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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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dran.«
    »Und wir brauchen auch ein paar Vorräte. Ich dachte, wir könnten gleich morgen früh zum Einkaufen nach Kilifi fahren.«
    »Okay.«
    Jake konzentrierte sich ganz auf die Köder, an denen er herumfummelte. Harry widmete sich wieder seinem Papierkram.
    »Jake?«
    »Harry.«
    »Sind wir noch Freunde?«
    Jake sah seinen Geschäftspartner an. »Du bist ein gedankenloses Arschloch, Harry.«
    »Das ist mir klar.«
    »Natürlich sind wir noch Freunde.«

    Die Shellfish Marina war nur ein paar Kilometer nördlich des Flamingo Creek, also musste Jake sich nicht sonderlich beeilen.
    Kurz nach Mittag lichtete er den Anker der Yellowfin und fuhr mit gemächlichen zehn Knoten flussabwärts. Er genoss es, die Eisvögel, Reiher und Löffler zu beobachten, die am Ufer nach Futter suchten, und die Paviane, die mit stechenden Augen aus den obersten Ästen der Mangroven nach ihm spähten.
    Es war ein friedliches Szenario – doch plötzlich wurde das Idyll durch das Brüllen PS-starker Motoren vom nördlichen Ufer jäh zerrissen. Die Vögel und Affen flohen schnatternd, als ein Konvoi aus drei identischen schwarzen Jeeps über die Jalawi Road herandonnerte. Unter den dicken Reifen wirbelte der Staub auf, und im nächsten Moment waren die Geländewagen auch schon auf Höhe der Yellowfin , so dass Jake die bulligen Insassen erkennen konnte. Am Steuer des ersten Fahrzeugs saß ein Schwarzer mit rasiertem Eierkopf, der ihm einen Blick zuwarf und breit grinste. Dann waren sie auch schon wieder verschwunden.

    Evie Simenon stand auf ihrer Aussichtsplattform im Baum und blickte über das Dorf. Sie fragte sich, ob sie sich nicht doch etwas vormachte. Konnte ein Trupp enthusiastischer Amateure es wirklich mit der Macht einer Organisation wie Spurling Developments aufnehmen? Genauer gesagt: Hatte sie überhaupt den Nerv, noch weiterzukämpfen? Sie war neunundzwanzig, und im Grunde hatte sie die letzten zehn Jahre nichts anderes getan. In der ganzen Zeit hatte sie ihre Überzeugungen nie in Frage gestellt. Aber nach einem Jahrzehnt unablässiger Zermürbungskriege wurde sie langsam müde. Wie lange konnte sie noch so weitermachen?
    Sie blickte aufs Meer und atmete die warme, salzige Brise ein. Wie viel einfacher wäre es doch, sich einfach nicht mehr diese Sorgen zu machen, sich zur Abwechslung um Eigenes zu kümmern, statt sich immer nur die Probleme anderer Leute auf die Schultern zu laden. Doch konnte sie noch mit sich selbst leben, wenn sie das tat? Je mehr sie darüber nachdachte, umso deutlicher kam sie zu dem Schluss, dass sie es könnte.
    »Was ist das denn?«
    Evie merkte, dass sie Selbstgespräche geführt hatte, und wurde rot, als ihr einfiel, dass sie nicht allein hier oben stand. Alex Hopper lehnte im Schneidersitz am Stamm des Johannisbrotbaums und nuckelte zufrieden an seinem Kingsize-Joint.
    Auf ihren Ausruf hin stand er auf und spähte auf die riesige rote Staubwolke, die hinter den letzten Häusern auf der Uferstraße aufstieg. »Wir bekommen Gesellschaft.«
    Als Evie durchs Fernglas blickte, drehte sich ihr der Magen um.
    »Geh zurück zum Lager und trommel die anderen zusammen«, wies sie ihn an, griff sich die Kameratasche und warf sie sich über die Schulter.

    Schwester Constance saß am Ufer, wo sie einer Handvoll Kindern die Abseitsregeln erklärte, als sie hinter sich den Tumult hörte. Rasch raffte sie ihr schweres Ordensgewand bis zu den Knien hoch und rannte durchs Gestrüpp zurück zum Dorf.
    An der Kirche wäre sie um ein Haar mit der jungen Schwester Florence zusammengestoßen, die mit verängstigter Miene in die entgegengesetzte Richtung lief.
    »Was ist denn hier los?«, wollte Constance wissen.
    »Da sind gerade Männer gekommen«, erwiderte Florence und deutete panisch zum Dorf. »Männer in großen Autos.«
    »Und, was wollen die hier?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht! «
    Constance packte das Mädchen bei den Schultern und schüttelte es energisch. »Reiß dich zusammen. Wo ist Bruder Willem?«
    Im gleichen Moment trat Willem aus der Kirche.
    »Was ist hier los?«, erkundigte er sich und verzog ärgerlich das Gesicht.
    »Da sind Männer gekommen«, wiederholte Florence.
    »Was für Männer?«
    »Vielleicht von der Baufirma«, wisperte Constance. »Die Frau von dieser Bürgerrechtlergruppe hat gesagt, die kommen immer, wenn man sie am wenigsten erwartet.«
    Bildete sie sich das ein, oder wich gerade wirklich alle Farbe aus Willems Gesicht?
    »Rasch, in die Kirche mit euch«, befahl

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