Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)
fuhren davon, just in dem Moment, als der Tank des dritten Jeeps mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte und einen öligen, gelben Feuerball hoch in den wolkenlosen Himmel über Jalawi jagte.
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I m Gegensatz zu Evie und den anderen Hippies hatte Alex Hopper die Konfrontation von Roarkes Männern nicht mitverfolgt.
Als der Tank des Jeeps explodierte, befand sich der Internatsschüler aus England bereits einen Kilometer westlich des Lagers. Was ihn anging, hätte die Ankunft des Schlägertrupps von Spurling Developments und die folgende Panik im Dorf zu keinem passenderen Zeitpunkt kommen können.
Es war schon seltsam, dass Alex im Wellington College zu den absoluten Musterschülern gehört hatte. Und jetzt reiste er schon seit drei Monaten mit Evie Simenon und ihrem bunt zusammengewürfelten Haufen aus vagabundierenden Umweltaktivisten durch die Welt, und achtzehn Jahre erstklassiger Ausbildung verdunsteten im Handumdrehen. Sein ungekämmtes langes Haar verfilzte, seine Arme und Beine waren mit Henna-Tattoos bedeckt, die ihm ein australisches Mädchen namens Raeleen gemacht hatte, mit der er zwischendurch eine Weile geschlafen hatte. Und dank seines neuen besten Freunds Mikey Gulbis aus Kalifornien hatte er einen räuberischen Appetit auf Marihuana entwickelt.
Mikey war eine wandelnde Cannabis-Enzyklopädie. Es gab keine Art von Hanf, die er nicht kannte oder geraucht hatte. Im Grunde war die heimische Nachfrage nach dem feinsten afrikanischen Hasch der eigentliche Grund, warum Alex nun über den schmalen Jägerpfad schlich, der am nördlichen Ufer des Flamingo Creek verlief.
»Ich hab einen Tipp von der Putzmannschaft bekommen, die hier die Nachtschicht macht«, hatte Mikey ihm am Morgen übers Handy zugeflüstert. Er lag gerade im Krankenhaus von Mombasa, wo er sich von der Operation seines zerschmetterten Beins erholte. »Da gibt es so einen Dealer, der heißt Gangra – der ist an einer Lieferung algerischem Spitbush dran, die er zu einem absoluten Dumpingpreis losschlagen will.«
Alex, der den Anruf bei der soundsovielten todlangweiligen Schicht auf der Aussichtsplattform bekommen hatte, wusste zwar nicht, was an algerischem Spitbush so besonders sein sollte. Doch vor Mikey wollte er nicht das Gesicht verlieren.
Nach Mikeys Angaben lebte Gangra in einer Wellblechbaracke knapp zwei Kilometer westlich von Jalawi. Je weiter Alex kam, umso dorniger und unwegsamer wurde das Unterholz, und da er nur T-Shirt und Shorts trug, zerrissen ihm die Dornen überall die Haut. In einer wasserfesten Tüte in seiner Unterhose hatte er hundert Dollar von Mikey. Wie er mittlerweile gemerkt hatte, war sein Kumpel Alex ein Hippie mit ausgeprägtem Geschäftssinn – er kaufte gern größere Mengen, die er dann mit Profit weiterverkaufen konnte. Saucool.
Er brauchte fast eine ganze Stunde. Die Hütte war völlig heruntergekommen, ihre verrosteten Metallteile zerbröselten fast schon. Davor wucherte Gras und Unkraut, und wäre nicht eine dünne Rauchsäule aus einem Loch in der Decke gestiegen und eine flackernde Öllampe vor der Tür gehangen, hätte man annehmen müssen, dass die Behausung verlassen war. Alex schauderte leicht, als er vor die Sperrholztür trat und zweimal klopfte.
»Mr.Gangra?«
Keine Antwort. Alex drückte gegen die Tür, die nach innen aufging.
Im Inneren der Hütte spendete ein Häufchen glühende Asche in der Zimmermitte das einzige Licht. An einer Wand konnte Alex ein Bett aus Sackleinwand ausmachen und daneben einen tragbaren Gaskocher, auf dem ein kleiner Topf stand.
»Hallo? Mr.Gangra?«
Gangra lehnte an einem Holzpfahl, der das Dach stützte, das Gesicht der Tür zugewandt. Sein Kinn war auf die Brust gesackt. Der ältere Mann mit den weißen Haarbüscheln auf dem schuppigen Kopf schien zu schlafen.
»Mr.Gangra?«
Alex streckte die Hand aus, um den alten Mann zu schütteln. Da rutschte Gangra seitlich weg, und im Feuerschein konnte Alex erkennen, dass sein Hinterkopf durch Schläge mit einem stumpfen Gegenstand zu Brei zermalmt worden war.
Entsetzt schrie Alex Hopper auf und rannte hinaus – und seine jähe Flucht rettete ihm zweifellos das Leben, denn die zwei uniformierten Askari , die vor der Tür warteten, waren von der plötzlichen Bewegung im ersten Moment völlig überrumpelt. Dieses kurze Zögern, bevor sie ihre AK-47 hochreißen und auf ihn feuern konnten, reichte Alex, um zu einem Ziegenstall zur Linken zu rennen und über den niedrigen Holzzaun zu setzen, bevor die
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