sein Glück kaum fassen konnte.
    »Ich glaube, in einem so ungewöhnlichen Fall ist jede Entwicklung zu begrüßen«, meinte Elizabeth Simba.
    »Und ich glaube, Superintendent Simba«, gab Obbo höhnisch zurück, »dass es bei der Lösung dieses Verbrechens überhaupt keinen Fortschritt gegeben hat. Da drängt sich die Frage auf: Was hat Inspector Jouma eigentlich die ganze Zeit gemacht?«
    Als er Obbo betrachtete, der vor lauter Arroganz und Überlegenheitsgefühl kaum aus den Augen sehen konnte, fragte Jouma sich wieder einmal, ob er das Richtige getan hatte, als er die weitverbreitete Korruption in Mombasa ans Licht gezerrt hatte. Wie es aussah, hatte er nur einer ganz neuen Sorte von Geiern den Weg bereitet, die sich nun an den Machtpositionen satt fraßen.
    »Bei allem Respekt, Mr.Obbo«, entgegnete seine Vorgesetzte, »seit Mr.Quarries Tod sind gerade mal zwei Tage vergangen, und es ist noch nicht einmal restlos geklärt, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt.«
    »Ihnen ist doch sicher klar, Superintendent, dass Mr.Quarrie ein höchst respektiertes Mitglied der Gesellschaft von Mombasa war? Er war nicht nur ein unermüdlicher Spendensammler für die örtlichen Wohltätigkeitsvereine, er war auch ein wichtiges Mitglied des Rotary Club und des Vereins der im Ausland lebenden Briten. Mehrere sehr prominente Leute in dieser Stadt, darunter auch der Bürgermeister, machen

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