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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Licht bekommt?«, wollte er wissen. »Ich nehme doch an, sie bekommen eine Entschädigung?«
    »O ja, da bin ich ganz sicher«, meinte Evie, und ihre Stimme troff von Sarkasmus. »Beim letzten Hotel, das sie gebaut haben, haben sie den Leuten die Mitgliedschaft im Wellness-Club zum halben Preis angeboten. Zehntausend Shilling – das reinste Schnäppchen! Ein andermal haben sie zweihundert Einwohnern eines Fischerdorfes in der Nähe von Lamu ein anderes Gebiet zum Siedeln angeboten – hundert Kilometer landeinwärts. Da niemand das freundliche Angebot annehmen wollte, haben sie sie einfach vertrieben. Als die ehemaligen Bewohner versucht haben, ihr Dorf einen Kilometer weiter längs aus dem Nichts wieder aufzubauen, haben die Anwälte von Spurling Developments sie wegen Landfriedensbruchs angeklagt. Glauben Sie mir, Mr.Moore, diese Burschen sind unglaublich nett.«
    »Müssen sie denn nicht erst eine Genehmigung einholen, wenn sie hier bauen wollen?«
    »Das schon. Wissen Sie, wie viele Anträge Spurling letztes Jahr eingereicht hat? Dreiundsechzig. Und wie viele davon wurden genehmigt? Dreiundsechzig. Die haben die Komitees derart in der Tasche, dass sie meistens schon das Fundament ausheben, bevor die Anträge auch nur eingereicht sind. Aber wenn die hier ankommen, dann stehen wir bereit.«
    Sie ging zu einer kleinen, gepolsterten Tasche, die von einem anderen Zweig hing, und entnahm ihr eine Digitalkamera.
    »Ich bin beeindruckt«, spöttelte Jake. »Das möchte ich sehen, wie Sie damit einen Bulldozer aufhalten.«

21
    A ls der Anruf kam, konnte Jouma die Stimme nicht einordnen. Sie war weder grob noch ungebildet, wie bei den meisten seiner Kontakte – ganz im Gegenteil sogar, und im ersten Moment dachte er schon, der Anrufer hätte sich verwählt. Doch dann nannte er eine Anschrift in der Nähe der Ndia Knuu Road, der berühmten Einkaufsmeile mitten in der Altstadt, und bat den Polizisten, sich in einer halben Stunde dort einzufinden.
    Die angegebene Straße war eine beklemmend enge Durchfahrtsstraße, die Fort Jesus mit dem Dhau-Hafen verband, und die genannte Anschrift gehörte zu einer Möbeltischlerei ungefähr in der Mitte. Der Anrufer erwartete ihn im Schatten einer Segeltuchmarkise vor dem Eingang: ein Araber Anfang vierzig mit Bart und Brille, Hemd und Schlips. Er stellte sich als Salim Mukhtar vor, ein Chemielehrer an der Aga Khan High School in der Vanga Road. Wie es aussah, war er ziemlich aufgewühlt.
    »Mein Vater traut der Polizei nicht, Inspector«, begann Mukhtar. »Seiner Meinung nach ist jedes andere Gesetz außer der Scharia korrupt. Es hat mich all meine Überzeugungskraft gekostet, ihn zu überreden, dass er mit Ihnen spricht.«
    Mukhtars Vater saß auf dem blanken Fußboden in einem Zimmer im ersten Stock, umgeben von Holzabschnitten und feinziselierten Laubsägearbeiten. Der alte Mann mit dem weißen Bart und der traditionell muslimischen Kleidung sog an einer Wasserpfeife. Mit seinen wässrigen Augen musterte er Jouma eingehend, als der Inspector gegenüber von ihm Platz nahm.
    »Vater, erzähl dem Inspector, was du mir erzählt hast«, bat Mukhtar mit der lauten Stimme, mit der erwachsene Kinder mit ihren alten, senilen Eltern reden.
    Der Alte schmauchte fröhlich noch ein wenig weiter. Als er zu reden begann, benutzte er eine seltsame, kehlige Sprache, die Jouma nicht verstand.
    »Mein Vater ist Berber«, erklärte der Lehrer. »Obwohl er seit fünfzig Jahren in Mombasa lebt, weigert er sich, irgendetwas anderes zu sprechen. Er hält alle anderen Sprachen für minderwertig.«
    Jouma seufzte innerlich. Wenn dieser sture alte Bock mit seiner Überheblichkeit sich nicht eines Besseren besann, konnte dieses Treffen noch den ganzen Tag dauern.
    »Was hat er denn gerade gesagt?«
    »Er hat gesagt, er habe den toten Mann gesehen. Den Mann, der von der Festungsmauer gefallen ist.«
    »Und wo?«
    »Mein Vater hat einen kleinen Handkarren, mit dem er immer Holz von einem Sägewerk in Chamgamwe holt. Er sagt, er kam gerade von dort zurück, als er den Mann auf der Mbaraki Road gesehen hat.«
    Die Mbaraki Road war genau die Straße, die Jouma und Jake in der Nacht von Lol Quarries Tod entlanggegangen waren. Sie verlief parallel zur Ndia Kuu Road und führte Richtung Hafen. Jouma zog die vergrößerte Kopie eines Passfotos des Verstorbenen aus der Tasche und hielt sie dem alten Mann unter die Nase.
    »Ist das der Mann, den Sie gesehen haben?«
    Der Tischler zuckte mit den Schultern.
    »Mein

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